Achtung, Audit!

Wolfgang Leger-Hillebrand, Quality Austria-Prokurist Branchenmanagement Lebensmittelsicherheit

Als Zertifizierungs- und Begutachtungsunternehmen bietet Quality Austria u.a. Überprüfungen im Lebensmittelbereich, etwa von Sicherheitsstandards. PRODUKT ging der Frage nach, wie sich Unternehmen im Falle von Audits das Leben leichter machen können.

Eines ist sicher, als Auditor ist man viel unterwegs. Firmen im In- und Ausland wollen besucht werden, um nach internationalen Kriterien, etwa im Bereich der Lebensmittelsicherheit sowie Produkt- oder Management-Standards, zertifiziert zu werden. Wolfgang Leger-Hillebrand, Quality Austria-Prokurist Branchenmanagement Lebensmittelsicherheit(Foto), stellt den heimischen Firmen im Allgemeinen ein sehr gutes Zeugnis aus: „Ich war in meiner beruflichen Tätigkeit von Anfang an beeindruckt, mit welcher Qualität und Professionalität in Österreich gearbeitet wird.“ Für Unternehmer und deren Mitarbeiter bedeuten Audits mitunter Stress und lange Vorbereitung, wird zuweilen beklagt. Beim Gefühl von Mehrarbeit sollten jedoch die Alarmglocken schrillen, gibt Leger-Hillebrand zu bedenken. „Mich macht das immer stutzig, wenn ich höre, dass von sogenannten ISO-Dokumenten gesprochen wird. Denn ich frage mich, wofür sind dann all die anderen da? Man sollte das nicht getrennt betrachten, nach dem Motto: Das eine brauchen wir für das Audit, das andere für die richtige Arbeit“, rät der Prüfer. Das solle ineinander übergehen, denn ansonsten hieße es wirklich doppelte und damit unnötige Arbeit. Auch bei bereits zertifizierten Unternehmen trete dieses Phänomen auf. „Was wir mit diesen Standards abdecken, ist äußerst umfassend. Die Unternehmen schildern, dass Behörden im Falle von Kontrollen auch nichts grundlegend anderes verlangen als wir oder eben die Richtlinien der Standards“, so Leger-Hillebrand.

Zauberworte.

„Gute Dokumentation ist etwas, auf das man nie genug Wert legen kann. Das ist meine Erfahrung“, ergänzt Leger-Hillebrand. Gerade im Unsicherheitsfall oder bei vagen Formulierungen im Regelwerk „heißt das Zauberwort immer Risikobewertung, also Fakten sammeln und dokumentieren. Dann kann man auch nachweisen, wie man zu einer Einschätzung gelangte“, sagt Leger-Hillebrand: „Es geht um ein Bewerten der Risken, ein Ableiten der Maßnahmen, etwa in einem Lebensmittelsicherheitsteam, zusammengesetzt aus mehreren Schlüsselpersonen des Hauses.“ Auch im Falle einer Fehlentscheidung ist die gute Dokumentation ein Nachweis unternehmerischer Sorgfaltspflicht.