Der österreichische Selbstversorgungsgrad bei Masthühnern liegt schon bei 82%. Wir könnten den gesamten LEH auch zu Spitzenabsatzzeiten mit heimischem Hühnerfleisch versorgen“, formuliert Markus Lukas, Obmann Geflügelmastgenossenschaft GGÖ, sein Angebot an die Einkäufer im Handel. GGÖ, AMA, Landwirtschaftskammer Österreich (LK-Ö) und die Zentrale Arbeitsgemeinschaft der Geflügelwirtschaft (ZAG) wollten ganz genau wissen, woher die Rohstoffe der LEH-Produkte kommen und gingen in LEH und Diskont einkaufen. Bei 63% der 234 Geflügelfrischfleisch-Proben stammten die Rohstoffe aus Österreich. Von den gekauften 270 Fertig- und Halbfertigartikeln beinhalteten allerdings ca. 75% importiertes Geflügel. „Mit hoher Wahrscheinlichkeit“, denn mit völliger Sicherheit konnten dies die Branchenvertreter nicht nachvollziehen.
Gesund. Gut 11 Mio. Masthühner werden in rund 600 österreichischen Familienbetrieben gehalten. Nirgends sind die Auflagen so hoch wie hierzulande, was sich auch in der Tiergesundheit massiv widerspiegelt, so Ferdinand Lembacher, Generalsekretär LK-Ö: „Tiergesundheit rückt in der Wahrnehmung der Konsumenten immer mehr in den Vordergrund. Deshalb ist es wichtig, dass wir dies erkennbar machen.“ Einmal mehr fordern Branchen- und Interessensvertreter daher eine verpflichtende Herkunftskennzeichnung im Geflügelbereich.
Trend steigend. Ein wachsendes Interesse an regionalen Lebensmitteln beförderte die RollAMA zutage. Jeder zweite Befragte der Erhebung 2019 wünscht sich mehr regional erzeugte Produkte im LEH, gerade im Geflügelsegment. Seit 1995 stieg übrigens der Pro-Kopf-Verzehr von Geflügelfleisch um knapp 4kg. Am häufigsten wird dieses in Diskont und LEH eingekauft, allein im LEH gingen 2018 ca. 36.000t Hendl- und Putenfleisch im Wert von 268 Mio. € über den Ladentisch. Die Tendenz ist nach wie vor steigend.