ANKER
In der Bundeshauptstadt ist nicht nur das Einzelhandels-, sondern auch das Bäckereien-Filialnetz recht dicht gewebt. Einer der wohl wienerischsten Bäcker ist jedoch Anker mit seiner über 130-jährigen Geschichte. Tina Schrettner, Marketingleiterin Ankerbrot: „Als Wiener Traditionsmarke hat Ankerbrot zahlreiche Produkte im Sortiment, die seit Jahrzehnten fixer Bestandteil des Angebots sind. Dazu zählen Klassiker wie der ‚G’staubte Wecken‘, das Brot, mit dem Generationen von Wiener:innen aufgewachsen sind; oder die Kaisersemmel, Anker war ja schließlich auch k.u.k.-Hoflieferant.“ Bei den Zutaten setzt man natürlich ebenso möglichst auf Regionalität – Mehl kommt daher aus Österreich, beim Zucker wird auf „Wiener Zucker“ gesetzt – und das Wissen um Rezepturen und Erzeugung wird kontinuierlich innerhalb des Unternehmens weitergegeben. So können die Wiener sicher sein, dass ihre Lieblings-„Anker“-Produkte auch nach Jahrzehnten noch so schmecken wie in ihrer Jugend. Einen Klassiker bringt man jetzt aber in zwei neuen Varianten in die Filialen: Ab Herbst versüßen der „Wiener Melange Guglhupf“ und ein „Zitronen Guglhupf“ das Sortiment des Bäckers.
HAUBIS
Auch sprachliche Unterschiede gibt es bei Brot und Gebäck in Österreich einige, und so kann es passieren, dass ein auf den ersten Blick gleiches Produkt in einem anderen Bundesland anders heißt. Ein gutes Beispiel dafür ist das oberösterreichische Mohnflesserl, das in anderen Regionen gern als Mohn-Striezerl oder auch -Weckerl gehandelt wird. Auch wenn das Gebäck heute in allen Regionen Österreichs erhältlich und beliebt ist, die Herkunft ist hier eindeutig Oberösterreich bzw. Linz. Schließlich ist der mit Mohn und Salz bestreute Zopf, der aus nur einem Teigstrang geflochten wird, eng mit der Salztradition der Region verbunden. Jemand, der sich hier bestens auskennt, ist Haubis, zu dem auch die in Linz ansässige Bäckerei Ring gehört. Das handgeflochtene Flesserl zählt zu einem der wichtigsten Produkte des Unternehmens und wird, trotz großer Produktionsmengen, immer noch von Hand gemacht. Anton Haubenberger, GF Haubis: „Das Mohnflesserl trägt einen großen Teil zu unserer Geschichte bei. Es wird auch heute noch händisch geflochten und überzeugt nicht nur durch das Aussehen, sondern vor allem durch den Geschmack. Unsere Kund:innen beschreiben es als ‚länger frisch‘ und ‚erstaunlich saftig‘.“
KUCHEN-PETER
Oft sind die Spezialisierungen der Bäcker aber auch einfach darauf begründet, dass sich im Unternehmen über die Jahre viel Know-how für ein bestimmtes Produkt herausgebildet hat. So etwa bei Kuchen-Peter, wo man sich über Jahrzehnte große Kompetenz in Sachen Krapfen erarbeitet hat. Heute ist Kuchen-Peter Österreichs wichtigster Krapfen-Produzent, aber natürlich ist das Unternehmen auch mit vielen anderen Broten und Gebäckstücken im Handel vertreten. Edwin Tomanek, Vertriebs- und Marketingleiter bei Kuchen-Peter: „Unser traditionellstes und zugleich wichtigstes Produkt ist der Krapfen, insbesondere der Marillen-Krapfen. Wobei Krapfen kein beliebiges saisonales Süßgebäck sind, sondern ein Stück österreichische Kultur- und Genussgeschichte.“ Die ganzjährige Nachfrage nach dem süßen Germgebäck stillt Kuchen-Peter mit sorgfältig hergestellten Produkten, für die hochwertige Zutaten und das firmeneigene Wissen eingesetzt werden. Tomanek: „‚Kuchen-Peter‘-Krapfen sind eine Mischung aus traditionellem Handwerk, modernen Produktionsstandards und kompromissloser Qualität.“ Seit kurzem ist der „Kuchen-Peter Premium Krapfen“ übrigens auch mit Butter verfeinert und darf das AMA-Gütesiegel tragen.
BACKWELT PILZ
Österreich ist international bekannt dafür, dass vergleichsweise viel Roggenbrot konsumiert wird, was historisch mit einem besonders hohen Weizenpreis in den Nachkriegsjahren zu erklären ist. Lt. Land schafft Leben beläuft sich der Roggenanteil bei Brot heute zwar nur auf etwa 12%, dennoch ist dieser Prozentsatz noch immer einer der höchsten weltweit. Bekannt für seine besonders gute Roggenqualität ist das Waldviertel, kein Wunder, dass Bäcker gerade hier gerne mit dem Brotgetreide arbeiten. Johannes Pilz, GF Backwelt Pilz, ist daher auch zu Recht stolz auf seine Natursauerteigbrote, für die seit 1904 ein seit Generationen überliefertes Familienrezept verwendet wird. Die Zutaten dafür: heimisches Roggenmehl, Wasser und Starterkulturen. Pilz: „Wir sind sehr eng mit unserem Standort, dem Waldviertel, verbunden und legen großen Wert auf regionale Herkunft. Die Zutaten stammen daher großteils aus der Region.“
ÖLZ
Österreich ist aber nicht nur national ein Garant für qualitativ hochwertige Backerzeugnisse, auch international sind Backwaren aus AT gefragt, wie das Beispiel Ölz der Meisterbäcker zeigt. An zwei Standorten in Dornbirn produziert Ölz mit einer der modernsten und nachhaltigsten Bäckereien Europas ein Sortiment von mehr als 100 Artikeln sowie rund 30 Saisonprodukten. Das traditionellste bzw. wichtigste Produkt im Sortiment ist wohl der handgeflochtene „Ölz Butter Zopf“, der sich durch seine Rezeptur und sorgfältige Herstellung auszeichnet. Die Exportquote betrug im Jahr 2024 rund 43%. Haupt-Exportländer sind Deutschland, Schweiz, Slowenien, Slowakei und Tschechien. Wobei Ölz als österreichische Marke nicht nur hohes Vertrauen, sondern immer größere Bekanntheit genießt. Paul Steyrer, GF Verkauf & Vertrieb: „Die gestützte Markenbekanntheit liegt z.B. in Slowenien bereits bei 87%, in der Slowakei bei 64% und in Tschechien bei 57%. In allen drei Ländern ist ‚Ölz‘ zudem die Backwarenmarke, der die Konsument:innen am meisten vertrauen.“





