Vegan – das wurde noch vor wenigen Jahren von den allermeisten schnell mal mit Verzicht assoziiert. Und Naschen und Verzicht, das geht sich irgendwie gar nicht gut aus. Aber: Erstens war das ja zumeist ein Vorurteil bar von persönlichen Erfahrungen. Erst der mediale Hype um Pflanzliches hat viele dazu gebracht, vegane Süßigkeiten überhaupt zu probieren. Zweitens hat sich hier dank umfangreicher Forschung und Entwicklung der Markenartikler in der letzten Zeit qualitativ viel getan. Und drittens sind sogar viele Süßwarenklassiker seit jeher vegan – ohne, dass es die breite Masse überhaupt weiß. Unbestritten ist jedenfalls, dass die Bedeutung veganer Süßigkeiten steigt. Dazu Wolfgang Stöhr, GF Ritter Sport Österreich: „Laut des Smart Protein Reports von 2023 hat Österreich mit 5% den höchsten Anteil an Veganer:innen. Zählt man auch noch die Flexitarier:innen dazu, dann spricht man von mittlerweile einem Anteil von 42%, die pflanzenbasierten Lebensmitteln etwas abgewinnen können.“ Und damit bringt er auf den Punkt, was für jede Kategorie gleichermaßen zählt: Als Zielgruppe sind hier nicht nur die Vollzeit-Veganer:innen zu sehen, sondern all jene Menschen, die (heute öfter als früher) ganz bewusst zwischendurch etwas rein Pflanzliches verzehren möchten. Zugegeben, die Marktanteile von rein veganen Produkten sind immer noch klein – der Platz, den der Handel dem Thema einräumt, lässt aber darauf schließen, dass man sich hier noch einiges erwartet. Und auch unter den Herstellern gibt es zahlreiche Vertreter, die dem Thema sehr viel zutrauen – etwa Wolfgang Stöhr, Ritter Sport: „Immer mehr Menschen erkennen die Bedeutung einer pflanzlichen Ernährung und suchen nach veganen Alternativen, auch beim Naschen.“ Marketingleiterin Sabrina Pappel ergänzt: „Ein Ergebnis der ‚Smart Protein Report‘-Studie ist auch, dass 29% der österreichischen Konsument:innen mehr pflanzliche Alternativen in der Kategorie Süßigkeiten und Snacks einfordern – mehr als noch in jeder anderen Food-Kategorie.“ Bereits seit 2016 bietet das Unternehmen pflanzenbasierte Schokosorten an und zählt damit zu den Pionieren am veganen Tafelschokolademarkt, wo man mit einem Anteil von 43,2% klarer Marktführer ist (NielsenIQ,
Menge, 2023). Alleine im Jahr 2023 machte Ritter Sports entsprechender Umsatz einen Sprung um 95,3%. Und man geht davon aus, dass der Zenit hier noch nicht erreicht ist. Stöhr: „Studien zeigen, dass der globale Markt für vegane Schokolade bis 2030 mit einer durchschnittlichen jährlichen Wachstumsrate von rund 12,8% zulegen könnte.“ Die Bestseller des Sortiments sind in diesem Bereich die Varianten „Crunchy Mandel“ und „Salted Caramel“. Im Jänner wurde mit „Crispy Cookie“ die sechste Sorte mit V-Label eingeführt.