Wieder wiederbefüllt

Alfred Hudler, Vorstandssprecher der Ottakringer Getränke AG, Vöslauer-GF Herbert Schlossnikl, Klimaschutzministerin Leonore Gewessler, Vöslauer-GF Birgit Aichinger und Greenpeace-GF Alexander Egit eröffneten gemeinsam Vöslauers neue PET-Mehrweganlage.

Wie sich die Zeiten doch ändern: Vor 13 Jahren aus dem Regal genommen feiert die PET-Mehrwegflasche nun bei Vöslauer ein Comeback. Das Unternehmen eröffnete nämlich kürzlich die einzige Anlage Österreichs, mit der eine Wiederbefüllung von PET überhaupt möglich ist.

Mehrwegflaschen sind echte Abfallvermeider“, brachte es Klimaschutzministerin Leonore Gewessler kürzlich auf den Punkt und erläuterte: „Sie können zigmal wiederbefüllt werden, schonen wertvolle Ressourcen und sorgen so für weniger Müll in der Natur.“ Dies wusste man ja eigentlich schon länger. Allerdings haben sich die Konsument:innenbedürfnisse und Rahmenbedingungen rund um die Jahrtausendwende derart verschoben, dass Mehrweg-Gebinde in den meisten Segmenten massiv an Bedeutung verloren haben. Erst jetzt ist das Bewusstsein von Politik, Herstellern und Konsument:innen wieder groß genug, dass im großen Stil wiederbefüllt wird. In Sachen Glas hat Vöslauer seinen Maschinenpark bereits dahingehend auf Vordermann gebracht, doch für Mehrweg-PET fehlten zuletzt schlicht noch die Anlagen. Das hat sich nun geändert: „Wir haben – trotz wirtschaftlich herausfordernder Zeiten – rund 7 Mio. € in neue Anlagen und Gebinde investiert“, schildert Vöslauer-GF Herbert Schlossnikl. Und seine Co-GF Birgit Aichinger ergänzt: „Nach der Einführung der ersten PET-Zweiweg-Pfandflasche 2003 und der Wiedereinführung der Glas-Mehrwegflasche im Handel 2014, dem Launch der ersten PET-Flasche aus 100% rePET im Jahr 2018 sowie der Einführung der ersten 0,5L-Glas-Mehrwegflasche 2019 im Handel gehen wir nun den nächsten für uns logischen Schritt.“ Und dieser ist eben die Wiedereinführung von Mehrweg-Flaschen aus Kunststoff. „Diese sind allerdings nicht mehr ganz das, was sie mal waren“, befand Ministerin Gewessler bei der Präsentation und meinte mit einem Augenzwinkern weiter: „Sie sind nämlich leichter und attraktiver als früher.“ Vöslauer-GF Herbert Schlossnikl bestätigte, dass sich in technischer Hinsicht hier viel getan hat und die Reinigung und Wiederbefüllung heute noch materialschonender vor sich geht als früher. 

VORANGEHEN.

Ab 2024 soll ja im LEH ein Mehrwegangebot wieder verpflichtend sein. Aber, so Gewessler: „Es braucht engagierte Unternehmen, die hier vorangehen.“ Greenpeace-GF Alexander Egit, der bei der Eröffnung von Vöslauers neuer Anlage ebenfalls anwesend war, schlug in dieselbe Kerbe: „Mehrweg ist der wirkliche Gamechanger. Es bringt gewaltige Umweltvorteile mit sich.“ Und so forderte er: „Jetzt müssen alle Supermärkte mitziehen und die wiederbefüllbare Flasche auch in die Regale stellen.“ Dann liegt es an den Konsument:innen, sich für diese nachhaltige Lösung, deren CO2-Abdruck weit unter dem anderer Packaging-Varianten liegt, zu entscheiden. Dazu Birgit Aichinger: „Es ist unsere Aufgabe, Produkte auf den Markt zu bringen, die die Begeisterung für Mehrweg schüren. Man muss Produkte machen, die die Leute auch gerne kaufen.“ Sie verweist etwa auf den großen Erfolg der teilbaren Kiste für die 2014 lancierten Glas-Mehrwegflaschen, die den Heimtransport der Gebinde massiv erleichtert.

TEAMPLAYER.

Der Gedanke Rethink – Reuse – Recycle steht übrigens auch im Mittelpunkt von Vöslauers jüngster Kampagne, bei der man nicht wie gewohnt auf ein Celebrity-Testimonial setzt, sondern auf das sog. Team Vöslauer, eine Gruppe junger Menschen am Puls der Zeit. In der Kampagne werden von diesen Stories erzählt, die das Ziel haben, das Umdenken in Richtung Nachhaltigkeit zu illustrieren.