Nachhaltig nachhaltig

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Anlässlich unseres Heftthemas „Voll im Trend – was kommt, was bleibt“ haben wir einige große Packaginghersteller um ihre Einschätzung gebeten, welche Themen im FMCG-Bereich in den nächsten Jahren prägend sein werden und wie ihr Unternehmen diese umsetzt. Man ist sich einig: Nachhaltigkeit ist das Um und Auf.

VETROPACK

Ina Graggaber
Direktorin Marketing und Verkauf

Im Allgemeinen sehen wir weltweit ein wachsendes Bewusstsein bei Verbraucher:innen und Herstellern für umweltfreundliche Verpackungslösungen. Die EU verfolgt aktiv Pläne zur Förderung der Nachhaltigkeit von Verpackungen, insbesondere durch die Packaging & Packaging Waste Regulation (PPWR), die Anfang 2024 in Kraft tritt. Diese Verordnung legt Richtlinien für Verpackungen und Verpackungsabfälle aller Materialien auf dem europäischen Markt fest. Besonders aktuell sind zudem Mehrwegflaschen, da seit dem 1. Jänner die verpflichtende Mehrwegquote gilt. Demnach müssen mindestens 25% des Gesamtvolumens aller verkauften Getränke (oder eine bestimmte Quote pro Getränkekategorie) in 35% der Einzelhandelsfilialen in Mehrwegverpackungen angeboten werden.
Glas besteht als eine der umweltfreundlichsten Verpackungen aus natürlichen Rohstoffen und eignet sich aufgrund seiner Eigenschaften hervorragend für Mehrwegsysteme. Dazu passt auch die Vetropack-Technologie „Echovai“. Durch Einsatz dieses Härtungsverfahrens können Flaschen hergestellt werden, die um etwa 30% leichter als traditionelle Mehrwegflaschen sind, jedoch gleiche oder bessere Performance aufweisen. Ein Gewinn für Mehrwegsysteme und die Umwelt.

GREINER PACKAGING

Jörg Sabo
Global Director Marketing & Innovation

Aufgrund der bevorstehenden Finalisierung der Packaging and Packaging Waste Regulation (PPWR) sehen wir in der Nachhaltigkeit von Verpackungen den wichtigsten anhaltenden Trend. Die Verpackungslandschaft wird sich immer mehr in Richtung eines Einsatzes von Rezyklaten bewegen. Hier kristallisiert sich vor allem rPET als Potenzialträger heraus, da dieses Material aktuell als einziges mechanisch rezykliertes Material auf breiter Basis für Lebensmittelverpackungen eingesetzt werden kann. Außerdem wird Design for Recycling, also die Gestaltung von Verpackungen, die auf beste Recyclingfähigkeit ausgerichtet ist, zum neuen Normal werden. Auf Produktebene sehen wir in Zukunft vor allem den Trend der nachhaltigen Karton-Kunststoff-Kombination, mit reduziertem Kunststoffeinsatz, ungebrochen.

GETRÄNKEKARTON AUSTRIA

Georg Matyk
Geschäftsführer

Ganz eindeutig sind Nachhaltigkeit und Produktsicherheit die großen Themen der kommenden Jahre. Die EU-Gesetzgebung drängt vehement mit mehreren Richtlinien auf Kreislaufwirtschaft und Klimaneutralität der Industrie. Auch die Konsument:innen fordern diese Nachhaltigkeit von Verpackungen, das ist bestätigt und nicht aufzuhalten. Produktsicherheit und Haltbarkeit sind und bleiben weiterhin die „conditio sine qua non“ einer Verpackung, denn ohne sie gibt es keine Nachhaltigkeit.

Nachwachsende Rohstoffe, gepaart mit hoher Recyclingfähigkeit und Produktsicherheit, sind die besten Voraussetzungen für Nachhaltigkeit. Die Steigerung des Kartonanteils, die Reduktion von Kunststoffanteilen, der europaweite Ausbau der Recyclinganlagen für alle Bestandteile eines Getränkekartons sind nicht nur Schlagwörter, sondern die gelebte Realität unserer Branche. 

ALPLA

Alexander Draxler
Global Sales Director Non-Food Packaging

Generell sind die großen Verpackungs-Trends recyclingfähige Verpackungen und weniger Komplexität (weniger unterschiedliche Formen und Farben). Dem zugrunde liegt das Thema „Design for Recycling“, also Verpackungen, die den Recyclingstrom nicht belasten. Aufgegriffen werden die Trends in zahlreichen Innovationen und Entwicklungen, vor allem im Bereich Nachhaltigkeit.

Bei Alpla stehen folgende Themen aktuell im Fokus: 

• Leichtgewichtflaschen
• Verpackungen mit hoher Transparenz
• Simple Verpackungen
• Flaschen mit Recyclinganteil bis zu 100%
• Monomaterialverpackungen wie beispielsweise eine HDPE-Flasche mit HDPE-Verschluss
• All Plastic Pumpen
• Refill- und Re-Use-Konzepte
• Dosierung und Konzentrate
• Biobasierte Materialien