Weil´s plopp macht & prickelt

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Schaumwein ist ganz gewiss ein Thema für die höchsten Feiertage im Jahr. Allerdings spricht auch nichts dagegen, es darüber hinaus öfter mal sprudeln zu lassen. Die großen Sekthäuser jedenfalls regen diesen ungezwungenen und unkomplizierten Genuss – aber auch das Wissen rund um Sekt als Premium-Produkt – jetzt weiter an.

Immer noch wird zwischen Ende Oktober und Jahreswechsel knapp die Hälfte der Jahresmenge konsumiert. Der absolute Peak ist dann traditionsgemäß zu Silvester erreicht – an diesem Abend werden in Österreich rund zwei Mio. Flaschen feierlich entkorkt und genossen. Damit positioniert sich Schaumwein klar als Drink für ganz besondere Momente – wogegen ja auch nichts einzuwenden ist, allerdings hat das Leben ja definitiv mehr besondere Momente als Silvester und Weihnachten auf Lager. Philipp Gattermayer, GF Henkell & Co: „Schaumwein, der ja auch in Bezug auf die Herstellung etwas ganz Spezielles ist, wird seit jeher als etwas Besonderes gesehen. Aber Sekt kann auch perfekt einfach zwischendurch genossen werden. Abgesehen davon, wenig bringt die Stimmung vor einem Abendessen mehr in Schwung als ein prickelnder Aperitif.“ Ein Thema, das man so auch bei Schlumberger wahrnimmt und entsprechend forciert. Markus Graser, Unternehmenskommunikation Schlumberger: „Schaumwein zeichnet sich durch seine Vielfalt und den beschwingten und erfrischenden Genuss aus. Für uns sind daher auch die Getränkekarten der Gastronomie wichtig und Themen wie Sekt als Speisenbegleiter, Sekt-Cocktails, aber auch Innovationen.“ 

Voll das Leben.

Freixenet

Generell hat sich der Schaumwein-Markt von der Einführung der Sektsteuer noch immer nicht ganz erholt und entwickelt sich mengenmäßig weiter leicht rückläufig. Wertmäßig ist, freilich aufgrund der höheren Durchschnittspreise, eine leichte Steigerung zu verzeichnen (Nielsen, LEH exkl. H/L, Wert bzw. Menge, FY 2017). Durch den Zusammenschluss mit Freixenet S.A. nun deutlich das größte Sekthaus am Markt ist Henkell & Co mit starken Marken wie „Henkell“, „Kupferberg“, „Mionetto“ und der Cava-Marke „Freixenet“ (Nielsen, LEH exkl. H/L, Umsatz und Absatz, KW 1-32 2018). Gattermayer: „Wir bieten als einziger Produzent Sekt, Champagner, Crémant, Cava und Prosecco aus eigener Herstellung. Das heißt, wir sind von den Weingärten bis hin zu den Kellern dabei – wodurch sich natürlich ein einzigartiges Know-how und auch wertvolle Synergien ergeben.“ Ganz klar ein großes Thema sind, so Gattermayer, nach wie vor Rosé-Varianten, Kleingebinde und Limited Editions. Gattermayer: „Die Zugkraft von frischen, fruchtigen Rosé-Varianten ist enorm und wir sehen hier noch viel Potential. Und auch bei Limited Editions erleben wir gerade eine sehr dynamische Entwicklung. Gerade unsere Kampagne #Create­YourOwnTradition, die zu unkompliziertem Sektgenuss einlädt, beweist das.“ Der Siegerentwurf der Kampagne wird aktuell gelauncht und bringt eine „Henkell Trocken“-Flasche zum Strahlen. 

Sichtbar.

Henkell

Insgesamt setzt man bei Henkell unter dem Motto „So prickelnd kann trocken sein“ schon länger auf einen lockeren und lebensfrohen Sektgenuss, aber auch auf das Wissen rund um Sekt fokussiert man. So ging kürzlich die Seite www.sektgenuss.at online, die Genuss und Lebensfreude ebenso kommuniziert wie Wissenswertes rund um Schaumwein. Gattermayer: „Wir möchten das Wissen, das wir uns in der über 175-jährigen Geschichte angeeignet haben, mit unseren Kunden teilen und zusätzlich verstärkt eine neue, jüngere Zielgruppe zum Thema Schaumwein erreichen, aufklären und für die Produkte begeistern.“ Darüber hinaus ist man insbesondere in der Vorweihnachtszeit auf zahlreichen Schauplätzen werblich, aber auch als Gastronomie-Partner, zum Beispiel am Wiener Silvester-Pfad, präsent. 

Wein und Gesang.

Goldeck

Sehr zufrieden ist man auch im Hause Schlumberger, denn alle Marken („Schlumberger“, „Hochriegl“ und „Goldeck“) wachsen, sowohl nach Menge (+7%) als auch nach Wert (+7,7%, Nielsen, exkl. H/L, 1. Halbjahr 2018) und entwickeln sich somit entgegen dem Trend sehr positiv. Insbesondere die „Schlumberger“-Sekte als auch jene unter der Marke „Goldeck“ wiesen starkes Wachstum auf. Neues gibt es jetzt bei beiden Brands. So wird „Goldeck“, Österreichs älteste registrierte Weinmarke neu aufgestellt. Optisch nimmt das Outfit – mit helleren und größeren Etiketten und einer Flaschen-Anmutung, die eher an Wein erinnert als an Sekt – nun deutlicher Bezug auf diese Wurzeln. Zudem wird das Portfolio, das bisher zu 100% aus Grünem Veltliner-Sekt bestand, nun um Sekt aus Welschriesling-Trauben erweitert und um eine Rosé-Variante („Goldeck Zweigelt Rosé“) ergänzt. 

Glasweise.

Schlumberger

Insbesondere die Sekte unter der Marke „Schlumberger“ forciert man zudem über den starken Hebel Gastronomie. Schließlich bietet man hier seit diesem Frühjahr die nach den Kriterien der österreichischen Sektpyramide zertifizierten „Reserve“-Sekte und präsentiert aktuell die sehr exklusive „Große Reserve Chardonnay Brut“. Im LEH finden sich schließlich die „Klassik“-Sparklings, wie etwa „Schlumberger Rosé Brut“. Aber ganz gleich, ob daheim oder in der Gastronomie: Nicht nur das „was“, sondern auch das „wie“ getrunken wird, ist entscheidend für den Genuss. Sekt im Weinglas zu genießen ist etwas ganz Anderes als in der Flöte. Graser: „Abgesehen vom Rosé-Trend forcieren wir aktuell verstärkt den Genuss von Sekt im Weinglas. Wir möchten hier als Trendsetter agieren, weil wir überzeugt sind, dass qualitativ hochwertige Produkte aus dem Weinglas getrunken ein wesentlich intensiveres Geschmacks- und Geruchserlebnis und damit eine bessere Vergleichbarkeit ermöglichen.“ 

Bombig.

Szigeti

Etwa 15 bis 20% ihres Umsatzes macht die Sektkellerei Szigeti aktuell im LEH, „Tendenz leicht steigend und gesund“, so Marketingleiter Hans-Peter Hofmann, „wobei sich das Geschäft zum Glück bei uns recht gut über das Jahr verteilt. Wir waren ja schon immer Vorreiter beim Thema Sekt als Speisenbegleiter. Durch unsere reinsortigen, sehr weinigen Sekte war das immer schon ein großes Thema für uns und ist bei den Konsumenten gut angekommen.“ Aktuell bringt man aber eine edle Kleinigkeit für die großen Festtage auf den Markt: Die „Sektbombe“ in Gold ist nämlich optimal als Weihnachts-Geschenk geeignet. 

Goldig.

Inführ

Auf einen edlen und überraschenden Gold-Effekt – allerdings nicht außen, sondern im Getränk – und Rosé setzt auch Inführ und lanciert aktuell eine Variante des „Österreich Gold“. Der Goldsekt mit 23-karätigem Blattgold ist seit kurzem nämlich auch in einer Rosé-Variante erhältlich, wobei das Blattgold hier in zarten Rosa-Tönen glitzert. Und auch das Segment Weinhaltige Cocktails bekommt eine schimmernde Ergänzung: „Angel Wings by Inführ“ verwandelt sich beim Schwenken in einen engelsgleich schimmernden Drink. 

Mit Geschmack.

Spitz Frizzante

Ebenfalls im Bereich Weincocktails einzuordnen ist die „Spitz Frizzante“-Linie, die in den Sorten „Veilchenblüte“, „Holunderblüte“ und „Kirschblüte“ erhältlich ist. Jutta Mittermair: „Im Hinblick auf diese Linie verzeichnen wir eine gute Entwicklung und sind somit sehr zufrieden.“ Die Varianten sprechen auch ganz gezielt den unbeschwerten, prickelnden Genuss und damit insbesondere eine weibliche Zielgruppe an. Im Gegenteil zu Sekt und Co. wird diese leichte Linie (mit einem Alkoholgehalt von 5,9%) auch vermehrt im Frühjahr und Sommer als unkomplizierter Aperitif gereicht. 

Mit Leichtigkeit.

Kattus

„Wir sind mit der bisherigen Marktentwicklung des Jahres zufrieden. Dabei liegt das umsatzstarke Weihnachtsgeschäft eigentlich noch vor uns“, freut sich Lisa Scheider, Brand Managerin Kattus. Jetzt in der Vorweihnachtszeit sind Zweitplatzierungen und Geschenksets natürlich ganz besonders wichtig im LEH, um aber auch ganzjährig eine gute Stimmung zu verbreiten, setzte man in diesem Jahr auf „Kattus“-Signature-Drinks. Scheider: „Sekt und Champagner werden nach wie vor in erster Linie pur als Aperitif genossen. Doch auch Kombinationen mit Sirupen und Likören gewinnen immer mehr an Beliebtheit.“


Wie es gefällt. Genuss ist bei Schaumwein absolut großgeschrieben. Wobei – analog zu dem, was aktuell in vielen anderen Getränke- und Nahrungsmittel-Kategorien passiert – auffällt, dass die Verbraucher vermehrt von traditionellen Regeln, die sagen, wie und wann genossen werden soll, abweichen und ihr „eigenes Ding“ machen. Sei es indem sie Limited Editions oder Sekte mit regionalem Bezug bevorzugen, Schaumwein im großen Weinglas genießen oder anstelle von Wein Sekt nicht nur vor, sondern auch zum Essen nippen. Vielleicht ist das auch das Geheimnis der Kategorie, denn Schaumwein – mit seinem Variantenreichtum – kann das alles.