Wie geht nachhaltig?

Wir haben Hersteller im Bereich Kosmetik und Hygiene gefragt: „Wie gestalten Sie Ihre Produkte nachhaltiger und auf was sollten Konsument:innen am PoS achten, wenn sie möglichst nachhaltig einkaufen möchten?“

Kategorie: Nonfood

BEIERSDORF
Alvaro Alonso, General Manager, Beiersdorf:

Unser zentrales Ziel ist es, bis 2045 Net Zero zu erreichen. Dazu setzen wir auf CO₂-Reduktionen entlang der gesamten Wertschöpfungskette. Ein besonders wirkungsvoller Hebel ist dabei auch die Überarbeitung einiger „Ikonen“-Produkte. Zwei Beispiele dafür sind: „Nivea Creme“ in der reAlu-Dose mit 80% recyceltem Aluminium und der Relaunch von „Nivea Body Milk“ mit einer um 20% leichteren Flasche, die zu 50% aus recyceltem Kunststoff besteht und dank ihrer Form leichter zu entleeren ist. Um klimafreundliche Entscheidungen zu treffen, sollte man u.a. darauf achten, Produkte mit natürlichen Inhaltsstoffen und nachhaltigen Rohstoffen zu kaufen, Verpackungen präferieren, die recycelbar sind und einen hohen Anteil an recyceltem Material aufweisen, und überprüfen, ob der Hersteller eine klare und transparente Klimastrategie verfolgt.

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ESSITY
Markus Britz, Commercial Director DACH, Essity: 

Bei der Frage, wie man Produkte nachhaltiger machen kann, steht an allererster Stelle mit Sicherheit die Offenheit für Innovationen. Bei „Tempo natural & soft“ haben wir uns z.B. von vielem verabschiedet, was lange Zeit extrem wichtig war – Stichwort reinweißer Farbton. Es werden Rohstoffe aus natürlicher und kontrollierter Herkunft verwendet. Der Anteil von 30% ungebleichten Fasern hilft dabei, Ressourcen zu schonen. Nicht zuletzt sind die Taschentücher zu 100% biologisch abbaubar und frei von Duft- und Farbstoffen. Würde unser nachhaltiges Denken hier enden, wäre das Produkt noch nicht als klimafreundlich zu bezeichnen. Deshalb sind auch die Boxen recycelbar und mit einer Papieröffnung statt Plastik ausgestattet. Die gute Nachricht ist, dass es in nahezu jedem Segment auch klimafreundliche Produkte gibt. In einem ersten Schritt sollten Verbraucher:innen deshalb ganz genau auf die Unterschiede der einzelnen Produkte achten, etwa hinsichtlich der Recyclingfähigkeit oder der biologischen Abbaubarkeit.

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WELEDA
Susanne Siebel, Group Communications Manager, Weleda:

Mit unserer vertikalen Integration „from soil to skin“ schaffen wir es, unsere Produkte klimafreundlicher zu gestalten. Dies bedeutet, dass wir die gesamte Wertschöpfungskette in eigener Hand haben. So können wir in jedem Schritt aktiv steuern, sei es durch regenerative Landwirtschaft, ressourcenschonende Produktion oder optimierte Verpackungslösungen. Außerdem ist unsere Naturkosmetik NATRUE-zertifiziert, was den hohen Standard in Bezug auf Naturreinheit und Nachhaltigkeit unterstreicht. Und darauf sollten die Verbraucher:innen auch achten, denn um dieses Siegel tragen zu dürfen, müssen Produkte strenge Anforderungen erfüllen. Sie dürfen zum Beispiel keine synthetischen Duft- und Farbstoffe, Silikone oder Mikroplastik enthalten, und es werden nachhaltige Verpackungsmaterialien gefordert, ein Engagement für Biodiversität und Umweltschutz sowie die biologische Abbaubarkeit von Stoffen.

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LAVERA
Sabine Kästner, Nachhaltigkeitsbeauftragte bei Lavera:

Die wirkungsvollsten Hebel sind die verwendeten Inhaltsstoffe und Verpackungen, denn hier können wir direkt Einfluss nehmen. Das fängt bei den Um- und Transportverpackungen an, die bei „lavera“-Naturkosmetik bereits zu 100% aus nachhaltigem Papier oder Karton bestehen. Die „lavera“-Flaschen der Bodylotionen, Shampoos, Spülungen und Duschen sind zu 100% aus recyceltem Material hergestellt. Für das gesamte Sortiment soll bis 2025 zudem gelten: Kein Neuplastik mehr in Kunststoffflaschen und ein Anteil von mindestens 70% Recycling-Materialien oder nachwachsenden Rohstoffen insgesamt. Aus unserer Sicht sollten Verbraucher:innen immer auf die Inhaltsstoffe eines Produktes achten und möglichst zertifizierte Naturkosmetik verwenden.

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