Easy Peasy

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Die Zeiten, in denen man seinen Gästen daheim ausschließlich die Wahl zwischen Bier und Wein ließ, sind definitiv vorbei. Zu verlockend sind die beliebten Drinks, die man aus der Gastronomie kennt und die, dank ihrer Einfachheit, auch zuhause nicht fehlen müssen.

Die Rede ist freilich von so anziehenden Gesellen wie Gin & Tonic oder Whisky Soda bzw. jener Getränke-Kategorie, die man mit Worten wie Longdrinks oder Highballs beschreiben könnte. Gemeinsam ist ihnen weder die alkoholische Zutat noch der antialkoholische Filler, sondern ausschließlich folgende Faktoren: wenige Zutaten (zwei bis drei), einfache Zubereitung, tendenziell eher wenig Alkohol und ein erfrischender Geschmack. Trotz aller Einfachheit sollen die Kreationen dennoch ein bisschen was hermachen – aber das bitte ganz unprätentiös. 

Mit Gurke und Orange.

Kirsten Grant Meikkle, Strategy Director, William Grant & Son: „Die Konsumenten trinken heute weniger, aber besser. Das ist auch dem großen Gesundheitstrend geschuldet. Besonders beliebt sind immer öfter ganz einfache Drinks – wie etwa Gin mit Soda und einer frischen Garnierung – bei denen man die Hauptzutat wirklich schmeckt. Diese Drinks sind so einfach und ‚clean‘, dass wir auch wahrnehmen, dass sie oft anstelle von Bier und Wein – und nicht anstelle anderer spirituosenbasierter Drinks – konsumiert werden.“ PRODUKT traf Kirsten Grant übrigens am Weltgurkentag bei der Präsentation des neuen „Hendrick´s Midsummer Solstice Gin“ – einer Variante des beliebten „Hendrick´s“-Gin, der am allerliebsten mit Gurkenscheibe als Garnierung konsumiert wird. Für die Neuheit, die mit floralen Nuancen aufwartet, setzt man beim Perfect Serve zusätzlich zur obligaten Gurke auf eine Orangenscheibe als Begleitung. Walter Wallner, GF Top Spirit: „Es gilt immer: Easy to Mix, d.h. gerade für Endkonsumenten sollten Longdrinks leicht zu mixen sein und auch die Zutaten in den Shops erhältlich sein. Hier haben wir mit ‚Hendrick´s‘ und der Gurke – bzw. jetzt auch sommerlich mit der Orange für unsere Limited Edition eine perfekte Variation gefunden.“ Spannende Filler für schnelle, aber dennoch sensationelle Drinks gibt es auch im „Thomas Henry“-Portfolio bei Top Spirit, so etwa die sommerliche Variante „Mango Lemonade“, die perfekt mit „Kraken Rum“ kann oder die Neuheit „Coffee Tonic“, die nicht nur mit Gin, sondern perfekt auch mit dunklen Spirituosen wie Rum oder Whiskey harmoniert. 

Wahllust.

Karin Dietrich, Corporate Relations Director Diageo Central Europe, führt zudem den anhaltenden Gin-Boom als Auslöser für den Trend nach ähnlichen Drinks ins Treffen. Dietrich: „Der anhaltende Gin-Boom sorgt in Kombination mit dem Wunsch nach mehr Geschmacksvielfalt dafür, dass sich immer neue, interessante Mix-Varianten erfolgreich auf dem Markt etablieren. Ebenso wächst auch die Nachfrage nach Aperitifs und Getränken zum frühen Abend.“ Einen Twist in Richtung Aperitif bietet etwa „Gordon´s Pink“ aber auch „Tanquerray Flor de Sevilla“, mediterranes Flair verbreitet zudem die Neuheit „Villa Ascenti Gin“, der aus dem Piemont stammt und auf einem Destillat aus Moscato-Trauben basiert. Zugleich sieht man aber auch für andere Spirituosen abseits von Gin im Highball-Trend großes Potential. Dietrich: „Wir möchten dazu anregen, weitere Spirituosen in Erwägung zu ziehen. Unsere Whiskys passen etwa perfekt zu Fillern, wie Soda Water oder Ginger Ale.“ 

Hoch die Bälle.

Karin Szerencsits, Brand Activation Manager bei Beam Suntory: „Der Trend zu Highballs ist in den letzten Jahren verstärkt sichtbar geworden. Gründe dafür sind zum einen, dass sie ein erfrischendes Geschmacks­erlebnis bieten und zudem wenig Zucker und einen geringen Alkoholgehalt aufweisen. Außerdem können sie ganz simpel zuhause nachgemacht werden.“ Um den Verbrauchern das Thema – insbesondere im Bereich Whiskey – näher zu bringen, setzt Beam Suntory in ausgewählten Märkten jetzt Verkostungen von „Jim Beam“-Highballs um. Dabei präsentiert man die Kombination von Whiskey und Soda sowie Sirupe für einen geschmacklichen Twist. Szerencsits: „Der Kreativität sind dabei keine Grenzen gesetzt.“ 

Ohne geht´s auch.

Campari ist mit seinem Portfolio freilich insbesondere in der Welt der Aperitifs zuhause. Diese folgen aber einer ganz ähnlichen Logik, zwar weniger was die Zutaten, sondern mehr was den Verzehranlass betrifft, aber auch hier geht es um prickelnde, erfrischende und generell eher einfache Drinks, die dennoch einen spannenden Geschmack mitbringen. Ganz besonders einfach – und der Klassiker schlechthin – ist freilich „Campari Soda“ und auch einen „Aperol“-Spritz haben schon die allermeisten Verbraucher in Eigenregie für sich und ihre Gäste zubereitet. Besonders praktisch im Portfolio ist aber zudem die alkoholfreie Alternative für diese Getränke: „Crodino“ muss nur mit Soda aufgespritzt werden und passt auch zu einem überhitzten Sommertag, an dem man vielleicht mit Alkohol etwas zurückhaltender umgehen möchte.

Auch für Buben.

Im Prinzip kann man ja so gut wie jede Spirituose bzw. Likör mit Tonic mixen und als erfrischenden Longdrink präsentieren. Besonders gut geht das auch mit der Neuheit „Wiener Dirndl“, die auch die begehrten Eigenschaften Regionalität und Bio-Zutaten in die Gläser bringt. Philipp Schmidt, neben Anna Choma Gründer von Wiener Dirndl: „Drinks ohne viel Chi Chi lassen sich zuhause leicht nachmachen. Bei ‚Dirndl‘ und Tonic nutzen wir den Trend und lassen den Gin einfach weg.“

It´s a Match.

Auch in Sachen Filler hat sich die Welt seit Beginn des Gin-Booms kräftig weitergedreht. Zum einen wird Gin mittlerweile nicht nur mit unterschiedlichen Tonics, sondern auch mit unterschiedlichsten Soft-Drinks gemixt und zum anderen, wie bereits erwähnt, liebäugelt Tonic auch mit vielen anderen Spirituosen. Stefanie Geml, Marketing Weinturm (Fever Tree): „Gin & Tonic ist mittlerweile wirklich in der breiten Masse angekommen. Daneben boomt jetzt aber auch die Kategorie Vermouth. Wir haben gemeinsam mit Hans Reisetbauer und Josef Dockner eine Premium-Variante entwickelt, die z.B. mit dem ‚Aromatic‘-Tonic von ‚Fever-Tree‘ einen schönen Terrassen-Drink ergibt.“ Im Vertrieb von Ammersin befindet sich das „Fentimans Portfolio“, mit dem sich ebenfalls neue Ideen für unkomplizierte Drinks schnell realisieren lassen. Das „Valencia Orange Tonic“ zum Beispiel schmeckt toll mit Whiskey und „Fentimans Oriental Yuzu“ passt hervorragend zu einem kräftigen Dry Gin oder kräuterbetonten Gin-Varianten. 

Belebend.

Eine Auswahl der wichtigsten Filler, und das in Bio-Qualität, gibt es von Red Bull. Die „Organics by Red Bull“ lassen sich freilich mit all den oben erwähnten Spirituosen mixen. Aber auch alkoholfrei und dafür mit Energiekick liegt im Trend. Red Bull forciert daher in diesem Sommer u.a. den Drink Espresso Tonic, bei dem Kaffee mit Tonic gemischt wird. Espresso Tonic, so Red Bull, wird es bei allen Festivals in diesem Sommer geben. 

Erweitert.

Ebenfalls mit viel Energie wartet „Hakuma“ auf, allerdings auf Teebasis. Christian Koder, CEO Hakuma: „Natürliche Teegetränke werden immer beliebter. In Kooperation mit Bar-Profis haben wir ‚Hakuma‘ mit Alkohol vereint und präsentieren diese Drinks bei Top Events und in den verschiedensten Lokalen.“  Neben dem Original, dem „Hakuma Matcha“ sind seit kurzem die Varianten „Spice“ (Bio-Schwarztee mit Pfirsich, Pfeffer und Kurkuma) und „Bitter“ (Bio-Jasmintee mit Pink Grapefruit, Yuzu und Quassia) erhältlich. 

Auch daheim.

In der Gastronomie jedenfalls finden diese Simply Refreshing-Drinks aktuell schnell viele Freunde, und wie das so ist: Freunde nimmt man gerne auch mal mit nachhause. Jene Ideen, die also momentan in der Gastronomie für rege Umsätze sorgen, könnten auch im LEH entsprechend freudig angenommen werden.