Region: bestmöglich

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Bei allen Rufen nach Regionalität: Insbesondere in fruchtverarbeitenden Betrieben ist es schlicht unmöglich, sämtliche Rohstoffe innerhalb Österreichs zu beziehen. Darbo-Vorstandsvorsitzender Martin Darbo erklärt, warum Regional zwar sehr wichtig ist, aber nicht immer die erste Wahl sein kann.

Kategorie: Stories

Für Martin Darbo ist klar: „Österreich ist auch im europäischen Vergleich ein flächenmäßig eher kleines Land, noch dazu machen die Alpen ca. zwei Drittel der Gesamtfläche aus. Da liegt es auf der Hand, dass nicht alle Produkte – wie übrigens in keinem Land – aus heimischer Landwirtschaft bezogen werden können.“ Was möglich ist, beschafft man freilich im Inland, etwa den größten Teil des verarbeiteten Zuckers, wenige ausgewählte Fruchtsorten sowie einen Teil des Honigs. Damit sind die Grenzen des Möglichen aber auch schon erreicht. Darbo: „Gerade beim Honig zeigt sich, dass die Nachfrage in Österreich durch die heimische Ernte nur zu ca. 40% gedeckt werden kann. Der zusätzliche Bezug aus anderen Ländern liegt somit auf der Hand.“ Bei exotischen Früchten ergibt sich die weitere Herkunft ohnehin von selbst. Doch es gibt noch weitere gute Gründe, die für Qualitätsware aus dem (nahen) Ausland sprechen – etwa die Tatsache, dass Früchte für die Weiterverarbeitung üblicherweise tiefgekühlt angeliefert und gelagert werden. „So sind wir beim Obsteinkauf auf Lieferanten angewiesen, die über die dazu nötige Lagerinfrastruktur verfügen. Diese gibt es zwar zum Teil im Inland, sehr viel mehr jedoch in Österreichs erweiterter Nachbarschaft“, erläutert Martin Darbo. Prinzipiell richtet Darbo seine Bezugsquellen aber immer danach aus, wo die besten Qualitäten verfügbar sind, denn „Lebensmittel sind immer nur so gut, wie es die Qualität der Zutaten zulässt.“

Betont.
Die Herkunft aus den jeweils besten Anbaugebieten wird natürlich auch ganz bewusst entsprechend betont – etwa bei der letztes Jahr eingeführten Sirup-Variante „Sizilianische Zitrone“. Auch auf den „darbo“-Honigvarianten im LEH werden seit letztem Jahr die Herkunftsländer ausgelobt. Das gilt auch für die neuen 300g-Spender in den Sorten „Wildblüte“ und „Wald“.
Schwierig.
Wann immer die Qualitäts-Strategie und die Verfügbarkeiten vereinbar sind, bedient man sichbei Darbo natürlich heimischer Quellen. Das ist mitunter jedoch gar nicht so einfach, wie Martin Darbo am Beispiel Honig nochmal erläutert: „Wir müssen uns regelmäßig frühzeitig unsere Bestände sichern. Die Beschaffung ist von Jahr zu Jahr eine neue Herausforderung. Nur so können wir unser Angebot an österreichischem Honig im Dosierspender oder im mittlerweile gelernten Sechskantglas aufrechterhalten.“ Letztendlich kommt so ein vielfältiges Portfolio zusammen: Darbo bietet etwa im Bereich Honig sowohl traditionelle österreichische Sorten als auch internationale Spezialitäten. „Auch diese sind mitunter allerdings gar nicht einfach zu ergattern“, merkt Darbo an. Denn was bei uns begehrt ist, ist zumeist auch anderswo gefragt. Es gibt jedoch international auch Unterschiede in den Geschmacksvorlieben, wie Darbo aufgrund der umfangreichen Exporttätigkeit berichten kann. „In Italien haben z.B. Waldbeer- oder Heidelbeerkonfitüren eine stärkere Bedeutung, in Deutschland hingegen die Erdbeere.“ Mit unserem Hang zu Marillen-Konfitüre konnten wir die Deutschen jedoch bereits anstecken. „Man weiß offensichtlich, dass sich die Österreicher damit auskennen“, meint Darbo mit einem Augenzwinkern.
Darbo 3
Produktion.
Hergestellt werden übrigens sämtliche „darbo“-Kreationen in Österreich. Martin Darbo: „Darbo produziert ausschließlich in Tirol, an zwei Standorten in Stans, einem weiteren im Nachbardorf Vomp, und wir betreiben ein Tiefkühllager für Früchte in St. Johann/T.“ Insgesamt sind für Darbo in Tirol fast 380 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Einsatz.