Schützenswert

Frische Lebensmittel verderben rasch und landen daher leider mitunter im Müll. Ob innovative Gasmischungen dazu geeignet sind, primär Fleisch in Schutzgasverpackungen länger haltbar zu machen, untersucht nun ein Forschungsprojekt.

Zusammengetan haben sich hierfür das Österreichische Forschungsinstitut für Chemie und Technik (OFI), Lebensmittel-Cluster OÖ, ecoplus (Wirtschaftsagentur des Landes NÖ) und die Standortagentur Business Upper Austria. Denn bisher werden Kohlendioxid (CO2), Stickstoff (N2) oder Sauerstoff (O2) bzw. Gemische aus diesen Gasen bei luftdichten Schutzgasverpackungen (Modified Atmosphere Packaging/MAP) eingesetzt. Die entsprechen internationalen lebensmittelrechtlichen Anforderungen, müssen nicht detailliert deklariert werden und verdoppeln bis verdreifachen die Haltbarkeit von Lebensmitteln. Schließlich verlangsamt eine optimale Schutzgas­atmosphäre das Wachstum von Bakterien und anderen schädlichen Mikroorganismen, ohne Produktqualität oder -geschmack zu beeinträchtigen.


Feinabstimmung. Nun werden innovative, wenig erforschte MAP-Schutzgase unter die Lupe genommen. Die bislang ungelösten Herausforderungen sind die noch unzureichend erforschte Zusammensetzung der Gasmischungen und die Wechselwirkung zwischen Füllgut und Verpackungsmaterial. Die Herausforderung besteht in der Feinabstimmung der gewählten Verpackungsfolie und der Gaszusammensetzung, die genau auf die chemischen Prozesse in der Verpackungsatmosphäre angepasst sein muss. Auch derzeitige Probleme im Abpackprozess wie Undichtheiten oder unzureichende Restsauerstoffentfernung sollen beleuchtet und ggf. reduziert oder eliminiert werden. Projektpartner in der Wirtschaft sind der Fleischverarbeiter Großfurtner (OÖ), Sonnberg Biofleisch (OÖ), Sojarei Vollwertkost (NÖ) und im Gase-Bereich die Messer Group (NÖ).