Ganz in Weiß

Eine „luftig elegante Dame“ sollte Kurt Heiligenstaedt Anfang der 1920er-Jahre in Henkels Auftrag entwerfen. Herausgekommen ist eine Werbefigur, die bis heute – 100 Jahre später – als Ikone gilt.

Als „Persil“ vor einem Jahrhundert im großen Stil auf Plakaten beworben werden sollte, wollte man dafür eine Figur verwenden, die die Werte der Marke perfekt kommuniziert. Mit diesem Auftrag in der Tasche ging der Karikaturist und Zeichner Kurt Heiligenstaedt ins KaDeWe am Berliner Alexanderplatz und kaufte seiner Freundin ein weißes Kleid. In ebendiesem samt Florentiner Hut auf dem Kopf und „Persil“-Packung in der Hand musste sie Modell stehen. Das Ergebnis ist die „Weiße Dame“, die nun einen ganz besonderen runden Geburtstag feiern kann. Lange Zeit war sie vielerorts präsent, etwa auf sog. Normaluhren auf öffentlichen Plätzen in deutschen Städten.

Langlebig.

Bis in die 1960er-Jahre hielt Henkel an der „Weißen Dame“ als Werbefigur fest, wenngleich sie natürlich immer wieder an den jeweiligen Zeitgeist angepasst wurde. Im Jahr 1950 wurde sie gar im Rahmen eines „Persil“-Werbefilms zum Leben erweckt. Bis heute ist sie vielerorts zu bewundern. Im Henkel-eigenen Showroom sind beispielsweise historische Emaille-Schilder sowie Porzellanfiguren zu bewundern, die in den 80ern von der Manufaktur Hutschenreuther angefertigt wurden.