Immer wieder

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Die Nachfrage nach Speisen und Getränken To Go bzw. für daheim ist ungebrochen. Im Zuge des steigenden Umweltbewusstseins der Konsument:innen kommt der Verpackung dabei immer mehr Beachtung zu. PRODUKT hat mit Tom Beker, einem der Gründer von Vytal, über eine Mehrweg-Alternative gesprochen.

Tom Beker, GF Vytal

PRODUKT: Wie funktioniert das Mehrweg-System von Vytal?
Beker: Vytal betreibt die größte digitale pfandfreie Mehrwegplattform Europas und funktioniert nach dem Bibliotheks-Prinzip: Jeder Mehrwegbehälter ist mit einem individuellen QR-Code und Namen versehen. Durch Scannen können Behälter ausgeliehen werden. Gastronom:innen zahlen für die Behälter pro Benutzung in der Regel weniger als für ihre vergleichbaren Einwegverpackungen. Für Konsument:innen ist die Ausleihe per Vytal App kostenlos – so lange die Rückgabe ins Vytal System innerhalb von 14 Tagen erfolgt. Die Rückgabe kann bei allen teilnehmenden Partner:innen, in Rückgabeboxen bei Arbeitgeber:innen oder per Abholung z.B. bei einer Lieferung von Gorillas und anderen Lieferpartnern erfolgen. Mit einer Rückgabequote von 99,3% und einer Rückgabezeit von weniger als fünf Tagen ist Vytal effizienter als das deutsche Flaschenpfandsystem. Alle Kund:innen und Gastronom:innen sehen in der App in Echtzeit, wie viel Einwegmüll sie bereits eingespart haben.

PRODUKT: Wie viele Verpackungen wurden durch Vytal bisher eingespart?
Beker:
Vytal hat bereits mehr als 5,6 Millionen Einwegverpackungen erfolgreich ersetzt.

PRODUKT: Wie läuft das Konzept in Österreich an? Braucht es bei den Österreicher:innen noch mehr Überzeugungsarbeit? (auf Gastronom:innen- sowie Gästeseite)

Beker: Anders als in Deutschland, wo seit 1. Januar 2023 die Mehrwegangebotspflicht gilt, besteht in Österreich keine gesetzliche Pflicht zur Nutzung von Mehrweg. Dennoch setzen bereits mehr als 190 Gastronom:innen und Letztvertreibende in Österreich auf Vytal, darunter namhafte Partner wie Vapiano Österreich, Billa, Le Burger oder auch Swing Kitchen. Sie profitieren von den niedrigeren Verpackungskosten und den höheren Wiederbestellraten von Vytal Nutzer:innen. Besonders erfolgreich ist Vytal dort, wo Gastronom:innen die Kosten für umweltschädliche Einwegverpackungen an die Konsument:innen weiterreichen. Unser Partner Liebig in Graz geht sogar noch einen Schritt weiter und verzichtet komplett auf Einwegverpackungen, so dass To-go Konsum und Lieferessen nur in Vytal Mehrwegbehältern möglich sind. Dank unserer erfolgreichen Partnerschaft mit dem Essenszusteller mjam lassen sich schon heute Konsument:innen in ganz Österreich leckeres Essen bequem in hochwertigen Vytal Behältern liefern. Für mich als Gründer könnten es aber natürlich noch viel mehr Österreicher sein, die gemeinsam mit uns Mehrweg zum Standard für Mitnahme- und Lieferessen machen.

PRODUKT: Wie viele verschiedene Verpackungen bieten Sie an?
Beker:
Vytal ersetzt mit seinen Standardbehältern alle typischen Einwegverpackungen für Speisen und Getränke – von Bechern über Sushi- und Burgerverpackungen bis hin zur Pizzalösung. Eine vollständige Übersicht bietet unser Produkt Portfolio im Internet. Zudem können Gastronom:innen die Vytal Lösung auch mit individuellen, auf ihre Bedürfnisse zugeschnittenen Mehrwegbehältern ergänzen.

PRODUKT: Für den Fall, dass die Verpackungen in einem Gastro-Betrieb einmal schneller ausgehen als geplant – wie schnell können Verpackungen nachgeliefert werden?
Beker:
Je nach Bestellungsaufkommen liefern wir zusätzliche Vytals sowohl tagesaktuell als auch innerhalb von 2-3 Werktagen nach.

PRODUKT: Welche Vorteile haben Gastronom:innen von diesem System?
Beker:
Vytal Partner:innen profitieren von niedrigeren Verpackungskosten, sehr gut stapelbaren und auslaufsichern Behältern sowie zufriedenen Kunden, die bei der Rückgabe der Mehrwegbehälter – im Schnitt bereits nach fünf Tagen – gerne auch nochmal neuen Umsatz generieren. Anders als bei Pfandbehältern reduziert Vytal zudem das Diebstahlrisiko und den Verwaltungsaufwand für die Behälter. Dank Vytals digitaler Lösung sparen Gastronom:in und Gast messbar und wirkungsvoll Einwegverpackungsmüll ein.

PRODUKT: Danke für das Gespräch.