Schoki aus der Schweiz

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Von den zahlreichen Klischees, die über die Länder dieser Erde verbreitet werden, ist wahrscheinlich nur ein Bruchteil wahr. Dass Schokolade aus der Schweiz zur absoluten Oberliga zählt, gilt aber praktisch als erwiesen.

Kategorie: Stories

Keine Frage, die österreichischen Süßwarenhersteller sind top. Aber manchmal macht es durchaus Sinn, auch ein wenig über den Tellerrand hinauszuschauen, insbesondere in Segmenten, wo auch andere Mütter schöne Söhne, sprich andere Länder starke Marken und Produkte zu bieten haben. Und nachdem die Schweiz nun mal für beste Schokolade bekannt ist, begeben wir uns im Zuge unseres Heftthemas „Internationales“ auf einen Streifzug durch unser Nachbarland und schauen uns anhand einiger ausgewählter Beispiele an, wie die süßen Stärken dieses Landes inszeniert werden. Eine der bei uns bekanntesten Schweizer Schokolade-Marken ist mit Sicherheit „Lindt“. Die Brand verfügt über eine Tradition von fast 175 Jahren und einen entsprechenden Erfahrungsschatz in der Schokoladeherstellung, den man mit den Maîtres Chocolatiers in der Kommunikation auch immer wieder betont. Die Schweizer Herkunft sowie der hohe Qualitätsanspruch sind fest in den Unternehmenswerten verankert. Eines der Aushängeschilder des Unternehmens ist die weltberühmte „Lindor“-Kugel, die vor fast 70 Jahren kreiert wurde. Die damaligen Maîtres Chocolatiers wollten der edlen Nascherei einen Namen geben, der deutlich machen sollte, dass der Wert der fein gefüllten, zartschmelzenden Kugeln nur mit Gold aufzuwiegen sei. So entschieden sie sich für eine Kombination aus dem Markennamen „Lindt“ und dem französischen Wort für Gold („Or“) – „Lindor“ war geboren. Angeblich fand im Jahr 1949 in der Schweiz kaum ein Weihnachtsfest ohne „Lindor“ statt.

Exzellent.
Eine weitere wichtige Linie des Hauses ist „Lindt Excellence“. Diese Subrange steht für Tafeln mit hohem Kakaoanteil – erzeugt ausschließlich aus Kakaobohnen, die den höchsten Qualitätsstandards entsprechen. Genau dieser Qualitätsanspruch ist es auch, der der Marke „Lindt“ so viele Fans beschert hat. Er fußt auf dem sog. „Lindt Unterschied“, den das Unternehmen in fünf Punkten zusammenfasst: Neben der Verwendung besten Kakaos macht auch der einzigartige Röst- und Mahlprozess, bei dem die Bohnen sehr fein gemahlen werden, den „Lindt Unterschied“ aus. Und auch dass Rodolphe Lindt höchstpersönlich das Conchieren (also das intensive Rühren der erwärmten Chocoladenmasse, um einen feinen Schmelz zu erzeugen) erfunden hat, schreibt man sich bis heute stolz auf die Fahnen. Punkt Nr. 4 ist die sorgfältige Auswahl der jeweils bestmöglichen Qualität aller Zutaten, also etwa auch bei Nüssen. Komplett wird der Unterschied durch eine perfekte Optik – sowohl der Schokolade selbst als auch der Verpackung. Da wird angeblich schon mal einem „Lindt Goldhasen“ der Mantel von Hand poliert, um für einen glänzenden Auftritt zu sorgen.
Hingeschaut. Wenn von hohen Ansprüchen die Rede ist, dann gelten diese heutzutage natürlich auch im Bereich Nachhaltigkeit. Als Schokoladenhersteller gilt es dabei, insbesondere die Herkunft der Kakaobohnen genau im Blick zu haben. Lindt & Sprüngli bezieht einen großen Teil des Kakaos aus Ghana und engagiert sich dort mit dem Lindt & Sprüngli Farming Program, das die teilweise schwierigen Lebens- und Arbeitsumstände der Bauern verbessern soll.
Sommerkugeln. Bei so viel Engagement und Bemühen um beste Qualität bleiben erfreulicherweise auch die Innovationen nicht auf der Strecke. Im Gegenteil: Lindt sorgt hier regelmäßig mit zahlreichen Neuheiten für Abwechslung. So lanciert man etwa für den heurigen Sommer weiße „Lindor“-Kugeln in den Varianten „Mango“ und „Citrus“, die beide im 137g-Beutel angeboten werden.
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Aus der Not.
Eine weitere starke Marke, die ihre Schweizer Herkunft unter dem Titel „100% Swissness“ künftig sogar noch stärker betont, ist „Ragusa“. Diese Spezialität wird von Camille Bloch seit 1942 in der praktisch unveränderten Rezeptur hergestellt. Die Eckpunkte: eine Praliné-Füllung mit ganzen Haselnüssen, ummantelt von zarter Schokolade. Entstanden ist die Kreation übrigens eigentlich aus einem Mangel heraus: Nachdem Kakao in den 40er-Jahren knapp war, kam Camille Bloch auf die Idee, die Schokolade durch eine Praliné-Masse aus Haselnüssen sowie ganze Nüsse zu ergänzen. Namensgebend war die Stadt Ragusa (heute Dubrovnik) in Kroatien, wo der Unternehmensgründer einst seinen Urlaub verbrachte. Die wichtigsten Marken-Meilensteine waren die Einführung der Variante „Ragusa Noir“ im Jahr 2008 sowie der Sorte „Ragusa Blond“ 2014. Seit 2015 gibt es außerdem 4x11g-Sticks für den Impulsbereich sowie „Ragusa For Friends“, also eine praktische 12er-Box zum Teilen und Verschenken, die heuer zu den Festtagen auch wieder im weihnachtlichen Design zu haben sein wird.
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Kein G´frett.
Ausschließlich im Schweizer Toggenburg wird bis heute „Kägi“ erzeugt – und kommuniziert diese Herkunft recht deutlich durch die Verwendung der Schweizer Flagge im Logo. Neben der klassischen Version gibt es viele unterschiedliche Varianten wie „Kägi fret“ (mit zwei Riegeln) oder auch die Limited Editions „Kägi Joghurt-Mango“ und „Kägi Coconut“. Allen gemein ist die Verwendung zarter Waffeln, die mit einer lockeren Crème in drei Schichten gefüllt und von hausgemachter Schweizer Schokolade ummantelt werden. Der Name „Kägi fret“ ist übrigens eine Kombination aus dem Familiennahmen der Firmengründer und einer Abkürzung des französischen Wortes „gaufrette“ (dt.: Waffel). Die starke Schweizer Marke wird heuer durch eine Plakatwelle Ende September werblich kräftig unterstützt, hinzu kommen Verkostungen am PoS.
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Wichtige Frage.
Zwar keine Schokolade, aber ob der Vehemenz, mit der die Schweizer Herkunft in der Kommunikation der Marke über viele Jahre betont wurde, hier auf jeden Fall erwähnenswert ist „Ricola“. Mit der Frage „Wer hat´s erfunden?“ ist die Brand in die Werbegeschichte eingegangen und hat es auf diese Weise geschafft, über die Schweizer Herkunft der Kräuterbonbons bei den Konsumenten keine Zweifel aufkommen zu lassen. Heute exportiert das Unternehmen seine Kräuterspezialitäten in mehr als 50 Länder. Zwei der letzten Neueinführungen waren „Ricola Kräuter-Caramel“ sowie „Ricola Honig Alpen Salbei“.


»Die Schweiz ist berühmt für ihre Schokolade und kompromisslose Qualität.«
Anja Prasse,Team Laed Digital Marketing & Kommunikation, Kägi

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Fazit.
Die Schweiz steht für die Konsumenten jedenfalls insbesondere im Schokoladebereich bis heute für beste Qualität, auf die man sich verlassen kann – und die Schweizer Markenartikler verstehen es offensichtlich bestens, dieses Image zu nutzen und weiter darauf aufzubauen.