(G)Erste Wahl

Nicht in allen Belangen ist 2020 ein guter Jahrgang. Bei der Waldviertler Braugerste jedoch fiel die heurige Ernte sehr zufriedenstellend aus, wie wir aus der Privatbrauerei Zwettl erfahren haben.

In der Waldviertler Brauerei setzt man ganz bewusst auf Rohstoffe aus der Region – und findet diese tatsächlich fast vor der Haustür: Sowohl Hopfen als auch Gerste gedeihen im nördlichen Niederösterreich ausgesprochen gut. Im August wurde hier wieder die Braugerste eingebracht, die Zwettler im Rahmen einer „de-facto-Vertragslandwirtschaft“ von 100 regionalen Landwirten bezieht. Nach der aktuellen Ernte zeigte sich Karl Schwarz, Inhaber der Privatbrauerei Zwettl, jedenfalls sichtlich zufrieden und Braumeister Heinz Wasner kündigte an, die Ernte 2020 „zu wirklich gutem Bier zu verarbeiten“. Doch was ist daran eigentlich die größte Herausforderung? „Es ist eine besondere Kunst, mit den Rohstoffen und Zutaten aus dem jeweiligen Erntejahr ein stets gleichschmeckendes Bier einzubrauen“, so Wasner. „Da ist es gut, auf Erfahrung und das nötige Fingerspitzengefühl zurückgreifen zu können. Denn im Gegensatz zum Wein erwarten die Konsumenten bei ‚ihrem‘ Bier einen konstant gleichbleibenden Geschmack.“


EDELKORN. Damit man auch in Zukunft auf Rohstoffe aus der Region zurückgreifen kann, bedient sich die Zwettler Brauerei in Sachen Hopfen und Braugerste langjähriger Abnahmeverträge. Die Landwirte der Erzeugergemeinschaft Edelkorn profitieren davon auch in Form eines „Waldviertel-Bonus“. Nächstes Jahr werden sie übrigens auf Wunsch von Zwettler ergänzend zur gängigen Sommerbraugerste auch Winterbraugerste anbauen – als Reaktion auf den Klimawandel und um auch bei weniger Niederschlägen braufähige Erträge liefern zu können.