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 Nesrin Firat Produktentwicklerin bei Senna

Nesrin Firat, Produktentwicklerin bei Senna

Senna gilt als der österreichische Spezialist für Margarinen und Fette. Hinter dem fast 90-jährigen Erfolg stecken zahlreiche Innovationen – und hinter diesen: zahlreiche Mitarbeiter. Eine von ihnen holen wir heute vor den Vorhang und entlocken ihr Informationen über die neueste Produktentwicklung bei Senna.

Nesrin Firat arbeitet seit zwei Jahren als Produktentwicklerin bei Senna. Für die 33-Jährige mit türkischen Wurzeln ist das mehr als ein Job: „Ich habe als Kind schon sehr gerne getestet, was passiert, wenn man verschiedene Zutaten miteinander vermischt. Ich gehe Dingen gerne auf den Grund, hinterfrage sie und bin neugierig, wie sich Veränderungen auswirken.“ All dies könne sie nun in ihrem Beruf täglich ausleben. Besonders schön sei, dass dabei auch Fehler das Potential haben, etwas Gutes hervorzurufen. „Man greift zu einem anderen Aroma als geplant – schon bekommt man ein komplett neues Bild. Wenn man Glück hat, erzielt man damit sogar eine noch bessere Geschmackskomposition – ansonsten hat man auf alle Fälle neue Erkenntnisse dazugewonnen“, schmunzelt die studierte Lebensmittel- und Chemieingenieurin.

Sammlung.
Vorschläge zu Produktinnovationen können bei Senna von jedem kommen: vom Lagermitarbeiter, dem Kunden oder dem Innovationsteam – jede Idee wird gesammelt und evaluiert. Die besten Ideen schaffen es zu einem konkreten Projektauftrag. „Bei unserer neuesten Innovation war das Ziel, eine palmölfreie Margarine mit alternativen und hochwertigen Ölen zu kreieren, die nicht nur schmeckt, sondern auch Vitamine und Nährstoffe mittransportiert“, erzählt Firat. So wurde die Idee der neuen „Senna Bravocado“ geboren.

Rezept.
Nachdem ein Zeitplan erstellt wurde, ging es für die Produktentwicklerin ans Tüfteln: „Auf Basis der Informationen aus Trendrecherche und Marktanalysen entwickelte ich Rezepturen, zu denen ich Pilot-Muster erstellte. Die wurden verkostet, verglichen und evaluiert.“ Darauf folgte der Linienversuch, wobei Feinheiten abgestimmt wurden, denn: „Es ist ein Unterschied, ob man von einem Gericht zwei oder zehn Portionen kocht, selbst wenn man das gleiche Rezept nachkocht, schmeckt es bei größeren Mengen anders.“

Avocado. Bei der „Senna Bravocado“ gab es mehr Loops bei der Rezeptur- und Pilot-Muster-Entwicklung als sonst, denn diesmal war die Detailverliebtheit des achtköpfigen Kernteams besonders groß: „Alle standen hinter der Idee, den Avocadotrend aufzugreifen. Dass die „Senna Bravocado“ auch als erstes Produkt unter der Marke „Senna“ im LEH zu kaufen sein wird, war ein zusätzlicher Motivationsboost für alle, es noch perfekter zu machen.“

Ergebnis. Herausfordernd bei der Entwicklung war die Definition des Geschmacks der Avocado, erinnert sich Nesrin Firat. „Wir alle wissen sofort, wie eine Zitrone oder Erdbeere schmeckt – aber wie schmeckt eine Avocado konkret? Sie hat etwas Fettiges, manchmal Bitteres und ist eigentlich sehr umami. Obwohl wir alle den Geschmack kennen, ist er schwer greifbar.“ Die Tüftelei mache sich jedes Mal bezahlt, meint die Produktentwicklerin: „Das ist immer ein sehr schönes Gefühl, wenn man die zufriedenen Gesichter der Besucher eines Lokals sieht und weiß, dass Senna in den Gerichten enthalten ist.“