Trend Spirit

Megatrends haben per Definition Auswirkungen auf so gut wie alle Lebensbereiche – und damit auch auf nahezu alle Warengruppen des Handels. Davon nehmen sich alkoholische Getränke nicht aus. Wir haben mit Florian Czink, seit sechs Monaten Co-GF der Schlumberger Vertriebstochter Top Spirit und verantwortlich für die Gastronomie, über die Trends bei Drinks gesprochen.

Kategorie: Stories
PRODUKT: Aus Ihrer Sicht: Was sind die aktuell wichtigsten Themen in der Spirituosenwelt? 
Czink: Der Trend geht klar in Richtung eines bewussteren Alkoholkonsums. „Qualität vor Quantität“ hält seit einigen Jahren Einzug und zeigt sich unter anderem durch die starke Entwicklung von Premium-Marken bei Spirituosen. Es wird etwas weniger, dafür aber hochwertigere Produkte getrunken. Hinzu kommt der Trend zu alkoholfreien Spirituosen, die wir erstmals in unser Produktportfolio aufgenommen haben. Mit der Marke „Undone“ positionieren wir uns auf dem Markt und gehen mit dem Trend mit. Ein weiterer Trend, auch getrieben durch die derzeitige Situation, ist auf jeden Fall der steigende Heimkonsum von Alkohol. Aufgrund der geschlossenen Gastronomie genießt man sein Glas Sekt oder seinen Gin Tonic nun im eigenen Wohnzimmer oder auf dem Balkon.

PRODUKT: Sie launchen aktuell Hard Seltzer – was sind, aus Ihrer Sicht, die Gründe für den internationalen Boom – welchen Megatrends lassen sich Hard Seltzer zuordnen?
Czink: Hard Seltzer sind eine vollkommen neue Kategorie. In Europa werden sie zur sogenannten „Ready-to-Drink“-Kategorie (Premix) gezählt. In den USA ist das Getränk extrem beliebt und erlebt gerade einen echten Boom. White Claw hat in den USA zirka 50% Marktanteil am Seltzer-Markt und ist dort bereits größer als Weltmarken wie „Budweiser“ und „Corona“. Per Definition besteht Hard Seltzer aus sprudeligem Wasser, Alkohol und zugesetztem Fruchtgeschmack. Das macht die Produkte sehr kalorienarm. Der Alkoholgehalt bewegt sich im Schnitt um die 4,5 Volums­prozent. Damit sind Hard Seltzer die Antwort auf das betonte Gesundheitsbewusstsein, vor allem bei den Generationen Z & Y, und den Trend zu niedrigerem Alkoholgehalt. Kaum Kalorien, glutenfrei, vegan und wenig Alkohol – das funktioniert. Aus diesem Grund hat sich das Getränk bei der jüngeren Zielgruppe als Alternative für Bier so stark durchgesetzt. Als Ready-to-Drink Produkt kommen Hard Seltzer meist in der Dose und sind als Convenience-Produkt natürlich perfekt für unterwegs.

PRODUKT: Hard Seltzer sind bei uns noch so gut wie unbekannt, genauso wie „White Claw“ – Ihre Strategie?
Czink: Wir sind stolz darauf, dass uns mit „White Claw“ die größte und erfolgreichste Marke der Kategorie das Vertrauen schenkt. Der Grund dafür ist unter anderem, dass wir wissen, wie man Marken in Österreich aufbaut und entsprechend weiter entwickelt. Wir haben bei White Claw den Vorteil, dass die Marke über ihre starke Digitalaktivierung in den USA auch bereits in Europa, sowie auch in Österreich bekannt ist. Wir haben die Marke vor einem Monat erstmals bei Alfies im Onlinesupermarkt gelistet und auf Facebook beworben. Mit dem Resultat, dass alle drei Sorten innerhalb von 48 Stunden ausverkauft waren. Wir werden die Marke jedenfalls mit einem guten Mix aus Digital-, Influencer- und Experimental Marketing begleiten.

PRODUKT: Danke für das Gespräch!

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