»Wir machen viel Schmarrn!«

Alexander Dattinger

Alexander Dattinger, Produktionssteuerung bei Weinbergmaier

3.500 Tonnen österreichische Spezialitäten, wie Palatschinken oder Knödel, werden jährlich bei Weinbergmaier produziert. Kann eine Maschine wirklich Kaiserschmarrn machen, frage ich mich und mache mich auf den Weg nach Oberösterreich.

Servus in Wolfern“, werde ich herzlich begrüßt. Zusammen mit Alexander Dattinger, der für die Produktionssteuerung verantwortlich ist, besichtige ich die Produktion. In Halle 3, wo die Tour beginnt, duftet´s nach frisch gerösteten Bröseln – am Produktionsplan stehen Marillenknödel. Imposant sind die Maschinen, die die Knödel jeglicher Größe in Form bringen. Später werden heute noch Heidelbeerknödel hergestellt. Dazwischen muss natürlich alles gründlich gereinigt werden. Das machen die „Produktionsdamen“, wie die Damen in den weißen Kitteln heißen, die die Produkte in ihrer Entstehung begleiten. Bis zu 30.000 Knödel betreut eine Dame pro Tag. „Das ist harte Arbeit“, betont Dattinger, „ich habe vor den Damen große Hochachtung.“

Handarbeit. Damit sich niemand langweilt oder einseitigen Belastungen ausgesetzt ist, gibt es einen täglichen Wechsel des Arbeitsplatzes. Auch innerhalb eines Tages wird alle halbe Stunde die Tätigkeit gewechselt, z.B. vom Teig mischen zum Palatschinken rollen – denn da steckt Handarbeit dahinter! „Die Palatschinken werden gekonnt gerollt – wie in Kuba die Zigarren“, lacht Dattinger. Der Arbeitstag beginnt früh: Bereits um 6 Uhr startet die Produktion. Aber für den gelernten Bäcker sei das ein gemütlicher Start in den Tag, meint der 45-Jährige schmunzelnd.

Handwerk. „Wir versuchen die Optik unserer Produkte ins Handwerkliche zu trimmen. Das macht´s dem Wirt leichter, das Hausgemachte zu verkaufen“, erklärt mir Johannes Aziz, der als Assistent der Vertriebsleitung und als küchentechnischer Fachberater bereits seit 10 Jahren bei Weinbergmaier ist. „Hier ist auch vieles wie zuhause“, Alexander Dattinger deutet auf eine Maschine, die den aufgeschlagenen Eischnee unter den Teig hebt, „die Maschinen sind der menschlichen Arbeitsweise nachempfunden, alles soll so produktfreundlich wie möglich sein.“ So gibt es nur bei Weinbergmaier eine Maschine, die den beidseitig auf einer gusseisernen Platte gebackenen Kaiserschmarrnteig in kleine, ungleiche Stücke zerreißt. So, wie man´s daheim mit der Gabel machen würde. Und ganz ehrlich: Ich hätte den Kaiserschmarrn mit Beeren, den mir Johannes Aziz zum Abschluss serviert, selbst nicht besser machen können.