Großes Erbe

Heumilchwirtschaft bereitet den Bäuerinnen und Bauern jede Menge Arbeit, macht aber sowohl aus Nachhaltigkeitssicht als auch in wirtschaftlichen Belangen durchaus Sinn und hat darüber hinaus lange Tradition. Ab sofort gilt die besondere Form der Milchwirtschaft deshalb als landwirtschaftliches Weltkulturerbe.

Ganz offiziell wurde den Verantwortlichen der ARGE Heumilch dieser Titel von der Food and Agriculture Organization of the United Nations – kurz FAO – im März im Rahmen eines Festaktes in Salzburg überreicht. Das war aber ganz und gar nicht selbstverständlich, schließlich würdigt die FAO auf diese Weise nur solcherlei landwirtschaftliche Systeme, die seit Generationen von Bäuerinnen und Bauern entwickelt wurden, um Lebensmittel bereitzustellen, alte Traditionen zu bewahren und natürliche Ressourcen zu schützen. Es muss sich um ein einzigartiges landwirtschaftliches Produktionssystem handeln, das räumlich abgegrenzt und dessen Erhalt für die Zukunft essentiell ist. „Die traditionelle Heuwirtschaft im österreichischen Alpenbogen erfüllt diese Kriterien in herausragender Weise“, befand Yoshihide Endo von der FAO und verkündete: „Sie gilt als das erste landwirtschaftliche Weltkulturerbe im deutschsprachigen Raum.“

Hinausposaunt.

Diese besondere Auszeichnung steht nun auch im Mittelpunkt der diesjährigen Frühjahrskampagne der ARGE Heumilch und dient als Aufhänger, um die Österreicher:innen noch stärker über dieses Thema zu informieren. Geschäftsführerin Christiane Mösl: „Viele Konsument:innen schätzen die Qualität der Heumilch. Die Ernennung zum landwirtschaftlichen Weltkulturerbe unterstützt uns, weiterhin über die besondere Wirtschaftsweise und ihre Vorteile für Umwelt und Artenvielfalt aufzuklären.“ Und derer gibt es viele: Heumilchkühe haben an mindestens 120 Tagen im Jahr Auslauf und dürfen im Jahresverlauf frische Gräser und Kräuter bzw. Heu fressen. Die Grünlandflächen der Heumilchregionen werden dabei erst dann gemäht, wenn vieles in voller Blüte steht und die Artenvielfalt am größten ist, außerdem zeitlich gestaffelt und räumlich versetzt. Dadurch bleiben immer genug Wiesenflächen erhalten, die für Insekten, Bienen und Niederwild einen geschützten Nahrungs- und Lebensraum bieten. Dauergrünland hat außerdem einen klimarelevanten Vorteil: Es speichert CO2, das somit nicht mehr in die Atmosphäre entweichen kann.

Weltklasse.

Dies und mehr wird bei der bereits angelaufenen Kampagne mit dem Slogan „Weltklasse – Heumilch ist Weltkulturerbe“ kommuniziert. Insgesamt sollen österreichweit 125 Mio. Kontakte erreicht werden, u.a. mittels TV-Spots, Inseraten in zielgruppenspezifischen Magazinen und Tageszeitungen, Online-Aktivitäten, Citylights, Infoscreens u.v.m. Auch eine Wiener Straßenbahn fungiert derzeit als Botschafterin der Heuwirtschaft. Um das Interesse an Heumilchprodukten zusätzlich zu schüren, läuft begleitend ein Gewinnspiel, bei dem 100 Heumilch-Kochschürzen verlost werden und auf das auch mittels unterschiedlicher PoS-Materialien hingewiesen werden kann. 

Literatur.

Damit auch die Kleinsten bereits auf adäquate Weise an das Thema herangeführt werden können, hat die ARGE Heumilch kürzlich außerdem wieder ein neues Kinderbuch herausgebracht, bei dem man einen Tag am Heumilch-Bauernhof miterleben kann und zugleich kindgerechte Rezepte kennenlernt. Die Teilnahme an genanntem Gewinnspiel, eine Bestellmöglichkeit des Buches sowie zahlreiche Informationen rund um die Heumilchwirtschaft finden sich auf www.heumilch.com

Yoshihide Endo (Mitte), FAO, hier mit Christiane Mösl und Karl Neuhofer (beide ARGE Heumilch), zeichnete die Heumilchwirtschaft als landwirtschaftliches Weltkulturerbe aus.