Kauf dich klicklich

Die Teuerung mahnt die Verbraucher:innen zur Sparsamkeit. Rabatte und Aktionen finden, merken und nutzen wird daher fast schon zum Volkssport. Damit bekommen sowohl die digitalen als auch die gedruckten Flugblätter des Handels kräftigen Rückenwind.

Man mag zu Aktionen und Rabatten stehen, wie man will, aber Fakt ist: Aufgrund der Teuerungen sagen aktuell noch weniger Konsument:innen als bisher „nein danke“, wenn sie das eine oder andere Produkt günstiger bekommen können. Damit ist passiert, was absehbar war: Das Kaufverhalten der Verbraucher:innen hat sich lt. Aussagen der FMCG-Branche bereits in Richtung Sparsamkeit verändert. Wie selten zuvor stehen damit sowohl die gedruckten Prospekte des Handels als auch deren digitale Ausgaben auf Webseiten und Apps im Fokus der Verbraucher. Untermauert wird das etwa auch durch einen neuen Reichweitenrekordwert von 42,7% für „Das Kuvert“, das als Träger-Medium für die Prospekte des österreichischen Handels fungiert. Thomas Auböck, Leiter Brief & Werbepost der Österreichischen Post AG: „Die Cawi-Print Studie 2022 bestätigt damit, dass sich pro Ausgabe mehr als 2,7 Mio. Leser:innen beim Sparen auf die Informationen in ‚Das Kuvert‘ und die darin enthaltenen Flugblätter verlassen.“ Das Kuvert dient zwei Mal pro Woche dem Transport und der Verbreitung der gedruckten Flugblätter des Handels. In der digitalen Welt bringen Plattformen und Apps – wie etwa der Aktionsfinder, Marktguru oder Offerista mit Wogibtswas – die günstigsten Preise bzw. die aktuellen Angebote der Händler unter das Volk. Und auch hier jubelt man, denn nach der Corona-Krise, die einen wahren Digitalisierungsschub gebracht hat, sorgt jetzt der besorgte Blick aufs Geldbörserl für stetig steigende Zugriffsraten. 

Luxus Papier.

Apropos besorgter Blick aufs Geldbörserl: Die Teuerung wirkt sich auch auf die Flugblätter selbst aus, denn steigende Papierpreise (um bis zu 100% im Vergleich mit dem Vorjahreszeitraum) machen es der Printbranche schwer, nicht mit Einsparungen (etwa geringere Grammaturen, kleinere Formate, weniger Seiten oder eine geringere Auflage) zu reagieren. Zusätzlich argumentieren die Handels-Unternehmen auch damit, dass digitale Medien weniger Ressourcen benötigen würden, also nachhaltiger als Printmedien wären – Studien dazu sind allerdings alles andere als eindeutig. 

Findig.

Bei der Post ist man jedenfalls auf beiden Kanälen, also gedruckt mit dem Kuvert und digital mit dem Aktionsfinder sowie juuhu.at, präsent. Reinhard Scheitl, Leitung digitale Werbung & Innovation Österreichische Post AG: „Der Markt rund um digitale Kanäle wächst zusehends, und zwar sowohl auf Werbekund:innen- wie auch auf Konsument:innen-Seite. Deswegen bauen wir unsere Angebote auch stetig aus.“ So wurde erst die bestehende daskuvert.at-Seite von der neuen juuhu.at-Site abgetauscht und aktuell präsentiert man einen umfassenden Relaunch der Aktionsfinder-App. Scheitl: „Der Relaunch der Aktionsfinder-App ist ein nächster Meilenstein in unserer Geschichte und zugegeben längst überfällig.“ Die App bietet jetzt eine schnellere Ladezeit, performantere Systeme und das übersichtlichere und optisch ansprechende Design fördern die intuitive Benutzung. Optimierte Personalisierungsfunktionen wie eine Favoritensektion und eine Einkaufsliste ergänzen das neue Angebot und weitere wertstiftende Features sind bereits in Arbeit. Um all die Neuerungen auch bekannt zu machen, wird der Aktionsfinder demnächst mit einer Werbekampagne unterstützt. 

Kein Widerspruch.

Trotz des großen Engagements ist man aber nach wie vor vom weiteren Erfolg der physischen Flugblätter überzeugt. Scheitl: „Das digitale und das physische Prospekt schließen sich nicht aus, sondern gehen Hand in Hand. Und die aktuellen Reichweiten-Ergebnisse liefern uns tolle Argumente für werbende Kund:innen – trotz der steigenden Papierpreise.“ 

Berührungspunkte.

Der Mitbewerb der Post bzw. des Aktionsfinders sieht das etwas weniger optimistisch. So führt Oliver Olschewski, CEO der Offerista Group Austria, ins Rennen, dass bereits bei vielen Werbetreibenden in Sachen Angebotskommunikation ein Umdenken eingesetzt hat. Olschewski: „Der Druck ist auch bei den Lebensmittelhändlern angekommen und sie reagieren auf die steigenden Preise etwa mit einer Verkleinerung der Formate, andere prüfen, welche Einsparungen aus Umweltschutz- bzw. Kostengründen noch möglich sind.“ In diesem Umfeld bieten sich digitale Lösungen natürlich besonders an. Olschewski: „Der Handel ist im Wandel und dabei wollen wir der Partner in der Transformation sein.“ Und diese Partnerschaft kann Offerista mit einem ganzen Netzwerk an Plattformen (u.a. Stocard, aktuelleprospekte.at, bring! sowie mobile pocket und barcoo) und auch über die Grenzen hinweg anbieten. Schließlich geht man bei Offerista, auf Basis von Studien, davon aus, dass es rund sechs Touchpoints entlang der Customer Journey bis zum Kauf eines Produkts benötigt. Olschewski: „Es reicht nicht mehr, Konsument:innen nur über Aktionsplattformen und Flugblattportale anzusprechen, sondern sie müssen über mehrere digitale Wege abgeholt werden. Über unser Netzwerk erreichen wir die individuellen Kampagnenziele unserer Kund:innen und können sogar länderübergreifend in Europa eine reichweitenstarke Ansprache garantieren.“ Neu ist bei Offerista jetzt die Möglichkeit für eine direkte Kund:innenansprache über WhatsApp. 

Konzentriert.

Auch beim Marktguru sprechen die Zahlen für ein hohes Interesse der Verbraucher:innen und eine immer geringer werdende Hemmschwelle digitale Angebote zu nutzen. Thomas Kern, Gründer des Marktgurus, erzählt: „Das Thema Einkaufsplanung und Nutzung von Aktionen wird für immer mehr Menschen höchst relevant. Das sehen wir v.a. an den Zugriffszahlen auf der Plattform.
Bei allen relevanten Kennzahlen haben wir Wachstumsraten von mindestens 40% erzielt.“ Aktuell nutzt der Marktguru aber auch Daten, die über die letzten zehn Jahre entstanden sind, um seinen Kund:innen spannende Einblicke zu ermöglichen. Gemeint sind natürlich nicht Userdaten, sondern Angebotsdaten aus den Prospekten oder von Kassabons. Kern: „Wir sammeln seit vielen Jahren Angebotsdaten aus Österreich und stellen diese zukünftig auch Partnern in einem BI-Tool zur Verfügung. Zusätzlich haben wir eine Technologie entwickelt Kassabons vollautomatisiert auszulesen und können so z.B. Warenkorbanalysen erstellen.“ Für beide Projekte hat man bereits namhafte Kund:innen gewinnen können und freut sich auf weitere Kooperationen. 

Fazit.

Durch die Teuerung und die durch die Corona-Pandemie forcierte Digitalisierung ist das Interesse an (digitalen) Prospekten und Angeboten so groß wie nie. Um die Verbraucher:innen tatsächlich zu erreichen, scheint es immer vielfältigere Wege zu benötigen – ob Informationen über Aktionen und Rabatte aber digital und/oder gedruckt besser angenommen werden, wird sich auf Dauer zeigen. Anzunehmen ist aber, dass Print – auch bei steigenden Papierpreisen – wichtig bleibt. Die Reichweiten sprechen jedenfalls dafür, dass die Shopper gerade in Zeiten wie diesen (auch!) gerne etwas Handfestes am Küchentisch liegen haben – mitsamt Pickerl und Gutschein-Heftchen für den Spieltrieb.

„Der Markt rund um digitale Kanäle wächst zusehends, und zwar sowohl auf Werbekund:innen- wie auch auf Konsument:innen-Seite.“

Reinhard Scheitl, Leitung digitale Werbung & Innovation
Österreichische Post AG
„Der Handel ist im Wandel und dabei wollen wir der Partner in der Transformation sein.“


Oliver Olschewski,
CEO der Offerista Group Austria
„Das Thema Einkaufsplanung und Nutzung von Aktionen wird für immer mehr Menschen höchst relevant.“


Thomas Kern,
Gründer Marktguru