All dies, was österreichische Milchprodukte ausmacht, wird jedenfalls von den Konsument:innen außerordentlich geschätzt. 2021 gingen 642.907 t davon über die Ladentheken – nach einem satten 9,2%igen Zuwachs im Coronajahr 2020, wohlgemerkt. Wie die Daten des ersten Quartals des heurigen Jahres verheißen, dürfte auch beim Einkaufsverhalten wieder so etwas wie Normalität eingekehrt sein (RollAMA). Die Veränderung gegenüber der Vorjahresperiode entspricht -9% bei der Menge, -4,7% im Wert. Stets zu bedenken ist dabei, dass die Milchwirtschaft weit mehr beeinflusst als nur die Umsätze der Molkereien und des Handels. Kärntnermilch-GF Helmut Petschar: „Unsere Milchbäuerinnen und Milchbauern leisten tagtäglich viel mehr als nur Milch zu produzieren und abzuliefern. Ohne diese flächendeckende Milchproduktion in Österreich wäre es wahrscheinlich um die Kulturlandschaft in Österreich, um das Tourismusland Österreich anders bestellt.“ Sprich ohne Beweidung wären viele Landstriche gar nicht zugänglich. Rupp-Vorstand Daniel Marte erläutert: „Die Bäuer:innen beackern und pflegen die Felder, betreuen Alpen, liefern zahlreiche Nebenprodukte und ermöglichen erst durch ihre Arbeit den Erhalt der Kulturlandschaft, welche wiederum für Tourismus und Erholung genutzt werden kann.“ Gerrit Woerle, GF Woerle, betont: „Die österreichischen Landwirt:innen tragen maßgeblich zu einer intakten Natur und damit zu einer hohen Lebensqualität bei.“ Dass der Handel gut beraten ist, heimischen Milchprodukten entsprechenden Regalplatz einzuräumen, davon ist man auch bei den Käserebellen überzeugt. GF Andreas Geisler: „Für Konsument:innen ist es etwas Besonderes, wenn man beim Verzehr oder Einkauf von Milchprodukten an die Emotionen und die Herkunft dieser Produkte erinnert wird.“ Gerade dann, wenn dies mit gutem Gewissen passieren kann und ohne Bedenken hinsichtlich der Nachhaltigkeit, wie – so der einheitliche Tenor der Branche – dies bei heimischen Milchprodukten der Fall ist. Geisler: „Grundsätzlich ist der Alpengürtel für Milchwirtschaft ideal. Es gibt im Sommer genug Regen und der Weidegang und die Heuwirtschaft sorgt in der Regel für ausreichend Futter, sodass weder, wie es in anderen Regionen der Welt der Fall ist, Felder bewässert werden müssen oder Getreide an die Milchkühe verfüttert werden muss. Diese natürliche Vegetation der Alpenregion macht eine nachhaltige Bewirtschaftung vom Dauergrünland in Form von Wiesen, Weiden und Almen möglich.“