Tüfteln und Spielen

Barbara Bauer, GF J. Hornig Coffee-Bar

„J. Hornig“ hat sich in den letzten Jahren zu einer der modernsten Coffee Brands des Landes entwickelt. Inno- vationen wie „Cold Brew Coffee“ und aktuell „Cold Brew Nitro“ sind aber nicht alleine das Verdienst des jungen Geschäftsführers Johannes Hornig, auch Barbara Bauer, Leiterin der J. Hornig Coffeebar, hat dabei ihre Finger im Spiel.

Kennengelernt haben sich Johannes Hornig und Barbara Bauer, wie kann es anders sein, beim Kaffeemachen resp. bei einem Barista-Kurs – und flugs heuerte Barbara Bauer auch schon bei Hornig in Graz an, um Schulungen und den Shop unter ihre Fittiche zu nehmen. Bauer: „Johannes Hornig hat gefragt ‚Barbara wie spontan bist du denn?‘.“ Im Rückblick wohl eine rhetorische Frage, denn was in den folgenden drei Jahren passierte, zeigt, dass Barbara Bauer ein gerüttelt´ Maß an Spontanität besitzt. Zunächst durfte sie das Kaffeerösten erlernen. Bauer: „Das eröffnete mir komplett andere Einblicke in das Produkt. Das Herumtüfteln und die Erfahrung, wie ich auf Kaffee einwirken kann, das hat mich sofort fasziniert.“

JoHo juhu. Das erste Projekt, das Bauer und Hornig schließlich eintüten und präsentieren durften, war die Direct Trade-Linie „JoHos“, Premium-Kaffees, die ausschließlich in kleinen Chargen geröstet und vertrieben werden. Die schenkt Bauer auch heute in der J. Hornig Coffeebar im 7. Wiener Bezirk aus, die sie als Geschäftsführerin leitet und in der wir sie zum Gespräch getroffen haben. Dass hier nicht einfach Kaffee serviert wird, sondern eine Meisterin ihres Faches zugange ist, ist schnell klar. Schließlich steht ein kleiner Trommelröster im Lokal und Kaffee gibt es nicht nur aus glänzenden Siebträgermaschinen, sondern u.a. auch in der Filterkanne und sogar aus dem Zapfhahn. Letzteres – „Cold Brew Nitro Coffee“ – ist das neueste Projekt aus dem Hause J. Hornig und natürlich in enger Zusammenarbeit von Johannes Hornig und Barbara Bauer entstanden.

Kalter Kaffee?!

J.Hornig Cold Brew Nitro Kaffee aus dem Zapfhahn

Doch einen Schritt zurück: Kalt gebrühter Kaffee? Was zunächst vielleicht etwas gewöhnungsbedürftig klingt, ist in Übersee längst Trend und auch bei uns bereits angekommen. Bei J. Hornig hat Barbara Bauer die ersten Versuche dazu angestellt. Damals, noch im Grazer Shop, ist sie von ihren Kolleginnen verwundert angesehen worden. „Ich musste viel experimentieren und hatte immer wieder Behältnisse mit kalt angesetztem Kaffee im Shop herumstehen und dann musste die gesamte Belegschaft immer wieder kosten...“ Da schüttelt natürlich ab und an jemand den Kopf. „Aber“, so Bauer, „ich bin dann halt auch überzeugt davon und will einfach tüfteln und mich damit spielen. Es ist auch wirklich wichtig bei so einem Projekt dranzubleiben und ein bisschen hartnäckig zu sein.“ Sie blieb dran und sicherte J. Hornig die Vorreiter-Position beim Thema Cold Brew Coffee. Dabei wird hochwertiger, gemahlener Kaffee 18 Stunden in kaltem Wasser angesetzt, was zur Folge hat, dass Bitterstoffe und Säuren nur minimal extrahiert werden und ein Höchstmaß an lieblichen und zugleich intensiven Kaffeearomen zutage tritt. Zu haben ist „J. Hornig Cold Brew“ einerseits in einer Schwarzglasflasche oder zum Zubereiten in der Gastronomie. Und jetzt eben auch gezapft als „Cold Brew Nitro“. Dieser Trend hat seinen Ursprung in Portland, wo Cold Brew-Kaffee erstmals in einer kleinen Kaffeebar durch eine Bierzapfsäule gelaufen ist. Das Ergebnis: Durch die Druckluft verändert sich die Konsistenz des Kaffees, er erhält eine Schaumkrone und eine samtig-weiche Textur. Serviert im Glas und auf Eiswürfeln ist ein perfekter Sommerkaffee gezapft. J. Hornig vertreibt dafür natürlich nicht nur den Cold Brew-Kaffee an sich, sondern stellt auch die entsprechenden Geräte zur Verfügung.

Abwechselnd. Wie das mit der Zusammenarbeit in der Produktentwicklung mit dem Chef klappt, wollen wir zum Abschluss von Barbara Bauer wissen. Bauer: „Johannes Hornig ist einerseits ein Getriebener und andererseits treibt er auch an. Das ist ein Wechselspiel. Und für mich eine super Spielwiese.“