Kooperativ

„efko“-Gurkerln

„efko“-Gurkerln vom Feld ins Glas

1941 schlossen sich einige oberösterreichische Bauern zur Gartenbaugenossenschaft Eferding zusammen und spezialisierten sich ab den 1950er Jahren auf Sauer- gemüse- und Obstspe- zialitäten. Dieses Bündnis besteht auch heute noch und liefert dem Handel verlässlich Gurkerl, Sauerkraut und Co.

Die OÖ Obst- und Gemüseverwertungsgenossenschaft, die 49% der Efko Frischfrucht- und Delikatessen GmbH hält, ist also nach wie vor in der Hand von rund 120 Landwirten. Allesamt Gemüsebauern wie etwa Robert Greinecker, der seit 35 Jahren Gurkerl und Kraut für die Verarbeitung der „efko“-Spezialitäten liefert. Und zwar mit Leidenschaft. „Denn die braucht es als Landwirt“, so der Mann, der über 40ha Anbaufläche regiert. Greinecker: „Neben Leidenschaft braucht man als Gemüsebauer viel Liebe zum Beruf und eine hohe Einsatzbereitschaft. Eine Pflanze zu pflegen und zu beobachten, von der Aussaat bis zur Ernte, und darüber hinaus bis sich das Produkt im Handel befindet, das macht mir große Freude.“ Klingt idyllisch – aber von Leidenschaft und Liebe alleine lebt es sich natürlich nicht. Der Preisdruck ist hoch, die Personalkosten sowieso und immer weniger Landwirte wollen oder können sich das am Ende des Tages leisten. Klaus Hraby, Efko GF: „Die Anzahl der landwirtschaftlichen Betriebe in der Genossenschaft entwickelt sich rückläufig. Das entspricht dem allgemeinen Trend in der österreichischen Landwirtschaft, denn der personalintensive Landbau ist aufgrund der hohen Kosten permanent unter Druck. Dort wo mechanisiert werden kann, gibt es Chancen in der Zukunft, dort wo dies nicht geht, wird es in den nächsten Jahren sowohl für die Landwirte als auch für die nachgelagerte Industrie sehr schwer werden.“

Heimspiel.

Klaus Hraby Geschäftsführer Efko
Klaus Hraby, Geschäftsführer Efko

In der Kommunikation und der Politik auf österreichische Produkte zu fokussieren ist daher weit mehr als eine gute Marketingstrategie. Hraby: „Der Preisdruck, der durch ausländische Produktionen (bei denen billiger produziert werden kann) immer wieder vorliegt, ist eine der größten Herausforderungen, mit denen die Landwirte konfrontiert sind. Die Konsumenten sind oft nicht in der Lage zu unterscheiden, unter welchen Umständen die jeweiligen Produkte hergestellt wurden und warum diese billiger sein können als heimische Produkte.“

Gemeinsam. Ein Modell, das es für kleinere landwirtschaftliche Betriebe einfacher macht, ist das der genossenschaftlichen Organisation. Investitionen, aber auch die Vermarktung und Produktentwicklung, können gemeinsam leichter bzw. oft überhaupt nur gemeinsam bewältigt werden. Hraby: „Einzelnen sehr großen landwirtschaftlichen Betrieben steht der sehr konzentrierte österreichische Lebensmittelhandel gegenüber. Für kleine Betriebe ist in diesem Sandwich der Weiterbestand schwierig. Durch die genossenschaftliche Struktur können Gruppen von Landwirten gut kooperieren.“ Als Beispiel dafür nennt Hraby etwa die Anschaffung eines Krautvollernters, den ein einzelner Landwirt finanziell einfach nicht stemmen könnte. Ohne diese Mechanisierung wäre aber der Krautanbau im Eferdinger Becken problematisch. Das Projekt wurde schließlich von der Genossenschaft abgewickelt und die Erntemaschine ist seit zwei Jahren zur Zufriedenheit aller Stake-Holder im Einsatz.

Am PoS.

Robert Greinecker Gemüsebauer
Robert Greinecker, Gemüsebauer OÖ
Obst- und Gemüseverwertungs-
genossenschaft

An Krautvollernter und Lohnkosten im In- und Ausland denken die Verbraucher, wenn sie im Handel vor den Gurkerlgläsern stehen, freilich selten. „Dennoch“, so Gemüsebauer Robert Greinecker: „Wenn ein Konsument vor dem Regal steht, sollte er wissen, wo das Produkt produziert wurde, damit er sicher sein kann, dass Richtlinien und Qualität im Einklang stehen. Beim Kauf eines Produktes von Efko kann er davon ausgehen, dass nicht nur die Qualität stimmt, sondern auch, dass er die heimische Landwirtschaft unterstützt.“