Natürlich limitiert

Seit 1991 ist Stefan Schauer für Staud´s tätig, seit rund fünf Jahren hat er (neben Jürgen Hagenauer) die Geschäftsführung inne.

Wie das mit Naturprodukten so ist, wird deren Entstehung maßgeblich von den Launen der Natur mitgeprägt. Die Marillenbauern waren dabei heuer vor besondere Herausforderungen gestellt.

Als wären Corona und all seine Begleiterscheinungen noch nicht genug, machte das Wetter den Landwirten das Leben heuer noch zusätzlich schwer. Begonnen hat es mit dem zweitwärmsten Februar seit Beginn der Aufzeichnungen, der eine frühe Blüte nach sich zog. In Kombination mit zahlreichen Frostnächten im April ergab sich eine äußerst heikle Phase für die Marillen: „Steht die Marille in ihrer Vollblüte, ist sie schon sehr anfällig, nach der Befruchtung ist sie noch sensibler“, klärt Staud´s-GF Stefan Schauer, der selbst Marillen in seinem Garten in Willendorf in der Wachau kultiviert, auf. Freilich wissen sich die Landwirte zu helfen. Schauer setzte heuer etwa auf spezielle Frostkerzen, die den Blüten bei Bedarf Wärme spenden sollten.

Kalt-warm.

Leider sollten dies nicht die einzigen Herausforderungen bleiben. Als die kalten Nächte überstanden waren, sorgte die Kombination aus einem zu trockenen Frühjahr und starken Regenfällen mit Hagelschlag im Frühsommer für massive Einbrüche bei der Ernte unterschiedlicher Früchte. Bei der Wachauer Marille beträgt der Ernteausfall bis zu 90%. Und davon sind natürlich auch alle Weiterverarbeiter betroffen, wie etwa Staud´s, der die Wachauer Marille alljährlich in limitierter Form als Konfitüre anbietet – heuer allerdings noch limitierter als sonst. Und dies ist für die Österreicher besonders bitter, ist die Marille doch unangefochtene Nr. 1 im Ranking der beliebtesten Konfitüren-Sorten. Was übrigens eine Besonderheit darstellt – die Marille erfreut sich tatsächlich nur bei uns dermaßen großer Beliebtheit.

Saftig.

Und wie ist es um die Qualität der heurigen Marillenernte bestellt? „Die Früchte sind heuer größer als sonst und haben eine cremig saftige Konsistenz“, beschreibt Stefan Schauer. „Der Jahrgang präsentiert sich mit einem Hauch von Vanille neben anderen exotischen Nuancen, Zitrusnoten wie Grapefruit verleihen ihm eine sommerlich fruchtige Frische am Gaumen mit einer angenehm eingebundenen Säure im Abgang.“