Infolge der Herkunftskennzeichnung müssen Gemeinschaftsverpflegungsbetriebe künftig angeben, woher Fleisch, Milch und Eier stammen, sofern sie als einzelne Speise, als Beilage oder als qualitativer Bestandteil eines Gerichts angeboten werden. Hannes Royer, Gründer des Vereins Land schafft Leben, sieht in der Kennzeichnungspflicht für Großküchen auch einen Weichensteller für die Gastronomie: „Die Herkunftskennzeichnung bringt nicht nur mehr Transparenz auf unsere Teller, sondern wird auch für eine Sensibilisierung der Konsument:innen sorgen – und damit den Weg für eine Herkunftskennzeichnungspflicht in der Gastronomie ebnen. Denn je öfter die Herkunft angegeben ist, desto öfter wird es den Menschen auffallen, wenn im Gasthaus dann plötzlich nicht dabeisteht, wo Fleisch, Milch und Eier herkommen. Viele werden es schlichtweg nicht mehr akzeptieren, ihr Geld für Essen auszugeben, von dem sie nicht einmal wissen, wo es herkommt und wie es produziert worden ist. Die anonyme Speisekarte ist ein Auslaufmodell.“
QUALITÄT.
Für Maria Fanninger, Gründerin des Vereins Land schafft Leben, wird damit „ein lange überfälliger Schritt“ in Richtung mehr Transparenz im Außer-Haus-Verzehr gesetzt. „Die verpflichtende Herkunftskennzeichnung wird bei einigen zu einem bösen Erwachen führen, denn viele gehen davon aus, dass die Lebensmittel in Kantinen ohnehin aus Österreich kommen. Mit der Herkunftskennzeichnung wird hier Licht ins Dunkel gebracht, und das ist gut so. Die Konsument:innen haben ein Recht darauf, zu erfahren, woher das Essen auf ihren Tellern kommt, denn die Herkunft und die dort herrschenden Produktionsbedingungen machen einen Qualitätsunterschied“, weiß Fanninger.