Präsenter denn je

Präsenter denn je

© Rich Carey/shutterstock

Fisch-Konserven erfreuen sich bei den Verbrauchern allergrößter Beliebtheit. Mit immer mehr medialer Präsenz, relevanten Produkt-Neuheiten in den letzten Jahren und dem klaren Bekenntnis zur Nachhaltigkeit sorgen diese Regalmeter für verlässlich erfreuliche Umsätze.

In Zahlen ausgedrückt: Die Kategorie ist nach einem abermals starken Wachstum im Vorjahr (+8,5%, Nielsen, LEH, inkl. H/L, MAT 24/2018 vs. VJ) mittlerweile 115 Mio. € schwer und rückt immer näher an TK-Fisch (131,4 Mio. €, Nielsen LH inkl. H/L, Warengruppen, Gesamt-Wert, MAT 16/18) heran. Thunfisch-Varianten mit einem Plus von 12% fungierten als Treiber, aber auch der kleinere Makrelen-Markt trug mit über 12% Wachstum sein Scherflein dazu bei. 

Gute Gründe.

Analog dazu konnte sich etwa Princes Foods mit der Marke „Vier Diamanten“ im Jahr 2017 über einen Rekordumsatz von 22 Mio. € freuen und in den ersten 24 Wochen des Jahres 2018 konnte bereits ein Umsatz von fast 11 Mio. € erzielt werden. Normen de Zeeuw, International Marketing Manager DACH bei Princes Foods, sieht die Gründe dafür nicht zuletzt darin, dass jetzt auch entsprechend in Marketing-Aktivitäten investiert wird: „Fisch-Konserven sind Convenience-Produkte, die für viele Gelegenheiten und Gerichte verwendet werden können. In den vergangenen Jahren hat die Branche zudem hart daran gearbeitet, Themen wie Nachhaltigkeit zu verbessern. Die Big Player auf dem Markt haben außerdem ihre Marketing-Aktivitäten verbessert und mehr als je zuvor in Medien, PoS, Promotions etc. investiert. Zudem ist die Kategorie für den Handel wichtiger geworden und hat deshalb auch mehr Aufmerksamkeit bekommen.“ Da eines der Schlüsselthemen das klare Bekenntnis zum bestandserhaltenden Fischfang ist, setzt auch der preisgekrönte Werbespot genau hier an. Sachlich und in einer außergewöhnlichen Optik verleiht er der Marke „Vier Diamanten“ hohe Glaubwürdigkeit. De Zeeuw: „In diesem Spot sagen wir klar, dass wir keine Märchenwelt zeigen, weil es für uns um die beste Qualität in Kombination mit nachhaltiger Fischerei geht. Wir arbeiten hart daran, dies weiter zu verbessern. Aus diesem Grund hat sich unsere Qualität nicht verändert, aber wir haben die Art und Weise, wie wir mit unseren Partnern arbeiten, in Sachen Nachhaltigkeit und Marketing verändert.“ 


»Die Kategorie ist für den Handel wichtiger geworden.« ||
Normen de Zeeuw, International Marketing Manager DACH bei Princes Foods

Besiegelt.

Die Verfügbarkeit von MSC-zertifizierten Fischen bleibt weiterhin entscheidend. Auch bei Vier Diamanten kommt daher nur Skipjack Thunfisch, dessen Bestände als gesichert bewertet werden, in die Büchsen. De Zeeuw: „Wir liefern heute mehr nachhaltig gewonnenen Thunfisch aus denn je. 33% des Portfolios bestehen aus MSC-zertifizierten Produkten, alle Thunfisch- und Makrelen-Produkte sind zudem zu 100% verantwortungsvoll gefangen.“ Und aus diesen Rohwaren werden schließlich Produkte kreiert, die bei den Verbrauchern ankommen. De Zeeuw: „Vor einigen Wochen haben wir zwei MSC-zertifizierte Thunfischsalate eingeführt und für 2019 haben wir bereits viele neue Ideen, die später im Jahr kommuniziert werden.“ 

Erhaltend.

Mit einem Marktanteil von 31,8% bei Thunfisch und gar 70,7% bei Thunfisch in Olivenöl (Nielsen, LEH inkl. H/L, Fischkonserven, Wert, MAT 52/2017) ist „Rio mare“ ein entscheidender Treiber des Marktes. Nachhaltige Fischerei ist dem Unternehmen ganz besonders wichtig. Jörg Grossauer, GF Bolton Austria: „Wir sind uns unserer Verantwortung bewusst und wollen auch in den nächsten Jahren noch qualitativ hochwertigen Thunfisch anbieten. Daher stammt unser Skipjack-Thunfisch aus nachhaltigem Angelfang (Anm.: Logo „Mit der Angel gefangen“) und ein guter Teil unserer Produkte sind bereits MSC zertifiziert. Gemeinsam mit dem WWF, der ISSF und dem MSC arbeiten wir laufend daran, unsere Fang- und Produktionsmethoden noch umweltfreundlicher zu gestalten.“ Aktuell wird etwa „Rio mare Insalatissime“ (220g), bisher mit dem „Mit der Angel gefangen“-Logo ausgezeichnet, gegen MSC-zertifizierte Ware abgetauscht. Grossauer: „So ist sichergestellt, dass der Fischfang unter kontrollierten Bedingungen stattfindet.“ 


»Wir sind uns unserer Verantwortung bewusst.«
Jörg Grossauer, GF Bolton Austria

Praktisch.

Als wichtigen Treiber der Umsätze erkennt man zudem das Thema Convenience. Grossauer: „Wir sehen nach wie vor einen starken Trend in Richtung einfacher, gesunder Fisch-Convenience-Produkte. Vor allem mit unseren Thunfisch-Salaten treffen wir hier genau den Geschmack der Konsumenten.“ In diesem Bereich ist Bolton mit „Rio mare Insalatissime“ mit einem Marktanteil von 69,8% (Nielsen LH inkl. H/L, Fischkonserven, Gesamt Wert, MAT 52/17) Marktführer. Hinsichtlich werblicher Unterstützung setzt man auf den italienischen Appetite Appeal und ist weiterhin im TV, aber auch am PoS mit impactstarken Displays präsent. Neues wird für Herbst erwartet.

Verjüngung.

Die Kultmarke „Nuri“ (Glatz) ist nach kurzen Turbulenzen seit dem Vorjahr wieder voll da. GF Jakob Glatz: „Gemäß den allgemeinen positiven Entwicklungen am Fischkonservenmarkt arbeiten wir auf Hochtouren an neuen Produkten. Zukünftig möchten wir auch gerade eine jüngere Zielgruppe für ‚Nuri‘ begeistern.“

Feine Sachen.

Gute Stimmung verbreitet auch Followfood. Lars Braker, Vertriebsleiter: „Wir beobachten weiterhin eine klare Orientierung der Verbraucher in Richtung Qualität. Das Bio-Segment wächst weiter stark und die Nachfrage nach Convenience-Produkten wie Thunfischsalaten steigt an.“ Ende des Jahres wird es daher auch hier Neuheiten geben. Neues gibt es aktuell bei Hink. Peter Spak, GF Hink: „Bei uns kommen – auch wieder bei der Neuheit ‚Junge Seesaiblinge‘ – alle Rohstoffe aus Österreich. Mit Eishken Estate und der Ölmühle Fandler kann Hink wieder seinen hohen Qualitätsanspruch erfüllen.“ Beim Importhaus Schenkel ist man sich ebenfalls des gestiegenen Qualitäts-Anspruchs gewahr und lanciert mit den beiden Neuheiten „Sardinellen in Harissa Sauce“ und „Queen Crab“ zwei Produkte für Konserven-Gourmets. 

Genug Platz?

Ihren Fisch-Appetit stillen die Verbraucher immer öfter in den Konserven-Regalen des LEH. Hier finden sie moderne und praktische Angebote, die mit gutem Gewissen konsumiert werden können. Dank der regen Nachfrage investieren die Markenartikler vermehrt in Innovationen und Marketing und treiben damit die Kategorie weiter an. Mit entsprechender Aufmerksamkeit des Handels auf diese Regal-Meter kann eigentlich nichts mehr schief gehen.