Wertschöpfung durch Wertschätzung

Heumilchprodukte passen durch die besondere Art ihrer Erzeugung offensichtlich richtig gut ins Beuteschema moderner Verbraucher. Darauf lässt jedenfalls die aktuelle Bilanz der ARGE Heumilch schließen.

Kategorie: Stories

Wenn ARGE Heumilch-Obmann Karl Neuhofer beginnt, vom Alltag auf seinem Bauernhof zu schildern, dann kann man die Begeisterung förmlich spüren. Er ist mittlerweile „Altbauer“, denn Tochter Isabella hat sich bereit erklärt, die Bewirtschaftung des Hofes fortzuführen. Das ist keineswegs selbstverständlich: Die Zahl der österreichischen Milchbauern ist seit dem Jahr 1995 von 82.000 auf 27.000 gesunken. 8.000 davon betreiben Heumilchwirtschaft. „Die Jungen übernehmen einen Betrieb nicht mehr, weil es für sie ein wirtschaftlich wertvolles Erbe ist, sondern nur, wenn es für sie auch einen Sinn ergibt“, so Neuhofer. Auf seinem Bio-Heumilch-Bauernhof dürfte das gelungen sein. Tatsächlich ist die ursprünglichste Form der Milchwirtschaft heute aktuell wie nie. „Es gab Zeiten, wo behauptet wurde, dass Heumilchbauern den Fortschritt verpasst haben“, schildert Karl Neuhofer. „Aber: Das Gegenteil ist der Fall.“ Die umfassende Präsenz des Themas Nachhaltigkeit hat der ARGE Heumilch in den letzten Jahren in die Hände gespielt und deren umfangreiche Kommunikationsmaßnahmen auf einen fruchtbaren Boden fallen lassen. Schließlich stehen in der Heumilchwirtschaft bereits seit Anbeginn genau jene Themen im Mittelpunkt, die in den letzten Jahren gesellschaftlich massiv eingefordert werden, also etwa Umwelt- und Artenschutz, Ressourcenschonung oder auch Tierwohl – allesamt Kriterien, die von den Heumilchbauern ganz selbstverständlich gelebt werden und im strengen Regulativ der ARGE festgehalten sind.

Heu Facts.
Den Mehrwert, den Heumilch den Konsumenten bietet, wissen diese ganz offensichtlich zu schätzen: Christiane Mösl, die seit Juli die Geschäfte der ARGE führt, berichtet über erfreuliche Entwicklungen: „Im abgelaufenen Jahr wurden in Österreich 510 Mio. kg Heumilch verarbeitet. Der Heumilchzuschlag betrug dabei zwischen fünf und sieben Cent je kg.“ Damit konnte für die Bauern ein Mehrwert von rund 26 Mio. € geschaffen werden. Der im heimischen LEH erwirtschaftete Umsatz stieg um satte 5,4% auf rund 105 Mio. € (vgl. Gesamtmarkt: +0,4%).

Erklären. Heuer will man die „inneren Werte“ der Heumilch weiter stark kommunizieren, denn, so Neuhofer: „Die Konsumenten honorieren den Mehrwert, den die Bauern erbringen, nur, wenn man ihn ausreichend erklärt.“ Im Fokus der Kommunikations-Maßnahmen steht dabei das Thema Tierwohl bzw. die Kuhwohl-Initiative, die darauf abzielt, dass alle natürlichen Bedürfnisse der Kühe erfüllt werden (Details siehe Kasten). Der Claim, der bei der Kampagne zum Einsatz kommt: „Geht´s den Kühen gut, schmeckt´s urgut.“ Auf diese Weise will man den Konsumenten auch auf der emotionalen Ebene abholen. Und zwar auf unterschiedlichsten Kanälen, z.B. via TV-Spot, Plakaten, Print, Social Media und mittels Gewinnspielen.
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