Marina, wie geht´s?

SalzburgMilch-Tierärztin Johanna Czerny demonstriert an Milchlieferantin Marina (hier mit Bauer Thomas Schroffner), wie ein Tiergesundheitscheck abläuft. Ergebnis: tiptop.

Letztes Jahr präsentierte die SalzburgMilch ihre große Tiergesundheits-Initiative. Bis heute ist dieses Programm einzigartig. Warum, das haben wir uns direkt auf der Weide anschauen dürfen.

Bereits seit rund vier Jahren beschäftigt man sich bei der SalzburgMilch noch viel intensiver, als dies in milchverarbeitenden Betrieben ohnehin üblich ist, mit dem Thema Tiergesundheit und gilt deshalb – auch international – als Pionier auf diesem Gebiet. Mittlerweile wird der Begriff Tierwohl ja recht häufig betont, was prinzipiell natürlich erfreulich ist. Oft ist jedoch insbesondere für den Endverbraucher nicht ersichtlich, welche konkreten Maßnahmen hinter dem jeweiligen Label stehen. Die SalzburgMilch nahm dies nun zum Anlass, um zu betonen, was ihre Initiative von anderen unterscheidet. So kann man sich etwa darauf verlassen, dass Tiere, die Milch für die SalzburgMilch liefern, in Laufställen gehalten werden oder dass Kombinationshaltung praktiziert wird – eine Garantie, die laut Angaben der SalzburgMilch in Österreich bisher einzigartig für eine Molkerei ist. Jene SalzburgMilch-Bauern, die bis vor Kurzem noch auf die (ohnehin nur mehr in Ausnahmefällen erlaubte) Anbindehaltung setzten, konnten durch die Hofberater von tierfreundlicheren Methoden überzeugt werden, zumal häufig schon minimale Umbauten Auslauf ermöglicht haben. Und dieser steigert bekanntermaßen das Wohlbefinden der Milchkühe deutlich.

Persönlich betreut.

Wie gut es den Tieren wirklich geht, dies wird von der SalzburgMilch übrigens regelmäßig überprüft, und zwar – und das ist ebenfalls ein Unikum – direkt an (fast) jeder einzelnen Kuh. Bei Betrieben mit bis zu 18 Tieren wird jedes davon einem Gesundheitscheck unterzogen, bei größeren Herden wird eine entsprechende Stichprobe genommen. Für den Check hat die Universität für Bodenkultur eigens für die SalzburgMilch ein Protokoll entwickelt, das alle Tierwohl-Prinzipien – gute Haltung, gute Fütterung, gute Gesundheit und artgemäßes Verhalten – berücksichtigt. Im Zuge der Überprüfung werden dann etwa Fell, Klauen und Euter angeschaut, aber auch das Sozialverhalten der Tiere getestet. Bei Auffälligkeiten gibt es natürlich gleich konkrete Hilfestellungen. Auch hier kann mittels kleiner Änderungen viel erreicht werden: Schlicht ein unter einem zugigen Fenster montiertes Brett hat auf einem Hof, wo es immer wieder mal zu Lungenentzündungen kam, das Problem behoben, wie die SalzburgMilch-Tierärztin Johanna Czerny schildert.

Überzeugt.

Bis 31.12.2018 wurden sämtliche 2.600 Milchviehbetriebe erstevaluiert. Mindestens alle drei Jahre wird erneut begutachtet, wobei eine Überprüfung in durchschnittlichen Betrieben etwa eine Stunde dauert. Und was sagen eigentlich die Bauern zu dieser Initiative? „Wir waren skeptisch, wie das in der Natur der Landwirte liegt“, schildert Milchbauer Thomas Schroffner mit einem Augenzwinkern. Von der Sinnhaftigkeit war er aber dann doch rasch überzeugt: „Die Betriebsblindheit ist stärker als man selber glaubt“, gibt Schroffner zu. Und letzten Endes ist eine gesunde Herde natürlich auch dem wirtschaftlichen Erfolg zuträglich.

Wertvoll.

Ein ganz schöner Aufwand also, den sich die SalzburgMilch hier antut. Gefragt, inwieweit das die Preise für den Endverbraucher beeinflussen sollte, antwortet GF Christian Leeb: „Wir haben mehr für jeden Liter Milch getan als andere und hätten das gerne auch über den Preis zum Ausdruck gebracht.“ Die Entscheidung obliegt aber freilich dem LEH. Mit dem Interesse der Konsumenten an der Herkunft ihrer Lebensmittel steigt jedenfalls auch das Interesse an Maßnahmen für mehr Tierwohl. „Es ist nicht mehr vorrangig, ob Bio, Heumilch oder gentechnikfrei, sondern ob´s der Kuh gut geht“, bringt Christian Leeb diesen Trend auf den Punkt.