(Ver-)packende Ideen

Die individuell zu fällende Entscheidung für eine Verpackungslösung beeinflusst den ökologischen Fußabdruck eines Produktes ganz immens mit und ist deshalb mit Bedacht zu treffen. Wir haben einige Verpackungshersteller gebeten, uns eine Entwicklung ihres Unternehmens zu nennen, auf die sie insbesondere hinsichtlich des Nachhaltigkeits-Aspekts besonders stolz sind.

Kategorie: Sonstiges

ALPLA
PET-Mehrweg für Kosmetikprodukte

Alpla und der Zerooo-Initiator Sea Me haben eine standardisierte PET-Mehrweglösung für Kosmetik- und Pflegeprodukte entwickelt. Die 300ml-PET-Flasche eignet sich beispielsweise für Shampoo, Duschgel, Spülmittel, Bodylotion und Zahnpflegeprodukte. Sie ist nicht nur wiederverwendbar, sondern auch vollständig recyclingfähig. Das innovative Gebinde wird in drei Farben angeboten und ist für alle Verschlüsse geeignet. Ein lasergravierter 2D-Data-Matrix-Code informiert bei jeder Flasche über Inhalt und Umläufe. „Die digitale Kennzeichnung sorgt für Transparenz und sichert die Qualität der Flaschen. Sie kann durch die Kombination mit den Informationen vom Etikett zudem mit weiteren Daten zum Produkt angereichert werden“, erklärt Jörg Schwärzler, Senior Technology Manager bei Alpla. Die Flasche ist mit allen automatischen Rücknahmesystemen kompatibel.

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Mehrweg gibt’s auch für Nonfood.

SIG
Aseptisch ohne Alu

Das „SIG Terra“-Portfolio umfasst Packstoff-Innovationen, die sich in bestehende SIG-Systeme integrieren lassen, wie beispielsweise „SIG Terra Alu-free + Full Barrier“ – ein neues Vollbarriere-Packungsmaterial für aseptische Kartonpackungen, das ohne Aluminiumschicht auskommt. „Obwohl Aluminium nur etwa 5% eines aseptischen Standard-Kartonverbundes ausmacht, ist es bei einer Verpackung mit vollem Barriereschutz für ca. 25% des CO2-Fußabdrucks verantwortlich. Dass die Aluminiumschicht aus der Gleichung herausgenommen werden kann, reduziert den CO2-Fußabdruck also deutlich“, so Stefan Mergel, Head of Sustainability & Digital Marketing bei SIG.

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Es geht bei Getränkekartons
auch ohne Alu-Schicht.

MARZEK
Traube zu Traube

Hinter dem „Marzek Wine Grape Papier“ steckt eine Etiketten-Innovation für den Weinbereich aus besonderem Material. Grundlage für das sog. Traubenpapier ist der Trester, der als Trauben-Abfallprodukt beim Keltern anfällt. Das auf diese Weise erzeugte, völlig natürliche Etikett eignet sich optimal für die Auszeichnung von Bio-Weinen und wird beispielsweise vom Nikolaihof Wachau bereits eingesetzt – in Kombination mit einer Folienprägung sowie einer achteckigen Stanzung.

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Aus Trester wird ein Etikett.

DS SMITH
Alles im Griff

DS Smith und Coca-Cola HBC Österreich haben im Rahmen eines gemeinsamen Projektes eine Lösung entwickelt, die Kunststoffgriffe für 1,5L-PET-Softdrink-Multipacks durch eine Wellpappe-Umverpackung ersetzen soll. Herausgekommen ist dabei „Lift Up“, ein 100% recycelbarer Griff aus Wellpappe, der es Coca-Cola HBC Österreich ermöglicht, jährlich rund 200 Tonnen Kunststoff einzusparen. „Lift Up“ kann bei verschiedenen Flaschengrößen verwendet werden und wird in Zusammenarbeit mit Krones produziert.

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„Lift Up“ ersetzt Kunststoffgriffe.

ELOPAK
(Kar)Tonangebend

Bereits in den 90er-Jahren produzierte Elopak Kartonverpackungen für das Waschmittelsegment – allerdings konnte sich das Konzept damals nicht wirklich durchsetzen. Nun scheint die Zeit dafür gekommen und Elopak offeriert mit dem „D-Pak“-Karton eine komplette Systemlösung für den Nonfood-Bereich, die sich flexibel an unterschiedliche Produktanforderungen anpassen lässt. Der Flüssigkeitskarton eignet sich z.B. für Handseife, Spülmittel, Weichspüler, Flüssigwaschmittel oder Reinigungsmittel. Kund:innen können zwischen den drei Standardgrößen 500, 750 und 1.000ml sowie zwischen den Großpackungen mit 1.500, 1.750 und 2.000ml Füllvolumen wählen. Der Karton ist mit einem Schraubverschluss inkl. „Nicht trinken“-Symbol und Verschlusslabel ausgestattet, zeitnah wird auch eine Kindersicherheits-Variante verfügbar sein. Die Packung besteht zum Großteil aus FSC-zertifiziertem Karton, ist vollständig recyclingfähig und klimaneutral. Elopak sieht den Einsatzbereich von „D-Pak“ gleichermaßen als Primär- wie als Nachfüllverpackung.

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Kosmetik und Waschmittel im Karton? Geht.

GREINER
Mülltrennung für Faule

Was mancher Mensch nicht macht, soll diese Innovation von Greiner ermöglichen: Beim „K3 r100“-Becher werden der Kartonwickel (auf Wunsch aus Recyclingmaterial) und die dünnwandige Kunststoffverpackung während des Entsorgungsprozesses ohne menschliche Einwirkung voneinander getrennt. Sprich, das Erreichen der bestmöglichen Recyclingfähigkeit ist nicht von der händischen Trennung der Konsument:innen abhängig, sondern ergibt sich quasi automatisch. Die Materialien können dadurch getrennt wiederverwertet werden und es ergibt sich eine Recyclingfähigkeit von 98%.

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Kein Zutun nötig – trennt sich selbst.

VETROPACK
Leicht gemacht

Als Standardlösung für die Brauwirtschaft präsentierte Vetropack gemeinsam mit der Brau Union Österreich Anfang diesen Jahres eine neue 0,33L-Mehrweg-Glasflasche. Diese wird mit der von Vetropack entwickelten Echovai-Technologie hergestellt und ist um ein Drittel leichter als herkömmliche Mehrweggebinde, dabei durch thermische Härtung aber extrem widerstandsfähig. Für die Rohglaserzeugung werden aktuell mehr als zwei Drittel Recyclingglas verwendet. „Aufgrund der geringeren Abnutzung an den Kontaktflächen kann sie im Vergleich zu herkömmlichen Gebinden etwa 20% mehr Umläufe erreichen. Gleichzeitig bietet die Flasche durch ihre Stabilität ein Plus an Lebensmittelsicherheit“, so Erich Jaquemar, Strategischer Kundenbetreuer der Vetropack in Österreich.

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Für mehr Mehrweg: 0,33L-Flaschen