Mitdenker-Lösungen

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Auf die Welt der Verpackung kommt einiges zu. EU-Kreislaufwirtschaftsgesetz und Kunststoff-Strategie setzen hohe Ziele, die bereits in einigen Jahren umgesetzt werden müssen.

Bis 2025 müssen sämtliche Produktverpackungen leichter und besser wiederverwertbar sein und der Einsatz an Sekundärrohstoffen erhöht werden. Was die Kunststoffe betrifft, heißt es ab 2030 endgültig Adieu für sämtliche nicht recycelbaren Materialien bzw. Verpackungslösungen. Aber nicht nur die EU-Vorgaben werden strenger, sondern auch der Blick des Konsumenten. 

Monomaterial.

Schur FlexiClose(re)

Einige clevere, neue Möglichkeiten zur Produktverpackung sind bereits erhältlich, die dazu beitragen, Ressourcen zu schonen und Abfallmengen zu reduzieren. Dazu zählt „FlexiClose(re)“ der Unternehmensgruppe Schur, eine Erweiterung der bereits etablierten „FlexiClose“-Range um eine sehr nachhaltige Variante. Sowohl „FlexiClose(re)“-Oberfolie als auch „C-base“-Unterfolie sind rein Polyolefin-basiert. Im Gegensatz zu vergleichbaren Packungen, die meist aus einem Multimaterial-Verbund bestehen, handelt es sich hier um eine komplett recycelbare Entwicklung (Wiederverschlusslösung mit Hochbarriere für MAP-Verpackungen). Zudem existieren für Polyolefin-basierte Materialien bereits flächendeckend Recyclingmöglichkeiten, um es zu qualitativ hochwertigem Rezyklat aufzubereiten. Schur erhielt für „FlexiClose(re)“ mit dem Deutschen Verpackungspreis in Gold (Kategorie Nachhaltigkeit) eine renommierte Auszeichnung und nahm diese im Rahmen der Fachpack 2018 entgegen.

Schlank.

„Veraplex“-Serie von Südpack

Die Folien der „Veraplex“-Serie von Südpack sind sehr dünn und verbrauchen daher bei der Herstellung wenig Ressourcen. Einbußen in den technischen Eigenschaften wie bei Durchstoßfestigkeit, Sauerstoff- und Aromabarriere oder Reißfestigkeit gibt es trotz der Dünne nicht, denn geeignet sind sie für anspruchsvolle Füllgüter sowie für Produkte mit hohen mechanischen Ansprüchen. Neu in der Familie ist nun die „Veraplex Drum light“ -Oberfolie mit lediglich 25µm Foliendicke. Einsetzbar ist sie für MAP-Schalenverpackungen bei stabiler Funktionalität und hohem Produktschutz. Transparenz in Kombination mit definiertem Rückschrumpf sorgen für hochwertige Optik von Schale und Oberfolie. Damit eignet sich „Veraplex Drum light“ vor allem für eine ansprechende Präsentation von gekühlten Lebensmitteln wie Fleisch, Fisch oder Meeresfrüchten. 

Rex-Rekord.

Tetra Pak Tera Rex

Mit einer erfreulichen Meldung sorgte Tetra Pak bereits im Februar für Aufmerksamkeit. Der bio-basierte Getränkekarton „Tetra Rex“ wurde im Oktober 2014 eingeführt und in diesen rund drei Jahren über eine halbe Milliarde mal ausgeliefert. „Tetra Rex“ wird ausschließlich mit Karton aus Forest Stewardship Council (FSC) zertifizierten und kontrollierten Quellen sowie Kunststoffen aus Zuckerrohr hergestellt. Christina Chester (Product Director bei Tetra Pak): „Verpackungen, die komplett aus nachwachsenden Rohstoffen hergestellt werden, sind nicht nur gut für unseren Planeten, sondern auch für Marken, die sich durch mehr Umweltschutz und Nachhaltigkeit von ihren Mitbewerbern abgrenzen wollen. Da sich alle verwendeten Materialien bis zu ihren pflanzlichen Ursprüngen zurückverfolgen lassen, können die Verbraucher sicher sein, dass sie eine Verpackung in den Händen halten, die komplett aus Pflanzen hergestellt wurde. Wir freuen uns sehr über die zunehmende Beliebtheit von bio-basierten ‚Tetra Rex‘-Verpackungen bei unseren Kunden.“

Frosch in Verpackung.

Mondi Verpackung

 „BarrierPack Recycleable“ von Mondi wurde gemeinsam mit dem deutschen Unternehmen Werner & Mertz für die Marke „Frosch“ entwickelt und mit dem Deutschen Verpackungspreis 2018 ausgezeichnet. Es handelt sich um einen Standbodenbeutel, der rein aus Polyethylen besteht, und damit als Monomateriallösung einfach und vollständig recyclebar ist.

Sämtliche Produktinfos befinden sich außerdem auf einer abnehmbaren Banderole, bedrucktes und unbedrucktes Material kann somit getrennt entsorgt werden. Was die mechanischen Eigenschaften betrifft, gibt es jedoch zwischen alter und neuer Verpackung keinen Unterschied, schildert Immo Sander (Leiter Verpackungsentwicklung Werner & Mertz). Der „BarrierPack Recycleable“ sei sogar etwas kleiner und leichter. Ende 2019 werden „Frosch“-Reinigungsmittel darin erhältlich sein. Werner & Mertz hat jedoch schon ein neues Ziel vor Augen. Es handelt sich hier um im Heißlaugenverfahren abwaschbare Banderolen – man darf also gespannt sein, was sich in den nächsten Jahren in dem Unternehmen noch so tut. 

Aseptisch pur.

Elopak

Ein Jahr nach der Markteinführung von „Pure-Pak“ , dem naturbraunen Karton für Frischeprodukte, bietet Elopak diese Verpackung auch für Getränke außerhalb der Kühlkette an. Der „Pure-Pak“-Aseptik-Karton ist in den Größen 1.000ml, 750ml und 500ml erhältlich und wird standardmäßig als klimaneutrale Verpackung angeboten. Alle verbleibenden CO2-Emissionen werden über ausgewählte, zertifizierte Klimaschutzprojekte außerhalb der Wertschöpfungskette kompensiert.

Gartenkompost.

Alpa Kaffeekapseln

 Umweltbewusste Kaffeeliebhaber dürfen sich freuen: In Kooperation mit Golden Compound entwickelte Alpa eine biologisch abbaubare Kaffeekapsel – sowohl Kapsel als auch Deckelfolie können von den Konsumenten auf dem hauseigenen Kompost entsorgt werden. Dort sind sie in höchstens sechs Monaten vollständig abgebaut. Zum Einsatz kommt das Material „Golden Compound green“, bestehend aus einem biobasierten Werkstoff und gemahlenen Naturfasern aus Sonnenblumenschalen. Letztere sind ein Nebenprodukt der Nahrungsmittelindustrie. Erster Anwender dieser weltweiten Neuheit ist übrigens mit Amann Kaffee aus Vorarlberg ein österreichisches Unternehmen.