Im Profil betrachtet

Nicht nur Recyclingraten sind ausschlaggebend dafür, ob eine Verpackung ökologisch sinnvoll ist oder nicht. Eine beliebte Variante ist die Kartonverbundverpackung, deren Hersteller mit Freude auf die Ergebnisse einer neueren Studie zu Getränkeverpackungen verweisen.

Genauer betrachtet besteht ein Getränkekarton, etwa für 1L Frischmilch, zu rund 75% aus Karton. Die übrigen 25% dieser Verbundverpackung sind der Verschluss sowie die Kunststoffschichten, die als Sauerstoff- und Lichtbarriere dienen. Laut Getränkekarton Austria – einer Vereinigung, der die drei großen Getränkekartonhersteller Tetra Pak, Elopak und SIG Combibloc angehören – wird zur Herstellung weltweit ausschließlich FSC-zertifiziertes Holz aus verantwortungsvoll bewirtschafteten Wäldern verwendet.


10 Mio. Liter. In Österreich werden täglich rund 10 Mio. Liter flüssige Lebensmittel wie Säfte, Milch oder Wasser gekauft. Getränkekartons sind hierfür funktional und ökologisch sinnvoll. Sie schützen Inhalt und Umwelt, lassen sich leicht sammeln und recyceln. Sechs von zehn Exemplaren werden übrigens in Österreich wieder recycelt. „In einer Zeit, in der Konsumenten und Produzenten verstärkt auf Umweltfreundlichkeit achten, bedarf es einer Ökobilanz, die den gesamten Lebensweg einer Verpackung vom Rohstoff bis zum Recycling betrachtet“, sagt Georg Matyk von Getränkekarton Austria. „Nicht nur Recyclingraten sind ausschlaggebend dafür, ob eine Verpackung ökologisch sinnvoll ist.“ Trotzdem gibt es auch Herausforderungen. ARA-Vorstand Christoph Scharff verweist auf das EU Kreislaufwirtschaftspaket: „Die neuen EU Recyclingziele stellen gerade den Getränkekarton durch seinen Materialverbund vor große Aufgaben. Wir müssen in Zukunft noch mehr sammeln, besser sortieren und effizient verwerten.“


Vorsprung. Roland Fehringer (GF c7-consult) präsentierte die Ergebnisse der Studie „Ökobilanz für Gebinde aus PET und anderen Materialien“, die sein Institut heuer im Auftrag von Alpla, einem führenden Hersteller von Kunststoff-Verpackungslösungen, erstellte. „Aus ökologischer Sicht ist der Getränkeverbundkarton eine der besten Verpackungslösungen“, so Fehringer. Denn sie zeigen ökologische Vorteile gegenüber Einweg- und Mehrwegflaschen aus Glas, und zwar am Beispiel von Milchverpackungen bei allen untersuchten Wirkungskategorien. Diese wären Klimawandel, Versauerung (Abnahme des pH-Werts des Bodens), Sommersmog (bodennahes Ozon) und Wasserverbrauch. Rein auf die Auswirkungen auf den Klimawandel betrachtet, liegt der Getränkekarton auch vor PET-Einwegflaschen.