Mehrfach erleichtert

Die Vöslauer-GFs Herbert Schlossnikl und Birgit Aichinger erhielten für das neue PET-Mehrwegkonzept auch von Greenpeace-Konsumexpertin Lisa Panhuber grünes Licht

Mehrweg-Gebinde sind wieder im Aufwind und werden insbesondere von jenen Konsumenten, die besonderen Wert auf Nachhaltigkeit legen, gerne gekauft. Um die Zielgruppe weiter zu vergrößern, kündigt Vöslauer nun eine Packaging-Variante an, die wortwörtlich leicht in jeden Alltag integrierbar ist.

Bereits seit mehr als 15 Jahren schwingen die Themen Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung bei den „Vöslauer“-Launches mit, und zwar ziemlich kräftig. 2014 etwa sorgte man mit der Wiedereinführung der Glas-Mehrwegflasche im Handel für Aufsehen, 2018 präsentierte man die erste PET-Flasche aus 100% Recyclingmaterial und 2019 setzte man mit der ersten 0,5L-Glas-Mehrwegflasche neue Maßstäbe. Dass man mit dem Thema Mehrweg aber noch lange nicht am Ende der Fahnenstange angekommen ist, macht Vöslauer nun mit einer spannenden Ankündigung einmal mehr sehr deutlich, denn die Badener verrieten kürzlich Details über ihre Pläne zur Neuauflage eines weiteren Mehrweg-Gebindes in Österreich. Was aus Unternehmenssicht eigentlich „nur“ der nächste logische Schritt ist. Geschäftsführerin Birgit Aichinger: „Als Vorreiter und Innovationstreiber innerhalb der Branche bringen wir als erstes österreichisches Unternehmen Anfang 2022 eine PET-Mehrweg-Flasche auf den Markt.“ Damit will man aber nicht nur einen weiteren Schritt in Richtung mehr Nachhaltigkeit gehen, sondern auch den Markt weiter forcieren. Aichinger: „Klimaschutz und bewusstes Einkaufen von nachhaltigen Produkten haben nicht nur enorm an Bedeutung gewonnen, sondern sind mittlerweile auch zu einem wesentlichen Faktor in puncto Kaufentscheidung geworden.“

State of the art.

Obwohl PET-Mehrweggebinde früher (bis in die 90er-Jahre) üblich waren, stellt es für Unternehmen heute einen enormen Aufwand dar, diese Packaging-Lösung anzubieten, wie Vöslauer-Geschäftsführer Herbert Schlossnikl ausführt: „Das veränderte Konsumverhalten, aber auch die mittlerweile verbesserten technologischen Bedingungen machen eine neue Generation an PET-Mehrwegprodukten möglich, die ins Heute passen und eine ökologisch sinnvolle Ergänzung zu unserem Sortiment sind. Dafür investieren wir – trotz wirtschaftlich herausfordernder Zeiten – rund 7 Mio. € in neue Anlagen.“


Ganz konkret. Und das ist der Plan: Im ersten Quartal 2022 soll „Vöslauer Mineralwasser“ in den Varianten „prickelnd“, „mild“ und „ohne“ in PET-Mehrweg-Pfandflaschen auf den Markt kommen. Sie lösen dann die derzeitige 9x1L-rePET-Zweiweg-Pfandflasche ab. Denn der CO2-Fußabdruck der neuen Mehrweg-Gebinde ist um bis zu 30% niedriger. Im Vergleich mit Glas punktet die PET-Lösung mit 90% weniger Gewicht und ist darüber hinaus unzerbrechlich. Die Flaschen sollen zu Beginn einen Rezyklat-Anteil von 30% haben, hier will man aber kontinuierlich weiter upgraden. Im Sinne der Kreislaufwirtschaft ist das eingesetzte PET-Monomaterial zu 100% recyclebar, auch bei den Etiketten kommt 100% Recyclingmaterial zum Einsatz. Insgesamt sollen die PET-Mehrwegflaschen 12 Mal wiederbefüllt werden, was – gerechnet auf einen Verwendungszeitraum von drei bis vier Jahren – eine Materialersparnis von 80% (oder 400t pro Jahr) ergibt.

Grünes Licht.

Diesem Konzept hat Anke Bockreis von der Universität Innsbruck, Fachbereich Abfallbehandlung und Ressourcenmanagement, nichts entgegenzusetzen: „Der geplante Ausbau des Mehrweg-Sortiments von Vöslauer führt in die richtige Richtung, zu mehr Kreislaufwirtschaft und damit auch dazu, den KonsumentInnen einen nachhaltigeren Konsum zu ermöglichen.“ Und auch Greenpeace gibt seinen Segen: „Durch ihr leichtes Gewicht ist die Mehrwegflasche aus PET eine sinnvolle und umweltfreundliche Ergänzung zu Glas-Mehrweg“, meint Lisa Panhuber, Konsumexpertin von Greenpeace in Österreich, und fordert: „Alle Supermärkte müssen mitziehen und die neuen wiederbefüllbaren Flaschen auch in ihre Regale stellen!“