Offensichtlich

Manchmal geht es nicht allein darum das schönste Produkt im Markt zu haben, sondern das – auch optisch – glaubwürdig nachhaltigste. Seit 2018 arbeitet Wolf Nudeln daran, Papierverpackungen in den Nudelregalen des Handels zu etablieren. Mit Erfolg, auch wenn das Umdenken lange dauert.

Kategorie: Stories

Dass Joachim Wolf sein Unternehmen in Güssing mit viel Eigeninitiative so aufgestellt hat, dass es die Umwelt so gering wie nur irgend möglich belastet, haben wir schon an vielen Stellen in PRODUKT erzählt. Dennoch, ein kurzer Überblick sei erlaubt, denn dieses Engagement hat schlussendlich auch eine grundlegende Auswirkung auf die Optik bzw. auf das Material eines Teils der „Wolf“-Verpackungen. Die Produktion der „Wolf“-Nudeln darf sich stolz als energieautark bezeichnen. Und zwar ganz ohne Ausgleichs-Zahlungen oder ähnlichem, sondern aufgrund eines ausgefeilten Produktionskreislaufes, der keine Ressourcen ungenutzt lässt: Die Eier für die Nudeln kommen von den rund 40.000 hauseigenen Hühnern, die mit Futter aus der zugehörigen Landwirtschaft gefüttert werden. Den Mist, den die Tiere verursachen, nutzt Wolf (neben Grünschnitt u.a.) für die Biogasanlage, die wiederum Energie (Wärme und Strom) für die Nudelproduktion sowie Dünger für die Felder erzeugt. So produziert das Unternehmen rund 5.500 Tonnen Teigwaren jährlich gänzlich ohne Einsatz fossiler Brennstoffe. Einzig die Verpackung schert(e) noch aus der nachhaltigen Unternehmensvision aus, denn, wie im Nudelregal üblich, verpackt auch Wolf in Plastik. 

Investition.
2018, nach dreijähriger Entwicklungsarbeit und einer ordentlichen Investitionssumme, präsentierte Joachim Wolf schließlich Papierverpackungen für seine Teigwaren, die auch tatsächlich im Altpapier entsorgt und von den heimischen Verwertern aufbereitet werden können. Für das Spezialpapier mit besonders langen Fasern wird Fichtenholz aus aktiver und regenerativer Forstwirtschaft verwendet, bei der für einen geschlägerten Baum vier neue gepflanzt werden. Wolf: „Die Papierverpackung hat mir natürlich – auch was den Gesamtauftritt nach außen betrifft – ins Konzept hineingepasst. Auch wenn das wesentlich teurer ist, für die Umwelt ist es das Beste.“ Zwei Themen gibt es allerdings bei der Umstellung auf die klügere Verpackung: Zum einen kostet das Papiersackerl doppelt so viel wie jenes aus Kunststoff und zum anderen muss man den Verbrauchern Zeit gewähren, um sich an die neue, nicht mehr transparente Packung zu gewöhnen. Bis für beide Probleme eine Lösung in Sicht ist, ist nur ein Teil des „Wolf“-Sortiments in Papier – und übrigens seit kurzem in einem moderneren Design – erhältlich. Aber Wolf ist offen für Probeläufe und guter Dinge, dass es bald normal sein wird, Nudeln in Papierverpackungen anzubieten, auch wenn das etwas teurer kommt. Auf der rein optischen Ebene sorgt das Packaging jedenfalls schon jetzt für eine sehr hohe Glaubwürdigkeit bei all jenen Verbrauchern, die gezielt nach klimafreundlichen Produkten suchen – und das werden in Zukunft bestimmt nicht weniger, sondern deutlich mehr.
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