Nachhaltige Schritte

„Mautner Markhof“ ist als verlässliche heimische Marke, die für Klassiker wie „Hesperiden Essig“ oder auch „Estragon Senf“ steht, bestens verankert. Dass im Unternehmen zudem regionales Sourcing und ein vernünftiges Ressourcenmanagement selbstverständlich sind, erzählt GF Jürgen Brettschneider im Gespräch mit PRODUKT.

PRODUKT: Bitte bringen Sie kurz die wichtigsten Werte und Ziele von Mautner Markhof auf den Punkt.
Brettschneider: Wir sind eines der wichtigsten mittelständischen Unternehmen in Österreich. Tradition, Nachhaltigkeit, Qualität und Vertrauen sind Werte, die bei uns tief verankert sind. Gegründet wurde Mautner Markhof vor fast 180 Jahren und ist auch heute noch in Hand eines Familienunternehmens. Wir sind in fast allen unserer Warengruppen die führende Marke – das gilt es natürlich zu erhalten und auszubauen.

PRODUKT: Bio-Senf und Bio-Essig mit Essigmutter sind nur zwei Beispiele für neue Produkt-Ideen aus Ihrem Haus – beide zielen in Richtung „Natürlichkeit“ und „Nachhaltigkeit“, warum?
Brettschneider: Nachhaltigkeit ist, wie bereits erwähnt, verankert in unserer Vision. Als österreichisches Traditionsunternehmen haben wir eine Verpflichtung zur Ressourcenschonung. Für die Kunden spielt Natürlichkeit und Nachhaltigkeit ebenfalls eine immer größere Rolle: Produkte ohne künstliche Zusätze, die nach althergebrachten Methoden hergestellt werden, werden immer beliebter.

PRODUKT: Den Konsumenten wird es zudem immer wichtiger, wie ein Unternehmen mit der Klima-Problematik umgeht. Welche Maßnahmen bei Mautner Markhof sind hier richtungsweisend?
Brettschneider: Mautner Markhof ist langjähriger Öko Profit Betrieb und beschäftigt sich seit Jahren, besser Jahrzehnten, mit Umweltzielen. So haben wir mit gezielten Maßnahmen in den letzten zehn Jahren Abwassereinsparungen um 18.000m3, letztes Jahr sind nochmal 2.800m3 zusätzlich eingespart worden. Außerdem wurden mehr als 20% CO2 im letzten Jahrzehnt eingespart. Nachhaltige Energie (Photovoltaik) ist ein großes Thema für Mautner Markhof. So erzeugen wir mit Hilfe einer 2018 errichteten Photovoltaikanlage mehr als 13% unseres Stromes selbst. Auch die Verpackungen werden laufend optimiert. Einerseits werden Verpackungen reduziert und andererseits verstärkt rePET oder 100% recyclingfähige Materialien eingesetzt. Zudem sind wir energie- und umweltmanagementzertifiziert.

PRODUKT: In den letzten Jahren haben Sie auch das Thema Regionalität stark forciert – warum ist Ihnen eine regionale Rohstoffbeschaffung wichtig?
Brettschneider: Die Gelbsenfsaat für unsere Senfe beziehen wir seit 2010 aus Österreich und auch die Äpfel für unsere Essige kommen zu einem Großteil aus regionalem Anbau. Um die Transportwege noch weiter zu reduzieren, stammt auch ein großer Anteil der Verpackungsmaterialien unserer Produkte von heimischen Zulieferbetrieben. Wir leisten damit u.a. auch einen Beitrag zur Sicherung heimischer Arbeitsplätze.

PRODUKT: Die Corona-Krise und ihre Folgen waren und sind ein unglaublicher Stresstest für viele Hersteller. Können wir uns in Zeiten wie diesen Regionalität und Klimaschutz überhaupt „leisten“?
Brettschneider: Ja, gerade jetzt spielt Regionalität eine große Rolle. Der Bezug regionaler Rohstoffe und Verpackungsmaterialien gab uns die Sicherheit, weiterhin problemlos sourcen zu können und so den LEH nahtlos mit allen Produkten zu beliefern. Außerdem helfen Einsparungen im Bereich Abwasser und Energie auch, den Standort produktiv und kosteneffizient zu halten.

PRODUKT: Das EU-Kreislaufwirtschaftspaket sieht Maßnahmen zur Müllreduktion und Recycling vor – wie betrifft Sie das?
Brettschneider: Mautner Markhof beschäftigt sich seit vielen Jahren mit diesem Thema und das Marken-Portfolio entspricht bereits jetzt zum Großteil den Vorgaben. Wir sind hier schon einen Schritt voraus.

PRODUKT: Vielen Dank für das Gespräch! 

Jürgen Brettschneider, GF Mautner Markhof, im Barrique-Essig-Keller am Standort Wien Simmering