Hoch die Gläser!

Der heurige Sommer wird klassisch. Zumindest, wenn man sich die prognostizierten Trenddrinks ansieht. Mindestens ebenso wichtig wie das Getränk ist aber das Glas, in dem es serviert wird – denn: Das Auge trinkt mit.

Die Form des Glases beeinflusst das Geschmacks- und Dufterlebnis ganz entscheidend“, ist Maximilian J. Riedel, Geschäftsführer von Riedel überzeugt. „Das Glas kann ein Getränk in seiner ganzen Aromen- und Geschmacksvielfalt zeigen – oder nur eindimensional und im schlimmsten Fall sogar negativ.“ Die Glasformen werden bei Riedel auf die Getränke abgestimmt, wie z.B. bei Weinen auf die Rebsorten. Hier zeigt sich laut Riedel ein Trend: „Die Gläser werden vom Volumen her größer, weil die Weine immer mehr Alkohol haben und dadurch mehr Raum brauchen, um sich voll entfalten zu können. Mit unserer Serie ‚Performance‘ haben wir das perfekte Instrument dafür, durch den so genannten „optic impact“. Die innere Oberfläche des Glases ist größer als die äußere.“ Der sogenannte „Perfect Serve“, also die Wahl des passenden Glases, hat auch bei Pernod Ricard einen großen Stellenwert. „Wir setzen für all unsere Marken und Drinks eigens designte Gläser ein. Wird ein Drink in einem „perfekten“ Glas serviert, beeinflusst dies die Optik, den Geruch, den Geschmack – also das gesamte Genusserlebnis – positiv“, sagt Brand Manager Sonja Fritsch.

G’spritzt.

Lillet Blooming Coral

Vor allem in Österreich ist die Sommerzeit auch „Spritzerzeit“. Für eine abwechslungsreiche Alternative zum klassischen weißen Spritzer sorgt z.B. „Lillet“. Für das Trendgetränk des Sommers 2019 wird der französische Weinaperitif zum „Lillet Blooming Coral“. Der Drink wurde passend zur Pantone-Farbe des Jahres kreiert und kombiniert „Lillet Rosé“ mit Pink Guave-Saft sowie Zitronensaft und -zeste. Serviert wird er am besten im originalen „Lillet“-Glas, das an ein Weißweinglas angelehnt ist. Durch die bauchige Form kommen die Zutaten besonders zur Geltung. Durch den verjüngten Kelch werden die Duftaromen gut bewahrt und direkt zur Nase transportiert.

Größe.

Der Aperol Spritz

Ein absoluter Klassiker, der auch im heurigen Sommer wohl einige Gläser füllen wird, ist der „Aperol Spritz“. „Ein großzügiges Weinglas ist essentiell, da man den Aperol mit Prosecco oder Weißwein aufgießt, mit Soda aufspritzt und auf Eis serviert. Ein zu kleines Glas würde dem prickelnden Drink zu wenig Raum geben. Das voluminöse Glas intensiviert das feine, bittere Aroma. So wurde der Aperol Spritz immer schon serviert – das gehört zum spritzigen Gesamterlebnis dazu“, meint Kerstin Kientzl, Marketing Managerin bei Campari Austria. 

Abgestimmt.

 Natürlich darf an einem lauen Sommerabend auch der eine oder andere Cocktail nicht fehlen. Von Riedel gibt es die eigens kreierte Serie „Drink Specific Glassware“, die zusammen mit dem US-amerikanischen Spirituosen-Spezialisten Zane Harris entwickelt wurde. Sie umfasst sechs Gläser, die auf den traditionellen Servierarten klassischer Cocktails basieren: Der Old Fashioned, Manhattan, Daiquiri, Sour, Peasant, Buck und Julep. Bei der Entwicklung wurde besonderer Wert auf Größe, Form, Volumen und Fassungsvermögen für Eis gelegt.

Design.

So umrahmen die parallel verlaufenden Seitenwände des „Fizz“-Glases die kissenförmige Schaumkrone von Cocktails wie dem Gin Sour. Das „Neat“-Glas ist so designt, dass es gut in der Hand liegt. Es ist kleiner dimensioniert als das „Rocks-Glas“, erscheint aber voll, wenn es die optimale Menge an Spirituosen oder Cocktails enthält. Das „Nick & Nora“-Glas für Cocktails auf Martini-Basis ermöglicht es, einen Schluck zu nehmen, ohne dass man dafür den Kopf nach hinten neigen muss. Beim „Sour“-Glas führt der nach außen gewölbte Rand das ansonsten starke Aromenprofil direkt zur Zungenspitze, wo es am intensivsten geschmeckt wird – ganz im Sinne der Devise von Riedel: Form follows function.

Eiswürfel.

Ein wichtiger Faktor bei Cocktails ist das Eis. „Zu zwei der größten Faktoren für Unzufriedenheit in der Gastronomie gehört es, wenn Eiswürfel die Flüssigkeit im Glas verdrängen und wenn der falsche Eindruck entsteht, dass zu wenig eingeschenkt wurde“, so Harris. Die Gläser der „Drink Specific Glassware“ von Riedel wurden so konzipiert, dass sowohl die großen Luxus-Eiswürfel als auch die Standard-Eiswürfel entweder mittig oder nebeneinander ins Glas fallen. 

Gekühlt.

„Für uns Barkeeper sind die Gläser ein wichtiger Teil unseres „Werkzeugs“, deshalb legen gute Bars auch großen Wert auf hervorragende Glas-Ware“, bestätigt David Penker, Bar Manager der 26 East Bar im Wiener Palais Hansen Kempinski. Für den Highball, der in der Barszene weltweit gerade neu entdeckt wird, empfiehlt Penker hohe, schlanke und vor allem dünnwandige Gläser, die man auch in die Tiefkühltruhe geben kann. „Dickwandige Gläser haben den Nachteil, dass sie die Kälte des Eises langsamer aufnehmen und der Drink verwässert, bevor er die optimale Trinktemperatur hat. Umso dünner und kälter das Glas ist, desto besser wird der Drink“, so Penker.

Für alle.

„Das Klischee, dass Whisky nur etwas für harte Männer sei, ist längst veraltet“, sagt Sabrina Ratschnig, Marketing Managerin bei Beam Suntory. „Im heurigen Sommer freuen wir uns schon auf Whisky-Drinks für jeden Geschmack.“ Neben dem „Jim Beam Kentucky Straight Bourbon“, einem weichen und gut ausbalancierten Whiskey, empfiehlt Ratschnig alternativ den „Toki“ aus The House of Suntory, um eine völlig neue Geschmackserfahrung mit einem japanischen Blend zu machen. Der Highball sollte mit stark kohlensäurehaltigem Wasser serviert werden. Für den österreichischen Geschmack empfiehlt es sich, den Highball mit Cranberry-Sirup aufzupeppen oder anstelle des Sodawassers z.B. Ginger Ale zu verwenden. 

Kubaner.

Der Bacardí Mojito

Für viele untrennbar mit dem Sommer verbunden ist der Mojito. Die Verbindung aus „Bacardí Carta Blanca“, Limettenstücken, frischer Minze, reichlich Eis und einem Schuss Soda hat sich als einer der weltweit beliebtesten Cocktails etabliert. Serviert wird er am besten in einem Longdrink-Glas. Wichtig dabei: Crushed Ice. 

Der Martini Fiero e Tonic

Aber auch der Neuzugang aus dem Vorjahr, der „Martini Fiero e Tonic“, wird heuer wieder für entspanntes Sommerfeeling sorgen, ist Franziska Haunlieb, Trade Marketing bei Bacardí-Martini überzeugt. „Der „Martini Fiero e Tonic wird am besten im Mar­tini Balloon Glas serviert. Wichtig ist viel Eis und ein spritziges Tonic, garniert mit einer Orangenscheibe.“

Revival.

Aber auch die Cocktailklassiker „Cointreau Fizz“ oder „Cointreau Margarita“ erleben in diesem Sommer ein Revival, denn „sie schmecken gut und lassen sich je nach Geschmack und Vorliebe individuell abwandeln“, so Walter Wallner, Geschäftsführer Top Spirit. „Für einen „Cointreau Fizz“ empfiehlt Wallner große Gläser, da man einen Fizz mit Sodawasser aufspritzt und auf Eiswürfeln serviert. Für den „Cointreau Margarita“ bietet sich natürlich das typische Margarita-Glas an, aber auch ein Tumbler ist denkbar. „Beim Glas geht es auch um die Haptik. Es muss auch angenehm in der Hand liegen. Das trägt zum Genuss und Wohlbefinden bei“, meint Wallner.

Cointreau Margarita
Cointreau Fizz