Wasser. Sofort.

Wasser. Sofort.

© dean bertoncelj/shutterstock

Durst ist bekanntlich schlimmer als Heimweh. Will in diesem Fall heißen: Wenn der Konsument etwas trinken möchte, dann bitte gleich. Wir haben uns umgehört, ob bzw. wie aus dem spontanen Durst ein gutes Geschäft zu machen ist – am Beispiel Mineralwässer und Nearwaters.

Der Konsument von heute ist ja ausgesprochen mobil. In der Freizeit sowie im Beruf ist man häufig auf Achse und will sich natürlich auch unterwegs – on the go, wie es so schön heißt – gut versorgt wissen. Insbesondere großer Durst duldet ja auch selten Aufschub. Wenn der Körper Wasser verlangt, dann ist deshalb der Handel berufen, selbiges zur Verfügung zu stellen. Und zwar so, dass man es direkt konsumieren bzw. auf weitere Wege mitnehmen kann. Also in einer Gebindegröße, die auch gut in kleinere Taschen passt und natürlich in einer Temperatur, die dem Direktverzehr nicht im Wege steht. Im Handel macht sich dieser Trend seit einigen Jahren durch den Ausbau von Kühlflächen und verstärkte Präsenz kleinerer Gebinde bemerkbar. „Die Bedeutung von Impulskäufen bei Getränken nimmt kontinuierlich zu, das Impulsgeschäft wächst“, bestätigt die neue Vöslauer-Geschäftsführerin Birgit Aichinger. Auch Patrick Moser, Prokurist bei Starzinger, beobachtet eine deutliche Steigerung in den Absatzzahlen entsprechender Produkte: So konnte etwa „Juvina“ in der 0,5L-Flasche lt. eigenen Angaben zuletzt um 29% zulegen, „Frankenmarkter +Zitrone“ sogar um 75% (Jänner bis Mai 2018). Mineralwässer und Nearwaters sind im Impulsbereich generell besonders gefragt. Aichinger: „Es wird immer mehr außer Haus – on the go – konsumiert. Die ‚Flasche in der Tasche‘ ist eine Selbstverständlichkeit und gehört genauso zum gesunden Lifestyle wie Spontanität.“ Damit es in der Tasche keine Platzprobleme gibt, sollte die Flasche aber natürlich nicht allzu groß sein. Der Impulsverkauf spielt sich deshalb v.a. im Bereich bis 0,75L ab.

Funktional.

„Neben einer handlichen Größe zählen bei Impulsgetränken vor allem auch ein ansprechendes Format und attraktives Design“, erklärt Herbert Bauer, Sales Director Coca-Cola HBC Österreich (u.a. „Römerquelle“) und meint weiter: „Funktionalität spielt eine wichtige Rolle: Wie praktisch ist die Packung zum Beispiel für unterwegs?“ Dies bestätigt auch Birgit Aichinger von Vöslauer: „Ausschlaggebend ist nicht nur die Gebindegröße, sondern auch, was das Produkt ‚kann‘. Bei den 0,5L-PET-Gebinden ist Vöslauer mit mehr als 50% Marktführer. Dies ist auch darauf zurückzuführen, dass wir die Verpackungen bzw. Flaschen praktisch für den On-the-go-Gebrauch ausstatten, z.B. mit dem Sportscap oder dem Pocketring.“ Auch Patrick Moser, Starzinger, merkt an: „Ein bestimmter Mehrwert ist hier besonders wichtig.“


»Das Impulsgeschäft wächst.«
Birgit Aichinger, GF Vöslauer

Cool bleiben.

Bei Getränken ist immer – und jetzt im Sommer natürlich noch verstärkt – auch die Temperatur ein Faktor, der die Absätze maßgeblich mitbeeinflusst. Und zwar sowohl die Außentemperatur als auch die der Getränke. Letztere werden natürlich am ehesten dann spontan mitgenommen, wenn sie direkte Abkühlung versprechen. „Gekühlte Getränke können die Anzahl von Impulsverkäufen steigern, denn Impulskauf bedeutet auch den direkten Verzehr on-the-go bzw. vor Ort“, bestätigt Herbert Bauer von Coca-Cola HBC. Ähnlich sieht man das bei Vöslauer: „Gekühlte Getränke sind ein Absatzhebel, der eine deutliche Steigerung von Kaufimpulsen bewirkt“, so Birgit Aichinger. „Wird das Angebot an gekühlten Getränken ausgebaut, steigt mittelfristig auch die Frequenz“, ist die frischgebackene Vöslauer-GF überzeugt.


»Gekühlte Getränke können die Anzahl von Impulsverkäufen steigern.«
Herbert Bauer, Sales Director Coca-Cola HBC Österreich

Gefüllt.

Um die Potentiale des Impulsgeschäfts optimal auszunutzen, gilt es allerdings einiges zu beachten: „Mineralwasser benötigt durch die schnelle Drehung auch ausreichend Facings“, hält Birgit Aichinger fest. Wichtig ist am PoS somit auch eine kontinuierliche Regalpflege, um Out-of-stock-Situationen zu vermeiden.


»Die ‚Flasche in der Tasche‘ ist heute eine Selbstverständlichkeit.«
Birgit Aichinger, GF Vöslauer

News.

Neben den obligatorischen Standards von prickelnd bis still gibt es von den Mineralwasser-Brunnen des Landes aktuell wieder einige Neuheiten, die auch das Impulsgeschäft ankurbeln dürften: Vöslauer etwa lanciert seine Flavour-Varianten („Vöslauer Zitrone“ und „Vöslauer Grapefruit“) jetzt auch in der 0,5L-Flasche. Auch die „Vöslauer“-Variante „superprickelnd“ gibt´s künftig in der Halbliter-Flasche. Die Römerquelle macht mit „Römerquelle fruity“ (Mineralwasser, Fruchtsaft, Fruchtpüree und Vitamine) in den Varianten „Zitrone Gurke“ und „Birne Brombeere“ von sich hören. Gasteiner erfrischt neuerdings auch in einer „Lemon“-Variante – zuckerfrei mit direkt gepresstem Zitronensaft. Und die Waldquelle ergänzte ihr Nearwater-Sortiment kürzlich um die Sorte „Holunder & Preiselbeere“.

Luft nach oben.

Die Markenartikler liefern den Konsumenten also viele gute Gründe, spontan zusätzlich zuzugreifen und der Handel ist gut beraten, die Produkte entsprechend zu platzieren, denn, und da sind sich wohl alle Beteiligten einig: Der Impulsmarkt hat noch jede Menge Potential.