Pfiffig pfeffrig

Im letzten Jahr kreierte die Spiceworld GmbH die Marke STAY SPICED !; auch bei der Eigentümerstruktur gab es Änderungen – aber eines ist seit der Gründung 2006 gleich geblieben: das Konzept, das dahinter steht.

Wir sind wirklich eine Manufaktur“, erklärt mir der geschäftsführende Gesellschafter Lukas M. Walch­hofer, als ich den Unternehmenssitz von Spiceworld in Salzburg betrete. Auf drei Stockwerken wird hier gelagert, produziert und gemanagt. Jeder einzelne Arbeitsschritt, den es braucht, damit am Ende ein hochqualitatives Gewürz in der markanten Dose beim Kunden ankommt, findet genau hier statt – vieles in Handarbeit. 32 Mitarbeiter zählt das Unternehmen mittlerweile, das 2006 als Start up in einer Garage gegründet wurde. Lukas M. Walch­hofer, der nun Geschäftsführer ist, war 2009 der erste Mitarbeiter des Gründers Willy Pichler. „Mein Anspruch ist, dass das Produkt beim Kunden bis zur letzten Entnahme perfekt ist“, sagt Walch­hofer. Aus diesem Grund wurden letztes Jahr, nach 14 Monaten Entwicklungszeit, die blick- und luftdichten Weißblechdosen eingeführt. „Denn wenn ein Gastronom z.B. im November ein Lebkuchengewürz kauft, kann er das mit unserer Dose dicht verschließen – und es im nächsten November ohne Qualitätsverlust wieder verwenden.“

Handarbeit.

Chakalaka und Schwarzes Gold von von STAY SPICED !

Die Führung beginnt bei Vaseleios – er ist verantwortlich für das Mischen der Gewürze. Der Raum ist erfüllt von einem vanilleartigen Duft – heute steht eine süße Mischung mit Tonkabohne am Programm. „Unsere Gewürzmischungen entwickeln und mischen wir seit eh und je selbst, und das ohne Glutamate, Farbstoffe oder Aromen“, betont Walchhofer. Vaseleios fasst die Rohstoffe gemäß dem Herstellungsprotokoll einzeln aus, wiegt sie ab und mischt sie in den entsprechenden Verhältnissen zusammen. Die fertigen Mischungen kommen danach zu den vier Abfüllplätzen mit eigens umgebauten Dosierautomaten. Bei Vollbesetzung werden hier 25.000 Dosen in der Woche abgefüllt. „Bis vor einem Jahr haben wir alles händisch abgefüllt, mit Schaufeln. Seit wir die neuen Dosen haben, geht das nicht mehr, weil die Öffnung kleiner ist“, erklärt Walchhofer.

Flink.

Auch etikettiert wird – zumindest teilweise – noch per Hand. Lukas Walchhofer stellt mir Andreas vor: „Er ist unser Mastermind im Etikettieren. An guten Tagen ist sein Rekord 1.300 Dosen in acht Stunden.“ Tatsächlich huschen seine Finger mit erstaunlicher Geschwindigkeit über die Dosen. „Training ist alles“, schmunzelt Andreas. Mittlerweile werden seine flinken Finger aber durch eine Etikettiermaschine unterstützt. Immerhin sind für heuer noch eine dreiviertel Million Dosen geplant.

Rohstoff.

Hochqualitative Rohstoffe als Basis für die Produkte sind für Walchhofer unerlässlich. Als Beispiel nennt er Majoran: „Den kaufen wir nicht in Ägypten ein, sondern in Thüringen. In Ägypten habe ich zwölf Ernten im Jahr, in Thüringen zwei bis drei. Das Kraut hat dort Zeit zu wachsen. Und ich habe Bauern, die wissen, wie sie das Kraut behandeln, ernten und verarbeiten müssen, damit es einen möglichst hohen Anteil an ätherischem Öl hat. Essen sollte immer spannend sein, das ist unser Anspruch.“

Besuch bei Spiceworld: Redakteurin Kristin Pfeifer mit Lukas M. Walchhofer
Etikettiert wird mittlerweile halbmaschinell.
Vaseleios, beim Mischen der Gewürze
Lukas M. Walchhofer ist stolz auf seine Rohstoffe.