Ganz neutral betrachtet

Kreislaufwirtschaft und die Reduktion klimaschädlicher Emissionen gehen Hand in Hand. Die NÖM als erste CO2-neutrale Molkerei gilt deshalb auch als einer der wichtigsten Vorreiter in Sachen zirkuläres Wirtschaften.

Während der Begriff der Kreislaufwirtschaft gerade erst dabei ist, Eingang ins Standard-Vokabular der breiten Masse zu finden, haben viele Betriebe bereits vor Jahren die Weichen in die entsprechende Richtung gestellt. So etwa auch die NÖM: Schon im Jahr 2008 implementierte die Badener Molkerei ein Energiekonzept samt Maßnahmenkatalog, der dazu dienen sollte, den CO2-Ausstoß nachhaltig zu reduzieren. Warum dies wichtig war, musste zu der damaligen Zeit noch recht detailliert erklärt werden. In den Folgejahren hat sich die Frage der Nachhaltigkeit zum zentralen Thema der FMCG-Branche entwickelt, und auch das Wissen sowie die Technik rund um nötige Maßnahmen sind entsprechend gewachsen. Die NÖM ließ schließlich im Jahr 2016 mit einem weiteren Meilenstein von sich hören: Als erste Molkerei war es dem Unternehmen gelungen, CO2-neutral zu produzieren.

Umfassend.

Um dies zu erreichen, war eine ganze Reihe von Maßnahmen nötig: So wird etwa in weiten Teilen des Betriebs mit Wärmerückgewinnung gearbeitet. Das heißt konkret, dass die Abwärme, die bei Kälte-, Druckluft- und Reinigungsanlagen entsteht, weiter benutzt wird, z.B. zum Heizen, zur Warmwassererzeugung oder zum Vorwärmen bei einzelnen Produktionsschritten. Weiters wurden die Kälte- und die Druckluftanlage optimiert sowie eine neue Dampfkesseltechnologie eingeführt, dank der der Brennstoffverbrauch reduziert werden konnte. Außerdem setzt man auf Beleuchtung mit LEDs, Ökostrom aus österreichischer Wasserkraft sowie Erdgas. Generell ist natürlich ein sparsamer Umgang mit Ressourcen hier das Um und Auf: Was den Wasserverbrauch angeht, liegt die NÖM mit 2,2m3 pro Tonne Milch im best-in-class-Bereich des aktuellen Referenzbereichs für die Milchverarbeitende Industrie (veröffentlicht von der Europäischen Kommission).

Materialfrage.

Weit oben auf der Agenda stand bei der NÖM als führendem Hersteller von Milchprodukten in Flaschen stets auch das Thema Verpackungs-Optimierung. So erfüllt man bereits heute die Vorgaben des EU-Kreislaufwirtschaftspakets für 2025: Im gesamten Sortiment wird 25% rePET eingesetzt, möglichst rasch soll dieser Anteil auf 50% ausgebaut werden. Gebremst wird dieses Vorhaben derzeit dadurch, dass nicht ausreichend rePET-Material zu bekommen ist – ein Thema, das die Branche wohl die nächsten Jahre noch auf Trab halten wird. Dennoch brachte die NÖM letztes Jahr bereits ein Vorzeigeprojekt auf Schiene – und in den Handel: nämlich die erste 100% rePET-Milchflasche. Nach dem erfolgreichen Launch erfolgte an diesem Produkt auch bereits ein weiteres Upgrade. So wurde die Sleevefläche dahingehend verändert, dass nun eine bessere Sortierbarkeit in den Recyclinganlagen möglich ist.

Kompensiert.

All diese Bemühungen haben zweifellos zu einer deutlichen CO2-Reduktion geführt. Den dennoch verbleibenden Ausstoß kompensiert man über den Kauf von Zertifikaten, sprich der Finanzierung von anderweitigen CO2-einsparenden Maßnahmen. Der tatsächliche Ausstoß des Unternehmens ist übrigens im Branchenvergleich gering. „Keine Molkerei in Österreich befindet sich unter den Werten der NÖM“, schildert Erik Hofstädter, Leiter Strategie, Marketing, Innovation und IT.