Gut versorgt

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Der Krieg in der Ukraine hat viele furchtbare Folgen, allen voran das Leid der Ukrainer:innen. Die mittelbaren Auswirkungen sind jedoch weltweit zu spüren, und damit auch in Österreich.

Vor allem der Energie- und der Lebensmittelsektor werden in Mitleidenschaft gezogen. Die Preise zahlreicher Produkte steigen, die verfügbaren Mengen nehmen ab. Dennoch – oder gerade deshalb – ist hierzulande immer wieder die Rede davon, dass man sich keine Sorgen machen müsse. Die Versorgungssicherheit ist gewährleistet. Aber was bedeutet das konkret?

Aspekte.

„Festgestellt wird Versorgungssicherheit anhand statistischer Daten. Die werden jährlich aktualisiert und sind somit eine vertrauenswürdige Grundlage für eine solche Beurteilung. Aus den Daten wird ersichtlich, wie viele Agrargüter in Österreich jährlich produziert werden, wie viele verarbeitet, wie viele konsumiert, wie viele exportiert und wie viele importiert werden“, beschreibt der renommierte Wirtschaftsforscher Franz Sinabell (Österr. Institut für Wirtschaftsforschung, kurz WIFO): „Versorgungssicherheit hat zwei wichtige Aspekte. Der eine ist, dass jeden Tag Nahrungsmittel in ausreichender Menge verfügbar sind. Der zweite Aspekt ist der Preis. Denn es nutzt ja nichts, wenn die Regale voll sind, aber man sich die Nahrungsmittel nicht leisten kann“, ergänzt Sinabell.

Selbstversorgung.

Österreich hat im Schatten des Ukraine-Krieges Glück im Unglück. „Unsere Bäuerinnen und Bauern stellen, gemeinsam mit den Mitarbeiter:innen in den verarbeitenden Betrieben, die Versorgung der Bevölkerung sicher“, beschreibt die AMA Marketing. In Zahlen ausgedrückt, liegt der Selbstversorgungsgrad bei wichtigen Lebensmitteln wie Eiern, Äpfeln oder Käse bei über 90%, bei Milch oder Fleisch (insgesamt) sogar über 100% (siehe Factbox). Im Falle von Gemüse wäre etwas mehr davon nicht schlecht, wobei es hier – genauso wie beim Obst – Unterschiede je nach Sorte gibt. Bei Zwiebeln (118%), Karotten (103%) oder Erdäpfeln (85%) bringt es etwa die heimische Landwirtschaft auf stattliche Quoten. Gut zu wissen ist zudem, dass uns Bier (103%) und Wein (95 %) ebenso nicht so leicht ausgehen werden.

Kaufentscheidungen.

Unabhängig von der aktuellen Situation tragen die Konsu­ment:innen durch die von ihnen gesetzten Kaufentscheidungen dazu bei, die langfristige Leistungsfähigkeit der österreichischen Landwirtschaft – einschließlich der angeschlossenen Branchen – zu sichern. In diesem Zusammenhang betont die Agrarmarkt Austria: „Es ist der AMA ein besonderes Anliegen, auf diesen Zusammenhang nochmals hinzuweisen und die Lebenswichtigkeit produktiver, regionaler Wirtschaftskreisläufe zu verdeutlichen. Es geht nur gemeinsam. Und genau deshalb sagt die AMA immer und immer wieder: ‚Wir alle brauchen uns alle‘.“