Lösungsorientiert

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Kaffee-Einzelportionen sind aufgrund der praktischen Zubereitung bei den Verbrauchern immens beliebt. Aus Nachhaltigkeits-Sicht ist die punktgenaue Zubereitung in Sachen Food-Waste-Vermeidung positiv zu beurteilen. In Sachen Verpackungsmüll setzt man auf Recycling bzw. Bio-Kunststoffe.

Tatsächlich sinkt der Kaffee pro Kopf-Verbrauch kontinuierlich. Der Grund dafür ist schlicht die moderne bedarfsgerechte Zubereitung: zu viel gemachter Kaffee, der dann weggeschüttet werden muss, fällt bei Einzelportions-Systemen so gut wie weg. Was in Sachen Food Waste gut ist, sieht beim Thema Ressourceneinsatz anders aus. Schließlich landen pro Tasse Kaffee wertvolle Rohstoffe im Mist. Die Hersteller haben sich dieser Problematik allerdings angenommen und verfolgen aktuell zwei unterschiedliche Strategien. 

Für Sammler.

Verbraucher, die das Einzelportionsportfolio von JDE („Jacobs“, „L´Or“ und „illy“) bevorzugen, können ihre gesammelten Aluminium-Kapseln einem Sammelsystem zuführen. Felix Regehr, Geschäftsführer Retail Österreich bei Jacobs Douwe Egberts: „In Österreich haben wir bereits zum Launch unserer Aluminiumkapseln 2017 ein eigenes Recyclingprogramm eingeführt, welches von Jahr zu Jahr stärker von unseren Konsumenten genutzt wird.“ Die Kapseln können in 1.200 DPD-Shops abgegeben werden und sowohl Aluminium als auch Kaffeesatz werden weiterverarbeitet. Auch der zweite, mit der Marke „Starbucks by Nespresso“ durchgehend im österreichischen LEH gelistete Anbieter Nestlé offeriert den Konsumenten ein Recycling-System: Die Kapseln können zu rund 1.900 Sammelstellen in den „Nespresso“-Boutiquen, bei Handels- und Postpartnern sowie zu öffentlichen Sammelstellen in 15 Regionen Österreichs gebracht werden. Christiane Fellner, BEO Coffee & Beverages bei Nestlé Österreich: „Viele Konsumenten nutzen bereits die Möglichkeit, ihre Kapseln zu recyceln – Nestlé legt jedoch großen Wert darauf, die Recyclingquote in den nächsten Jahren noch weiter zu steigern.“ Etabliert hat sich auch das Sammelsystem, das Tchibo/Eduscho für „Cafissimo“ anbietet. „Denn“, so Harald J. Mayer, GF, „wir sind stets bemüht unsere Kunden vom hohen Nutzen des Recyclings zu überzeugen. Denn nur zurückgebrachte Kaffeekapseln können wiederverwertet und einem wertvollen neuen Zweck zugeführt werden.“ Mayer spricht damit auch den Knackpunkt an: Die Sammelquote entscheidet darüber, wie nachhaltig das System tatsächlich ist. 

Ressourcensparend.

Andere Hersteller setzen auf ein generell ressourcensparenderes Material: Bio-Polymere auf Basis nachwachsender Rohstoffe weisen schließlich per se einen anderen CO2-Ausstoß auf und sind daher insbesondere für Einweg-Artikel eine gute Alternative. Seit letztem Jahr ist etwa die gesamte „Lavazza“-Range in (nach der Richtline EN 13432) für die industrielle Kompostierung geeigneten Bio-Kunststoffkapseln erhältlich. Gregor Peham, Country Manager Lavazza Österreich: „Mit den ‚eco Caps‘ verbinden wir die Vorzüge eines Convenience-Produkts mit Nachhaltigkeit – ein Mehrwert, der den Erwartungen der Konsumenten nachkommt.“ Julius Meinl setzt mit seiner „Inspresso“-Range ebenfalls auf (nach EN 13432) industriell kompostierbare Einzelportionen. Nach der Einführung im Herbst letzten Jahres wird die Range in wenigen Wochen komplett auf das umweltschonende Material umgestellt. Catherine Luckner, Marketingleiterin: „Die sieben Sorten werden im LEH abgetauscht. Für die Konsumenten ändert sich nichts – sie finden ihre Lieblingssorte ab Juli in einer nachhaltigen Verpackung.“ Die Marke „Alvorada“ setzt dem noch etwas drauf und bietet Kaffee-Kapseln, die gar im hauseigenen Kompost entsorgt werden dürfen. Ulli Minges, Minges Kaffeerösterei: „Mit unserer heimkompostierbaren Kapsel sehen wir die Themen Marktwachstum, Nachhaltigkeit und eine ‚ehrliche Lösung‘ für das Müllproblem bestmöglich für Handel und Konsument vereint und wahren zugleich den Convenience-Charakter des Produkts.“