Ode an die Mülltrennung

Wie humorvoll man wichtige Informationen aufbereiten kann, zeigt die Anti-Littering- und Mülltrennungs-Hymne des Wiener Musikers Florian Unger alias „Der traurige Gärtner“. (© ARA)

Mülltrennung erfährt hierzulande eine große Akzeptanz, wie eine neue repräsentative Studie der ARA zeigt. Um diese gerade bei jungen Menschen weiter zu festigen, wurde zuletzt auf eine humorvolle Awareness-Kampagne gesetzt.

Das Fazit der gemeinsam mit dem Marktforschungsinstitut IMAS durchgeführten Studie: 93% schätzen das getrennte Sammeln von Packstoffen als wichtig ein. 34% möchte ihren Abfall künftig noch genauer trennen, bei den 14- bis 29-Jährigen sind es sogar 42%. „Diese Ergebnisse sind sehr erfreulich, dennoch herrscht bei den Kunststoffverpackungen noch Aufholbedarf. Denn um die EU-Ziele ab 2025 zu erreichen, müssen wir das Recycling verdoppeln“, so Christoph Scharff, Vorstand Altstoff Recycling Austria (ARA). 

Glas.

Wie erfolgreich das Trennen bereits bei Glas funktioniert, zeigen die Sammelzahlen der ARA-Tochter Austria Glas Recycling für 2021. Insgesamt konnten im Vorjahr 266.700t Verpackungen dieses Materials recycelt werden. Allein über die getrennte Sammlung wurden damit laut AGR rd. 29kg Altglas pro Haushalt entsorgt.

Hymnisch.

Damit gerade bei jungen Menschen das Wissen um die Bedeutung von Abfalltrennung gestärkt wird, setzte die ARA auf eine erfolgreiche wie auch kreative Awareness-Kampagne. Neben kurzen Info-Videos wurde auch ein Musikvideo über Instagram, TikTok und Facebook ausgespielt. Gemeinsam mit dem bekannten Wiener Musiker „Der traurige Gärtner“ launchte man eine informative und um nichts weniger humorvolle Anti-Littering- und Mülltrennungs-Hymne. Bilanz nach sechs Monaten Laufzeit: Die Kampagne erzielte beachtliche 24 Mio. Impressionen, allein in Österreich wurden 1,2 Mio. Menschen erreicht.

EU-Ziele

Mit dem europäischen Kreislaufwirtschaftspaket und der EU-Einwegkunststoff-Richtlinie gibt die Europäische Union den Staaten verbindliche Ziele und Quoten hinsichtlich Sammlung und Recycling von Verpackungen vor. Diese treten schrittweise in Kraft. Während einige bereits umgesetzt werden müssen – Stichwort Plastiksackerlverbot –, folgen andere in den nächsten Jahren (siehe unten). Am stärksten im Fokus ist der Wertstoff Kunststoff. Auch in Österreich steht dieser ganz oben auf den Agenden. Denn wir liegen zwar mit einer Gesamtrecycling-Quote von 66% im EU-Spitzenfeld, doch dies haben wir den übrigen Materialien zu verdanken. Bei Papier, Glas und Metall erreichen wir seit Jahren eine Quote von rund 80%. Beim Kunststoff hingegen werden laut Eurostat derzeit nur rd. 34% der in Verkehr gebrachten Verpackungen rezykliert. Bis 2025 liegt die verpflichtende Recyclingquote bei 50% und bis 2030 bei 55%.

Einwegkunststoff-Richtlinie
ab 2023

Die erweiterte Produzentenverantwortung wird auf bestimmte Einwegkunststoffprodukte ausgedehnt. Das bedeutet höhere Lizenztarife.
ab 3. 7. 2024
Verschlüsse von Kunststoff-Getränkeflaschen (< 3 Liter) müssen dauerhaft befestigt sein.
ab 2025
Höhere Recyclingziele; verbindliche Rezyklatanteile in Kunststoff-Getränkeflaschen (< 3 Liter).
ab 2030
Weitere Erhöhung der Recyclingquoten, zudem müssen alle Kunststoffverpackungen recyclingfähig sein.

Quelle: Eurostat/ARA