Mit Bio in den Tag

Mit Bio in den Tag

© Ksenija Toyechkina/shutterstock

„Frühstücken soll man wie ein Kaiser“ – immer mehr Menschen entsinnen sich dieses beliebten Ausspruchs so mancher Großeltern. Für das Frühstück nimmt man sich – insbesondere im Urlaub – wieder gerne viel Zeit. Eine große Auswahl in Bio-Qualität ist da für viele selbstverständlich.

Speziell im Frühstücksbereich sind Bio-Produkte sehr beliebt, da man sie für den Gast erlebbar machen kann“, meint Horst Moser, Geschäftsführer von Biogast Österreich. Am Buffet kommt der Gast direkt mit den Lebensmitteln in Berührung – hier kann der Gastronom das Produkt ausloben und inszenieren – deshalb hat sich Bio hier am schnellsten durchgesetzt. „So hat Eurogast 2016 seinen Frühstücksschwerpunkt genau dieser Thematik gewidmet: Vom „Bio mymuesli“ bis hin zum „Bio vom Berg“-Käse war alles dabei“, erinnert sich Peter Krug. „Entsprungen ist der Bio-Trend sicherlich dem Einzelhandel und setzt sich seitdem langsam und beständig auch in der Gastronomie durch“, ist Krug überzeugt. Dass es so lange dauert, führt er auf die Qualität der Produkte zurück: „Die Profis in der Küche sind viel anspruchsvoller als der Endverbraucher. Mittlerweile haben jedoch auch die Produzenten erkannt, dass in der Gastronomie die Qualität mindestens genauso wichtig ist wie ein Bio-Siegel.“

Bio bleibt.

transgourmet
Frühstücksspezialitäten von Transgourmet

„Bio und Nachhaltigkeit sind Themen, die gekommen sind, um zu bleiben“, betont Hans Rampelt, Bio Key Account Management Transgourmet, „die Nachfrage wächst – das Wissen der Konsumenten auch, daher wird verstärkt aktiv nachgefragt.“ Die Umstellung auf Bio-Produkte ist gerade im Frühstücksbereich relativ einfach: Der preisliche Unterschied zu konventioneller Ware ist viel geringer als bei anderen Mahlzeiten – und gleichzeitig ist der Imagezugewinn durch das Bio-Frühstück enorm. Bio-Frühstück braucht weder neues, spezielles Wissen, noch dauert es in der Zubereitung länger. Rampelt betont: „Bio ist weit mehr als bloß der Verzicht auf bestimmte Arten des Pflanzenschutzes etc. – es ist eine Lebenseinstellung.“
Sortiment. Transgourmet hat bereits seit 2005 Bio-Artikel im Sortiment, die Bio-Eigenmarke „natürlich für uns“ feiert im kommenden Jahr ihr 10-jähriges Bestehen. Unter der Marke, deren Artikel zu einem Gutteil speziell den Bedürfnissen der Gastronomie angepasst sind, finden sich viele „Frühstücks-Klassiker“, wie Eier, Cerealien, Molkereiprodukte oder Wurstwaren. Lag die Anzahl der Bio-Produkte vor zehn Jahren noch bei 300 Artikel, ist das Sortiment mittlerweile auf 1.800 Produkte angewachsen, der Umsatz wuchs im Vorjahr auf 19 Mio. €. Und das Segment wächst laut Hans Rampelt nach wie vor jährlich um 10-15%.


»Immer mehr Gäste verbinden Bio mit Wohlbefinden und Genuss«
Hans Rampelt, Transgourmet


Image. „Gastronomiebetriebe mit einem guten Bio-Angebot haben eindeutig ein Image-Plus gegenüber konventionellen Betrieben“, ist Rampelt überzeugt, denn das Bio-Angebot spricht sowohl ernährungs- als auch umweltbewusste Gästeschichten an. „Wesentlich ist bei jedem Produkt die glaubwürdige und nachvollziehbare Geschichte, die dahintersteht – unsere im Vorjahr lancierte Nachhaltigkeitsmarke ‚Transgourmet Vonatur‘ setzt exakt darauf: Hier wird den Gastronomen als Asset für ihre Restaurantbesucher Information über die Produktherkunft in Form von Texten, Fotos und Filmen mitgegeben.“

Zertifiziert.

Mit dem Ziel, der Gastronomie ein biologisches Vollsortiment anzubieten, wurde 1999 Biogast gegründet. Seit 2005 ist Kastner an Biogast beteiligt. „Anfangs war es sehr problematisch, ein ausreichendes Sortiment, ausreichende Mengen und passende Verpackungsgrößen zu finden“, erinnert sich Horst Moser, „heute gibt es ein großes Angebot an Bioprodukten, das (fast) keine Wünsche mehr offenlässt.“ 14.000 Artikel umfasst das Sortiment von Biogast zur Zeit, die neben dem EU-Bio-Logo alle möglichen Siegel wie Demeter, Bio Austria etc. tragen. Ein Siegel bzw. eine Zertifizierung empfiehlt Horst Moser auch den Gastronomen: „Ein Zertifikat schafft mehr Vertrauen bei den Gästen und sollte gut sichtbar aufgehängt werden.“


»Der Gast ist bereit Geld zu zahlen, jedoch stellt er auch hohe Ansprüche.«
Peter Krug, Eurogast

Partner.

Sonnentor
Tee-Station von Sonnentor

Seit 2012 wendet sich Sonnentor mit einem eigenen Angebot von Tee, Kaffee, Kräutern und Gewürzen an die Gastronomie. „Das Denken in der Gastronomie hat sich stark geändert“, sagt Michael Scheibenpflug, Teamleiter Sonnentor Botschafter Österreich, „man sucht nach wertschätzenden Partnern, auf deren Qualität man vertrauen kann. Das ist vor allem im Bereich Bio wichtig – denn ein Angebot in Bio-Qualität wird auch seitens der Gäste stark nachgefragt.“

Qualität. Die Produkte von Sonnentor sind zu 100% Bio. Die Rohstoffe kommen weltweit aus direktem und fairem Handel. Viel Wert wird auch auf Handarbeit gelegt. „Dadurch werden nicht nur wertvolle Arbeitsplätze gesichert – auch für die Qualität der Produkte ist dies entscheidend“, ist Michael Scheibenpflug überzeugt. Und das schlägt sich auf die Zufriedenheit der Kunden nieder, meint Scheibenpflug weiter: „Ein Gast hat meist zwei Punkte, an denen er ein Hotel beurteilt: Das ist einerseits die Qualität des Zimmers, andererseits das Frühstück am nächsten Morgen.“

Grapos
Brooklyn line von Grapos

Nachhaltig.

Vor zwei Jahren lancierte Grapos Bioprodukte in der „Brooklyn-Linie“. „Es war als Versuch gedacht, um festzustellen, ob der Bio-Trend auch in der Gastronomie angekommen ist – und es war ein voller Erfolg“, erzählt Wolfgang Zmugg, Grapos Geschäftsführer. „Regionale und Produkte in Bio-Qualität sind ab einer bestimmten Kategorie ein absolutes Muss“, ist Zmugg überzeugt. Und der Trend zu Bio und Nachhaltigkeit wird sich so schnell nicht ändern. Viele Gastronomen sind verunsichert, ob sie nun eher auf Bio oder nachhaltige Produkte setzen sollen. Die Gäste – vor allem die jüngere Zielgruppe – wünschen sich beides. Wolfgang Zmugg freut sich, mit der „Brooklyn Linie“ beides anbieten zu können.


»Regionale und Produkte in Bio-Qualität sind ab einer bestimmten Kategorie ein muss.«
Wolfgang Zmugg, Grapos


factbox

Saftig.

 „Unsere Bio-Getränke aus dem Ausschankgerät haben einen ökologischen Fußabdruck, der um 90% kleiner ist als der von Getränken aus der Portionsflasche“, erzählt Wolfgang Zmugg. Die reinen Säfte in zertifizierter Bio-Qualität gibt es in den Sorten „Bio Apfel-Karotte“, „Bio Apfel-Sauerkirsche“, „Bio Orange-Apfel“ und „Bio Apfel“. Jedes Getränk wird frisch gezapft, die Zapfhähne sind mit einer Reinigungsfunktion ausgestattet und das Konzentrat wird in der Bag-in-Box durch ein Vakuum lange haltbar – ohne jegliche Zusatzstoffe. Wolfgang Zmugg ist überzeugt: „Bio und nachhaltig ist die Quadratur des Kreises.“