Leicht, stabil, nachhaltig

Mit der weltweit ersten Mehrwegflasche aus thermisch gehärtetem Leichtglas ist Vetropack eine vielversprechende Innovation gelungen. Ein Pilotprojekt mit der Mohrenbrauerei bewies die höhere Stabilität und eine minimale Abnutzung des Gebindes namens „echovai“ – trotz des geringeren Gewichts.

Rund zehn Jahre Entwicklungsarbeit wurden hierfür investiert. In den letzten drei Jahren wurden nun bereits Millionen von Flaschen des Pilotkunden Mohrenbrauerei verkauft, erfolgreich wiederbefüllt und umfangreichen Tests unterzogen. Denn bisher waren Gewicht und mangelnde Widerstandsfähigkeit die Schwachpunkte von Glasflaschen. Mit „echovai“ ist Vetropack hiermit ein Durchbruch gelungen. Es handelt sich um eine besonders stabile und materialsparende Form von Leichtglas-Flaschen, die um bis zu 30% leichter als Standard-Mehrwegflaschen sind und auch resistenter gegen Abrieb. „Das macht ‚echovai‘-Flaschen sowohl ökonomisch als auch ökologisch zu einer überlegenen Lösung, die den Markt für Mehrweggebinde aus Glas tatsächlich revolutionieren könnte“, schildert Daniel Egger, Head of Innovation bei Vetropack. 

Verfahren.

Gehärtetes Glas ist in vielen Bereichen schon lange erfolgreich im Einsatz. Bei Glasverpackungen stieß das Verfahren allerdings bis dato an Grenzen. Die thermische Behandlung, die das Glas am Ende stabiler macht, bedingt zunächst teilweise Limitationen im Design der Produkte: „Die größte Herausforderung im Prozessverlauf bleibt das Variieren der Wandstärke. Da die Flaschen aber thermisch behandelt werden, um eine innere Spannung aufzubauen, können nur qualitativ hochwertige, standardisierte Flaschen erfolgreich gehärtet werden“, so Egger: „Es handelt sich also um ein sehr ausgeklügeltes, technologisch anspruchsvolles Verfahren, das wir darum auch phasenweise ausrollen.“

Ergebnisse.

Im Rahmen des Pilotprojektes verwendete die Mohrenbrauerei bisher das neue Gebinde für das Märzenbier „Mohren Pfiff“ und die Radlersorten. Geplant ist bereits, weitere Biere umzustellen. Warum, verrät ein Blick auf die Zahlen: Im Falle der 0,33L-Mehrweggebinde wird dank der leichteren Lösung (210g) eine Gewichtseinsparung von rund einem Drittel gegenüber den bisherigen Standardflaschen (300g) erzielt. Gleichzeitig lassen sich die Leichtglasflaschen aufgrund ihrer geringeren Höhe sechs- statt wie bisher fünffach auf einer Palette stapeln. Das hat enorme Auswirkungen auf den Logistikaufwand sowie auf die CO2-Emissionen pro Flasche. Diese machen im Vergleich zur normalen 0,33L-Mehrwegflasche nur noch ein Viertel aus. Zudem gehen durch die höhere Stabilität bei der industriellen Verwendung weniger Flaschen zu Bruch. Nach drei Jahren und bis zu zwölf Umläufen weisen die „echovai“-Gebinde bislang kaum Abnutzung an den Kontaktflächen (Scuffing) auf. Ein Großteil von ihnen kann sogar noch als neuwertig eingestuft werden.

Europaweit.

Bisher werden diese stabilen Leichtglas-Gebinde noch ausschließlich im Pöchlarner Werk von Vetropack Austria produziert. Das Unternehmen evaluiert bereits, welche weiteren Anlagen für deren Produktion fit gemacht werden müssen. Eine Voraussetzung, um die Nachfrage nach Flaschen europaweit zu decken: „Wir rechnen damit, dass diese Nachfrage sehr schnell wachsen wird. Zumal die Performance in unserem Pilotprojekt wirklich überragend ist“, so Egger.

‚echovai‘-Flaschen (re.) weisen bei gleicher Zahl an Umläufen (hier 40 Umläufe) sichtbar weniger Abnutzung an den Kontaktflächen (Scuffing) auf als Standard-Mehrweggebinde.
Daniel Egger, Head of Innovation bei Vetropack