Hilfe am Start

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Michael Goblirsch ist (neben Andre Schneider und Walter Scherb) einer von drei Partnern des jungen Unternehmens Square One Foods, das sich als strategischer Partner für Start-ups positioniert. Wir haben mit ihm über sein Unternehmen, die Bedeutung von Start-ups und die Trends, die die Branche nächstes Jahr bewegen werden, gesprochen.

Michael Goblirsch, Square One Foods

PRODUKT: In drei Sätzen zusammengefasst: Was macht Square One Foods?
Michael Goblirsch: Square One Foods ist strategischer Investor und Partner für Lebensmittel & Getränke Startups aus Europa. Wir unterstützen die jungen Unternehmen bei der Professionalisierung und machen sie fit für die Distribution im Handel. Als Partner auf Augenhöhe helfen wir den Startups beim Aufbau ihres Unternehmens und in der Skalierung.

PRODUKT: Sie stehen in engem Kontakt zu unterschiedlichen Start-ups der Food-Branche und haben somit einen guten Einblick in die spannendsten Produktideen – schildern Sie uns doch Ihre diesbzgl. Eindrücke zum Jahr 2018.
Michael Goblirsch: Generell verändert sich der Lebensmittelmarkt rasant. Viele Start­ups kommen mit innovativen Produkten auf den Markt und dadurch wird der Markt immer fragmentierter. Große Trendthemen 2018 waren sicher pflanzliche Proteine in den unterschiedlichsten Anwendungen z.B. Erbsen oder Hanfprotein, pflanzliche Snacks, Getränke mit weniger Zucker und funktionalen Zutaten (wie Matcha oder Kurkuma), Mahlzeitenersatzprodukte wie z.B. Saturo sowie Insektenprotein.

PRODUKT: Sie stehen in engem Kontakt zu unterschiedlichen Start-ups der Food-Branche und haben somit einen guten Einblick in die spannendsten Produktideen – schildern Sie uns doch Ihre diesbzgl. Eindrücke zum Jahr 2018.
Michael Goblirsch: Generell verändert sich der Lebensmittelmarkt rasant. Viele Start­ups kommen mit innovativen Produkten auf den Markt und dadurch wird der Markt immer fragmentierter. Große Trendthemen 2018 waren sicher pflanzliche Proteine in den unterschiedlichsten Anwendungen z.B. Erbsen oder Hanfprotein, pflanzliche Snacks, Getränke mit weniger Zucker und funktionalen Zutaten (wie Matcha oder Kurkuma), Mahlzeitenersatzprodukte wie z.B. Saturo sowie Insektenprotein.
Für 2019 sehen wir folgende Trends: Frische Produkte ersetzen bisher ungekühlt haltbare (Dressings, Babyfood), pro-und pre-biotische Produkte in unterschiedlichen Kategorien, CBD-Produkte sowie neuartige Tee- und Kaffeegetränke mit funktionalen Zutaten.

PRODUKT: Etablierte Marken vs. junge Brands – gibt es hier aus Ihrer Sicht grundlegende Unterschiede? Z.B. was die Produktideen betrifft?
Michael Goblirsch: Ein wesentlicher Unterschied ist sicher das Thema Geschwindigkeit. Junge Brands schaffen es, neue Produkte in wenigen Wochen zu entwickeln. Getestet werden die Neuheiten oft mit der eigenen Konsumenten-Community, die ersten Verkäufe erfolgen online und werden über Social Media beworben. Bei Erfolg wird das Produkt skaliert und in weiteren Vertriebskanälen vermarktet. Start-ups kennen ihre Konsumenten durch die direkte Interaktion oft besser und können so einfacher auf Trends reagieren.

PRODUKT: Was sind die größten Herausforderungen für neue Player im FMCG-Bereich?
Michael Goblirsch: Eine große Herausforderung ist die Professionalisierung und Skalierung. Nach den ersten Erfolgen auf dem Markt geht es darum, die Start-ups fit für den Handel zu machen. Für die meisten jungen Firmen ist das absolutes Neuland und sie benötigen Unterstützung. Gerne wird auch unterschätzt, dass die Skalierung sehr gut geplant werden muss. Die Produktionskapazitäten und das Qualitätsmanagement müssen gut vorausgeplant werden und der Betriebsmittelbedarf exakt berechnet werden, damit es kurzfristig nicht zu Zahlungsschwierigkeiten kommt. 

PRODUKT: Was ist für ein Food-Start-up ein absolutes No-Go?
Michael Goblirsch: Nicht auf die Bedürfnisse des Konsumenten einzugehen, ein Produkt auf den Markt zu bringen, das geschmacklich nicht überzeugt oder keinen Zusatznutzen bringt.
Und natürlich sich nicht bei Square One Foods zu bewerben und keine Infos an PRODUKT zu schicken. 

PRODUKT: Warum sollte der Handel auf Start-ups setzen?
Michael Goblirsch: Junge Unternehmen reagieren schneller auf Trends und Konsumentenbedürfnisse. Die Startups liefern dem Handel die Innovationen, die er dringend braucht, um sich zu differenzieren. Junge Marken schaffen es viel besser mit dem Konsumenten zu agieren und eine authentische Geschichte zu erzählen. In einer zunehmend digitalisierten Welt steigt das Bedürfnis der Konsumenten, die Personen hinter einer Marke kennen zu lernen und genau zu wissen, was sie kaufen und woher ein Produkt kommt.

PRODUKT: Ihre persönliche Einschätzung: Wie werden sich die Sortimente des Handels in Zukunft weiterentwickeln, speziell hinsichtlich des Mix´ aus bekannten und neuen Brands und Produkten?
Michael Goblirsch: Wir stehen erst am Anfang eines sehr großen Umbruchs im Lebensmittelmarkt. Die Zukunft wird durch eine viel größere Anzahl an Anbietern mit einer Vielzahl von Produkten geprägt sein. Die Produktlebenszyklen werden deutlich kürzer werden. Bekannte Marken werden natürlich weiterhin Bedeutung haben, werden aber in Zukunft von vielen kleinen Nischenanbietern herausgefordert werden.

PRODUKT: Vielen Dank für das Gespräch!