Rund 14 Mio. € flossen in den neuen Tierwohl-Schlachthof mit 3.500m² verbauter Fläche, 8 Mio. € waren ursprünglich geplant. Neue Erkenntnisse zum Wohlergehen von Nutztieren ließen die Kosten während der zweijährigen Bauzeit nach oben schnellen. Am 14. Februar wird die Arbeit aufgenommen, offiziell eröffnet und geweiht wurde das Gebäude am 31. Jänner gemeinsam mit rund 300 Gästen, darunter die Projekt-Landwirte, Handelspartner und Vertreter aus Politik und Wirtschaft. Nationalratsabgeordnete Angelika Winzig (ÖVP) zur Bedeutung der Idee: „Das ist das erste Tierwohlprojekt in Europa, das entlang der ganzen Wertschöpfungskette funktioniert, möglicherweise sogar weltweit.“ Inhaber Florian Hütthaler: „Wir glauben an das Thema, betreiben sehr hohen Aufwand und denken, dass Tierwohl zukünftig eine immer größere Rolle spielen soll und wird. Wir haben bereits Anfragen aus Deutschland und der Schweiz, bedienen aber aktuell nur den österreichischen Markt.“
Gesund. Mehr Platz, ausreichend Auslauf oder regionale Fütterung sind einige der Tierwohl-Grundsätze der Hütthalerschen „Hofkultur“, so wurde auch der Schlachthof konzipiert: Etwa bietet der Wartestall viel Platz dank anpassungsfähiger Buchtensysteme aus Holz, Beschäftigungsmaterialien und speziell gestaltete Treibwege, die die Tiere instinktiv veranlassen weiterzugehen. Musik soll zusätzlich Stress reduzieren und von den Hintergrundgeräuschen der ungewohnten Umgebung ablenken. Großzügig konzipiert ist auch die Schlachtgeschwindigkeit mit ca. 75-80 Schweinen bzw. 10-12 Rindern pro Stunde. Auch Transparenz gewinnt in der Fleischbranche immer mehr Bedeutung, ist Florian Hütthaler überzeugt. Bei Rundgängen sind Ställe und Zerteilung über Glasfronten einsehbar.