Krumm gelaufen

San Lucar-Bananen auf der Finca Magdalena

Für Kolumbien, insbesondere für die Bananenbauern, ist der Ausbruch der TR4-Pilzerkrankung ein herber Schlag. Glaubt man den Unkenrufen, sind die Tage der beliebten Frucht bereits gezählt. Was bedeutet das für die Markenartikler?

Von Tropical Race 4 (TR4) betroffen ist die beliebte Sorte „Cavendish“. TR4 ist zwar bereits bekannt, Heilmittel wurde bisher jedoch keines gefunden. Die Krankheit schädigt die Pflanze und den Ertrag, die Bananen selbst bleiben genießbar. Um ein Verschleppen der hochansteckenden Erkrankung in andere Länder zu verhindern, gibt es vor Ort zahlreiche Maßnahmen wie antiseptische Teppiche auf Flughäfen oder Desinfektion von Exportfrüchten.
Dole liefert „Cavendish“-Bananen nach Österreich, genauso Baby-Bananen, rote Bananen oder Kochbananen. „Derzeit hat der TR4-Ausbruch in Kolumbien keine Auswirkungen auf unsere Lieferkette oder die nach Österreich gelieferten Mengen“, gibt man Entwarnung. Aktuell versucht Dole mit der FHIA (Honduranische Stiftung für Agrarforschung) eine neue, gegen TR4 resistente Sorte zu entwickeln.


Schutz. „Chiquita verstärkt derzeit aktiv vorbeugende Maßnahmen, um alle seine Farmen zu schützen. Dazu gehören strengere Betriebs- und Logistikprotokolle sowie erhebliche Investitionen in den Schutz der Agrargrenzen“, verlautbart Chiquita. Das bedeute aber zwangsläufig höhere Kosten. Auf der Suche nach langfristigen Lösungen im Kampf gegen TR4 investiert man, genauso wie Dole, in die Zusammenarbeit mit Forschungseinrichtungen.
Entwarnung gibt zudem San Lucar. Deren Ernten stammen aus Ecuador. Das Unternehmen zeigt sich zufrieden mit den Sicherheitsmaßnahmenpaketen der ecuadorianischen Ministerien vor Ort: „Fokus liegt hierbei auf der Biosicherheit und Aufklärung, um TR4 richtig erkennen zu können und eine korrekte Handhabung zu gewährleisten, sollte TR4 auftauchen“, sagt Alexander Thaller (GF San Lucar Österreich). Anbau-Standort ist die „Finca Magdalena“ im Westen des Landes, da hier die Bedingungen für ein gleichmäßiges Wachstum und einen schonenden Anbau besonders gut sind.