Über den Tellerrand

Erwin Kotányi, Leiter des Gewürz-Unternehmens in vierter Generation

Kotányi, Österreichs wichtigster Gewürzhersteller, ist mit einem Umsatz von 157 Mio. € (+4,6% vs. Vorjahr) auf Erfolgskurs. Maßgeblich für das schöne Ergebnis verantwortlich sind die Exportmärkte, aber auch am heimischen Markt sind die Gewürze, Kräuter und Neuheiten aus aller Welt gefragt.

Kategorie: Stories

Es war ein sehr erfreuliches Jahr, insbesondere in der heutigen Zeit dürfen wir sehr zufrieden sein“, so Erwin Kotányi, der das Familienunternehmen in vierter Generation führt. Kotányi: „Am Heimatmarkt konnten wir unsere Marktanteile erfolgreich verteidigen, die Zuwächse sind insbesondere getrieben durch den Auslandsmarkt.“ Immerhin wuchs aber auch der Österreich-Umsatz um 2%, was insbesondere dem wachsenden Gastronomie-Geschäft geschuldet ist.

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Österreicher International.
Mittlerweile beläuft sich der Exportanteil auf 71%, vor allem getragen durch Russland, Tschechien und Rumänien. Kotányi: „In Russland haben wir ein sensationelles Plus von 16% geschafft. Wir sind auf diesem Markt bereits seit vielen Jahren aktiv und mit einem Marktanteil von 14% sehr gut vertreten.“ Und für das laufende Jahr geht die Reise in Richtung Kasachstan und Weißrussland sowie nach Brasilien und Südkorea, wo man mit den „Kotányi“-Gewürzmühlen Potential ortet. Kotányi: „Mit den Gewürzmühlen, die mittlerweile in rund 20 Ländern erfolgreich etabliert sind, haben wir einen echten Volltreffer gelandet. Die Investition in diese doch recht aufwendige Innovation vor vielen Jahren hat sich voll und ganz ausgezahlt.“ 
Standort Niederösterreich.
Alle Märkte werden übrigens vom Firmensitz Wolkersdorf aus beliefert, wo mehr als 150 der aktuell 574 Mitarbeiter in der Produktion jährlich über 10.000 Tonnen Rohwaren verarbeiten. Kotányi: „Die Rohstoffe kommen aus der ganzen Welt und durchlaufen strenge Qualitätskontrollen in unserem hauseigenen Labor. Den kürzesten Anreiseweg hat Kümmel, denn hier können wir mehr als 80% des Bedarfs über die oberösterreichische Landwirtschaft abdecken.“ Heuer soll der Standort in Wolkersdorf abermals ausgebaut werden: Nach einer Investition von 3 Mio. € im Vorjahr werden jetzt 4 Mio. € in den Bau einer Rohwarenhalle, einer Flachbeutel- und einer Abpackanlage investiert.
Internationales in Österreich.
Die Lust der Verbraucher in Richtung Ethno Food, so könnte man meinen, sollte man insbesondere im Gewürzregal an den Um- und Absätzen spüren. „Aber“, so Kotány, „internationale Gerichte und die dazu passenden Gewürze sind nicht das Gros, aber eine gute Möglichkeit, um das Angebot weiter zu differenzieren. Erstaunlich ist aber Kurkuma. Dieses Gewürz ist derzeit ein echter Renner und hat sich gewaltig entwickelt. Und auch Chipotle liegt stark im Trend.“ Möglichkeiten sieht man zudem in praktischen Gewürzmischungen und thematisch passenden Sonderplatzierungen. Kotányi: „Jemand, der im Ethno-Regal typische Zutaten wählt, sucht hier natürlich auch die passenden Gewürze, eine Platzierung in diesem Umfeld wäre für manche Produkte aus unserem Sortiment sicherlich spannend.“
Ansprechend.
Apropos Sortiments-Differenzierung, dafür hat Kotányi derzeit auch eine neue Linie am Start, die gleich mehrere Trend-Themen bespielt. Die „Veggy“-Linie bietet nämlich Mischungen, die insbesondere für die vegetarische Küche entwickelt wurden, verzichtet zudem bewusst auf Salz, punktet mit Superfood-Zutaten und greift mit den Varianten „Exotic mit Curcuma“ sowie „Hot + Spicy mit Hanfprotein“ auch das Ethno-Thema auf. Zudem bietet natürlich die „Erwin Kotányi Selection“ zahlreiche Mischungen und Würzkomponenten, die die internationale Küche thematisieren, wie etwa „Wok Thai Fruchtig“ oder „Tikka Masala Curry Indisch“, Mischungen in Premium-Qualität, die perfekt für unkomplizierte Ethno-Gerichte eingesetzt werden können. Auch hier soll es, so Kotányi, bald wieder Neuheiten geben.