(Nicht) Tierisch

Fleischfreie Ernährungsweisen sind weltweit im Aufwind. Schließlich sind die Argumente – besser fürs Klima, kein Tierleid oder auch die persönliche Gesundheit – schwer zu ignorieren. Unilever setzt jetzt mit dem Launch der Fleischalternativen-Marke „The Vegetarian Butcher“ einen weiteren starken Akzent in diese Richtung.

Und bei „The Vegetarian Butcher“ geht es dezidiert nicht darum ausschließlich jene zu erreichen, die sich bereits für eine rein pflanzliche oder vegetarische Ernährung entschieden haben, sondern insbesondere all jene Konsumenten, die wirklich gerne Fleisch essen. Die Nuggets, Streifen, Burger und Bällchen des Sortiments sollen es nämlich – dank ihres authentischen Fleisch-Geschmacks – allen Verbrauchern leichter machen, ihren Fleischkonsum zu reduzieren. Gunnar Widhalm, Category Director Foods & Refreshment Unilever Austria: „Allgegenwärtige Themen, wie die steigende Weltbevölkerung, die Umwelt- und Klimaproblematik, die eigene Gesundheit und Tierwohl-Aspekte führen dazu, dass die Konsumenten ihre Gewohnheiten hinterfragen. Viele stellen zurzeit fest, wie ressourcenintensiv sie leben und fragen sich: Brauch ich jeden Tag Fleisch am Teller oder kann ich das auch anders?“ Genau diese, aber natürlich auch alle, die vegan und vegetarisch leben, soll „The Vegetarian Butcher“ ansprechen.

Gute Gründe.

Und das passt auch zur Idee und zum Gründer der Marke. Der Holländer Jaap Korteweg, Gründer von „The Vegetarian Butcher“, wuchs als Landwirt in 9. Generation auf einer Farm auf, die er schließlich übernahm. Als Ende der 90er-Jahre die Schweinegrippe und der Rinderwahnsinn grassierten, bewog ihn die traumatische Erfahrung 100er getöteter Tiere auf seinem Hof dazu, aus der klassischen Landwirtschaft auszusteigen. Er sattelte schlichtweg um und setzte sich das Ziel, der größte „Fleischer“ der Welt zu werden und dabei Tiere aus der Nahrungskette zu befreien. Nach einigen Jahren Experimentierens und mit Unterstützung von Spitzenköchen fand er eine Rezeptur auf Basis von Hülsenfrüchten (Soja) und Getreide, die sogar ihn als Fleischliebhaber in Biss, Textur und Geschmack überzeugte.

Revolution.

Nachdem die Marke seit 2018 zum Portfolio von Unilever gehört und 2019 „The Vegetarian Butcher“ im Out of Home-Bereich (z.B. im „Rebel Whopper“ von Burger King) mit Erfolg gelauncht wurde, geht Unilever jetzt den Schritt in den Lebensmitteleinzelhandel. Zum Markenstart sind vier Produkte erhältlich, die bereits mit ihrer Aufmachung und den Artikel-Namen für Aufmerksamkeit in den Tiefkühlvitrinen sorgen. „Sieht-Chick-aus Burger“, „Ohne-Hick-Hack Bällchen“, „Beflügel Nuggets“ und „Chickeriki Streifen“ werden zudem aber medial stark unterstützt und die Brand mit Kult-Potential entsprechend aufgebaut. Dass der Launch in der TK und nicht im Frische-Bereich erfolgt, ist für Gunnar Widhalm klar: „Die TK ist eine extrem spannende Kategorie mit positivem Image, Umsatzentwicklung und hoher Frequenz.“ Für diese Platzierung spricht auch, dass tiefgekühlt längere MHDs möglich sind und nicht zuletzt die Tatsache, dass sich das fleischfreie Segment in der TK gerade beginnt sich überproportional zu entwickeln. Widhalm: „Innerhalb der letzten zwei Jahre ist das Segment Pflanzliche Gerichte und Fleischersatz von 5,5 Mio. € auf 9,6 Mio. € angewachsen. Wir wollen diese spannende Kategorie weiterentwickeln und gemeinsam mit unseren Handelspartnern die Konsumenten für pflanzliche Ernährung begeistern.“ Und das nachhaltig, denn im Rahmen der Future Foods-Initiative forciert Unilever weltweit Fleisch- und Milchalternativen - nicht zuletzt, um damit die Umweltbelastung der Lebensmittelproduktion zu reduzieren.