Heftthema

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Ich bekenne mich an dieser Stelle als Fan der MA 48, oder besser gesagt deren Öffentlichkeitsarbeit. Denn bei allen Herausforderungen, vor die uns die Kreislaufwirtschaft und der Schutz der Umwelt stellen, vergessen wir oft eines: „Mülltrennung darf Spaß machen!“, wie es ARA-Vorstand Harald Hauke im PRODUKT- Interview formuliert.

Wie man Spaß in dieses Thema bringt, zeigt besagte Magistratsabteilung 48 für Abfallwirtschaft und Straßenreinigung in Wien. Beginnen wir mit der Arbeitskleidung der Mitarbeiter:innen. Ausgestattet mit Sprüchen – meine Favoriten: „Bleiben Sie ein OptiMIST“ und „I kehr for you“ – haben diese nichts Unappetitliches an sich. Sie regen lediglich zum Schmunzeln an. Weiter geht´s mit den Mistkübel-Sprüchen an jeder Straßenecke („Yes, we clean“, „Ihre Papiere, bitte!“, „Bin für jeden Dreck zu haben“). Die Bevölkerung wird hier mit einbezogen und darf mitbestimmen, welche Sprüche auf die Abfalleimer kommen.

Dialog.

Möglicherweise ist das der Ansatz, den wir auch in der FMCG-Branche benötigen. Denn wir brauchen die tatkräftige Mithilfe der Konsument:innen für eine funktionierende Kreislaufwirtschaft. Ihr Ziel ist schließlich, sämtliche Rohstoffe in der Zirkulation zu halten. Doch die EINE perfekte Verpackung gibt es nicht. Neben ihren Primäreigenschaften wie Produktschutz, Transport- und Lagerfunktion, hängt ihre Sinnhaftigkeit – rein aus der Sicht der Kreislaufwirtschaft betrachtet – von mehreren Faktoren ab. Etwa welche Strecke das Produkt zurücklegt bis es bei den Konsument:innen landet. Oder welche Rohstoffe für die Inverkehrbringer überhaupt in ausreichendem Maße vorhanden sind. Das macht den Dialog mit der Öffentlichkeit schwierig. Es sind komplexe, mitunter sogar widersprüchliche Zusammenhänge, die über die gängigen Massenmedien nicht leicht zu kommunizieren sind. Bestes Beispiel ist die in Kunststoff eingepackte Salatgurke, die immer wieder die Gemüter der Konsument:innen erhitzt. Eingeschweißt in Plastik hält dieses Produkt jedoch viel länger, was den ökologischen Fußabdruck insgesamt sogar erheblich verbessert.

Recycling.

Im Rahmen des Heftthemas dieser Ausgabe haben wir unterschiedliche Verpackungsmaterialien und welchen Weg sie nach Gebrauch im Sinne einer funktionierenden Kreislaufwirtschaft nehmen (sollten) näher beleuchtet. Mit einer Recyclingquote von 66% bewegt sich Österreich hier im EU-Spitzenfeld. Bei den Wertstoffen Papier, Glas und Metall liegt diese schon lange bei über 80%. Kunststoff hingegen ist das große Sorgenkind. Das EU-Kreislaufwirtschaftspaket und die Kunststoffverordnung geben jedoch verbindliche Ziele vor, die bereits in nicht allzu ferner Zukunft schlagend werden.