Meilenstein auf Meilenstein

Die neue Naturkäserei von Woerle ging kürzlich in Betrieb – inkl. Wärmeschaukel und PV-Anlage.

Nach zwei Jahren Bauzeit konnte Woerle im Juni seine neue Naturkäserei in Betrieb nehmen. Und diese ist viel mehr als nur ein neues Betriebsgebäude, sondern ein weiterer Schritt in Richtung noch mehr Nachhaltigkeit – übrigens nur einer von vielen, mit denen die Privatkäserei gerade von sich hören lässt.

GF Gerrit Woerle freut sich, dass die neue Naturkäserei v.a. in Sachen Nachhaltigkeit alle Stückerl spielt.

Dass Gerrit Woerle für Nachhaltigkeit geradezu brennt, ist bei all den vielfältigen Aktivitäten, die der Unternehmer seit der Übernahme der Geschäftsleitung von seinem Vater Gerhard forciert hat, stark spürbar. Da muss natürlich auch die Technik und Energieversorgung am neuesten Stand der Klimaschutzforschung sein. Jedoch: „Ich bin in die Jahre gekommen und die alte Käserei auch“, befand Gerrit Woerle (37, die Käserei ist etwa gleich alt) mit einem Augenzwinkern. Und so hat er 2019 noch gemeinsam mit seinem Vater das Projekt der Errichtung einer neuen Naturkäserei in Angriff genommen. Kürzlich ist darin (nach geringfügigen Verzögerungen durch die Pandemie sowie durch einen Brand im Hochregallager 2021) die Produktion angelaufen – und der Betrieb spielt in Sachen Klimaschutz wenig überraschend alle Stückerl. „Für uns ist das ein Meilenstein, der es uns ermöglicht, die gesamte Produktionskette so ressourcenschonend wie möglich zu gestalten und unsere Käsespezialitäten besonders nachhaltig sowie unter Einsatz modernster Technik zu erzeugen“, freut sich Gerrit Woerle und gerät beim Schildern der umweltschonenden Ausstattung fast ins Schwärmen. Zum Einsatz kommen in den neuen Räumlichkeiten etwa Wärmeschaukeln – eine Technologie, bei der – stark vereinfacht gesprochen – beispielsweise abkühlende Molke die Milch erwärmt. Nicht fehlen darf natürlich auch eine Photovoltaik-Anlage auf dem Dach der Käserei, eine weitere PV-Anlage soll auf dem Dach des Reifekellers entstehen, um noch mehr CO2 einzusparen. Auch in Sachen Transportwege konnten umfangreiche Einsparungen realisiert werden: Rund 5.000 LKW-Fahrten pro Jahr sind durch die Zentralisierung in Henndorf obsolet geworden. 

Im Kreis gedacht.

Doch das Engagement in Sachen Umweltschutz geht weiter über die neue Käserei hinaus. Auch an den Verpackungen hat man ein auf mehr Nachhaltigkeit abzielendes Upgrade vorgenommen. Einerseits haben die „Woerle“-Produkte ein neues farbenfrohes Design bekommen, bei dem die Nachhaltigkeitsmission klar kommuniziert wird, etwa in Form entsprechender Icons. „Wir wollen mit dem neuen Auftritt unsere hohen Qualitätsstandards für Konsument:innen noch besser sichtbar machen“, erläutert Diana Reuter, die bei Woerle die Leitung des Nachhaltigkeitsmanagements inne hat. Und sie fügt hinzu: „Unser Ziel ist es, weiterhin auf die Bedeutung und den Wert regionaler Lebensmittel hinzuweisen. Es ist wichtig, den Menschen bewusst zu machen, welche Macht sie mit ihrem Einkaufsverhalten haben.“ Doch News gibt’s nicht nur in Sachen Design, sondern auch was das Material angeht. Ab sofort wird ein Teil der „Woerle“-Verpackungsschalen aus 100% Recycling-PET hergestellt. Das erklärte Ziel ist es natürlich, dies so rasch wie möglich am gesamten Sortiment umzusetzen. „Künftig soll jede ‚Woerle‘-Verpackungsschale aus recyceltem Material hergestellt werden, das wiederum recyclingfähig ist“, so Reuter.

Harte Währung.

Last but not least gibt’s auch Neues für den Gaumen: Seit Mitte Juni ist der „Woerle Heutaler“ erhältlich, ein – natürlich – aus Heumilch hergestellter Großlochkäse mit süßlich-mildem Geschmack. Um die gestiegenen Produktionskapazitäten optimal zu nutzen, soll noch heuer eine weitere Neuheit auf den Markt kommen. „Es wird ein g’schmackiger Bruchlochkäse aus bester, regionaler Heumilch sein“, verrät Gerrit Woerle, der – wie so viele – zwei intensive und herausfordernde Jahre hinter sich hat, sich aber zumindest freuen kann, dass das Unternehmen in der Rohstoffbeschaffung keine Probleme hat: Die Milch wird zu 100% von Betrieben aus Salzburg und Oberösterreich bezogen. Und, so Gerrit Woerle: „Zumindest die Kuh ist von Corona und Krisen nicht betroffen.“